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Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Titel: Das Siegel der Finsternis - Algarad 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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kennst dich gut aus für einen Fahrenden.«
    »Ich habe die Geschichte des Ordens von Dan eine Zeit lang eingehend studiert«, antwortete Chast vage. »Doch sagt: Wollt Ihr die Truhe von Ankh weiterhin nutzlos in Eurem Audienzsaal stehen lassen, Euer Hoheit?« Er wies in eine dunkle Ecke, die von Schatten verhangen war. Tenan erkannte die Umrisse einer hölzernen Kiste. »Keiner – nicht einmal Ihr selbst – kanndie Truhe aufbrechen und die Magie benutzen, die darin verborgen ist, weil Ihr den Schlüssel nicht habt.«
    Eglamar atmete hörbar angespannt. »Warum erwähnst du das jetzt?«
    »Herr, ich weiß, wo der Schlüssel verwahrt wird«, antwortete Chast.
    Zischend stieß Eglamar die Luft aus. »Das weiß ich ebenso, ich habe es ja eben erzählt!«, rief er erbost. »Die Ritter von Dan haben ihn unrechtmäßig an sich gebracht und wollen ihn nicht mehr zurückgeben! Ich kann mir schon denken, dass sie nichts lieber wollen, als die Truhe zu öffnen, um selbst an die Geheimnisse zu kommen. Ein weiterer Grund, Atala verborgen zu halten. Ihr seid nichts als Betrüger und auf euren eigenen Vorteil aus!«
    »Wie kommt Ihr darauf?«, rief Chast. Es schien, als fühle er sich in seiner Ehre verletzt.
    »Das liegt doch auf der Hand!« Die Barteln des Königs sträubten sich wie Stacheln. »Der Orden ist im Besitz des Schlüssels. Glaubst du, ich weiß nicht, dass die Hochkönige Algarads immer wieder in den Tiefen des Meeres nach der Truhe suchen ließen? Natürlich hat man nichts gefunden, aber mir ist klar, dass die Dan-Ritter das geheime Wissen in ihren Besitz bringen wollen, um dadurch unbesiegbar zu werden und die Herrschaft über das Inselreich zu festigen!«
    »Das ist ein Vorhaben, das wohl eher Achest Todesfürst verfolgt als der Hochkönig und seine Getreuen!« Tenan wunderte sich, dass sich Chast so ereiferte. »Habt Ihr nicht selbst gesagt, dass es die Erzmagier waren, die den Bash-Arak damals an seinem düsteren Vorhaben hinderten und ihm den Schlüssel abnahmen? Sie hegten keine böse Absicht, indem sie den Schlüssel bei sich behielten. Und verratet mir doch, wie sie ihnzurückgeben sollten, nachdem man glaubte, dass Atala versunken war. Der Orden von Dan hätte es sofort getan, glaubt mir!«
    »Nichts als leere Worte«, wehrte Eglamar zornig ab. »Wir wollen mit diesem verräterischen Menschenpack nichts mehr zu tun haben.«
    Chast ballte die Hände, er hatte sichtlich Mühe, sich zur Ruhe zu zwingen. Dann nickte er beschwichtigend. »Mein König, lasst mich weitersprechen. Ich kann Euch den Schlüssel wiederbeschaffen, wenn Ihr uns gehen lasst. Ich verbürge mich dafür, dass Ihr ihn zurückerhaltet, sobald Ihr uns freilasst und wir unseren Weg fortsetzen dürfen.«
    Eglamar schnaufte ungläubig. »Du bist ein wandernder Kesselflicker. Wie solltest du das bewerkstelligen können?«
    »Beurteilt mich nicht nach meinem Äußeren, edler König. Ich unterhalte gute Beziehungen zum Orden von Dan und kann dafür sorgen, dass Euer Volk das zurückbekommt, was es so lange entbehrte. Stellt Euch nur vor – Ihr könntet endlich wieder zu jener alten Macht und Größe kommen, die Atala in früherer Zeit innehatte.«
    Eglamar faltete die Hände über dem Bauch und stierte in die Dunkelheit. »Eure Freiheit gegen den Schlüssel von Ankh? Soll das all die Unsicherheit wert sein? Ich riskiere viel dabei.«
    »Aber Ihr könnt auch viel gewinnen«, gab Chast zurück.
    Wieder herrschte einen Moment Stille, während der König nachdachte. Chast hatte sein Interesse geweckt, obwohl er versuchte, es nicht allzu deutlich zu zeigen. Er schien hin- und hergerissen von seinem Angebot.
    »Wie kannst du mir garantieren, dass deine Worte wahr sind und nicht plumpe Lügen, um die Freiheit zu erlangen? Wenn ich euch ziehen lasse, seid ihr vielleicht schneller verschwunden, als ich schauen kann, und ich werde nie wieder etwas voneuch hören. Und alle Welt wüsste fortan von Atalas geheimem Zugang durch den Strudel von Arnom Gath. Wahrlich, ein schlechter Handel, den du mir da vorschlägst, Kesselflicker ...«
    Tenan überlegte fieberhaft. Was konnten sie dem Fisk-Hai als Sicherheit anbieten? Er nahm allen Mut zusammen. »Sobald wir am Ausgang Atalas ankommen, stelle ich mich als Geisel zur Verfügung und bleibe zurück, wenn Ihr es wünscht, edler König. Sollten meine Freunde Euch hintergehen, könnt Ihr mit mir machen, was Ihr wollt. Eilenna wird meine Mission beenden.«
    »Bist du verrückt?«, flüsterte sie fassungslos.
    Doch

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