Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
Vom Netzwerk:
lauschte.
    Sie
winkte ihr zu, nein, sie winkte sie zu sich.
    Nur
ihre taffe Fassade konnte das Entsetzen dahinter verbergen und überspielen, das
ihre Knie in diesem Moment weich wie Butter werden ließ. Serena biss sich auf
die Lippen. Zögernd näherte sie sich ihr mit dem Tonkrug in ihren Händen. Sie
spürte erneut die nervösen Blicke des Sonnengottes und konnte diese nur zu gut
nachempfinden. Es war der Moment, in dem die ganze Welt still stand und die
Luft anhielt. Eine falsche Bewegung, ein falsches Wort, selbst ein falscher Blick
konnte das gesamte Lügengerüst über ihr zum Einsturz bringen und sie darunter begraben,
doch sie trat gefasst an die Göttin heran, die ihr den leeren goldenen Becher
hinschob. Zähne zusammenbeißend hob sie leicht zitternd den Krug und hoffte,
dass die Göttin ihre Unsicherheit nicht bemerken würde.
    „Ich
habe sie nicht oft gesehen. Sie hält sich im Hintergrund“, entfuhr es Helios plötzlich,
um die Aufmerksamkeit der Göttin wieder zu erlangen. Er wollte sie ablenken,
solange Serena neben ihr stand, das war ihr klar. Aus diesem Grund versuchte
sie den Becher so schnell wie möglich zu füllen und vergoss den Inhalt dabei
fast über den Tisch.
    „Ein
seltsames Verhalten für eine Olympierin …“, entgegnete die Göttin nachdenklich,
als sie den Becher wieder zu sich zog und Serena sich aufatmend zurückziehen
konnte.
    „Aber
sie hat es im Blut. Sie wird ebenso wie ihr Vater! Seine Entscheidung, sie an
den Olymp zu holen, war sicherlich ebenso durchdacht wie ihre Zukunft. Sie weiß
überhaupt nicht was ihr blüht“, sprach sie abfällig und nahm einen großen
Schluck aus dem Becher.
    „Vielleicht
…“
    „Ganz
sicher. Sie werden früher oder später alle so. Sie sind selbstsüchtig, nur auf
deren eigenes Wohl aus, dass weißt du selbst! Ein junges hübsches Ding kommt
diesem alten …“
    „Eos,
bitte …“, versuchte Helios die in Rage geredete Göttin zu beschwichtigen.
    „Warum?
War es nicht Zeus, der sie dir vor wenigen Monaten noch angeboten hat?!“
    Ein
lauter Schlag schnitt durch die Stimme der Göttin und hüllte den Raum in eine
unheimliche Stille. Eine rote Flüssigkeit ergoss sich über den glänzenden
Marmorboden und bildete nach und nach eine große Lache. Serena stand inmitten
dieser und zitterte am ganzen Körper. Ein Weinkrug war ihr aus den Händen
gerutscht und auf dem harten Boden in tausend Teile zersprungen. Sie war froh,
in diesem Moment mit dem Rücken zu den Göttern zu stehen, denn so konnten sie
nicht ihr entsetztes Gesicht sehen.
    Beide
sahen fragend zu ihr herüber, doch keiner von ihnen rührte sich auch nur ein
Stück.
    „Verzeiht,
I-Ich werde das s-sofort weg machen!“, entfuhr es Serena mit aufgeregter Stimme,
als sie sich mit einem Lappen niederkniete und den ausgeschütteten Wein
aufwischte. Sie war in diesem Moment so aufgeregt, dass sie nicht einmal
mitbekam, dass sie sich direkt in den Wein gekniet hatte und das meiste von
ihrem Gewand aufgesaugt wurde.
    Auf
dem Olymp hätte das Vergießen des Weines eine harte Bestrafung zu Folge gehabt,
dessen war Serena sich bewusst. Vielleicht versuchte sie aus diesem Grund das
Missgeschick so schnell wie möglich zu beseitigen, weil sie hoffte, dass die Herrscher
es noch nicht gesehen hatten, doch sie hatten es sehr wohl gesehen. Die Göttin
war die erste, die sich kopfschüttelnd von ihr abwandte und ihre Aufmerksamkeit
nun wieder Helios schenkte, dessen Blicke noch immer an Serena gekettet waren.
Noch immer zitterte sie wie Espenlaub, ihre Haut war fast schon kreidebleich.
Sie hatte Mühe ihre Gefühle zu bändigen, doch sie wusste nicht, was ihr in
diesem Moment mehr zusetzte.
    „Vielleicht
liegt ihm ja aber etwas an dem Wohlergehen seiner Tochter!“, versuchte Helios wieder
an das Gespräch anzuknüpfen und nahm anschließend einen großen Schluck Wein aus
seinem Becher. Er hoffte damit die jetzige Situation zu entschärfen und so auch
Serena wieder zu beruhigen, die noch die Scherben des Krugs auflas. Gekränkt,
weil nicht nur ihr Vater sie angelogen hatte, sondern auch er, der Gott, der
sie zuvor noch gebeten hatte, ihm zu vertrauen.
    „Töricht
ist sie, wenn sie dies glaubt. Zeus ist ein Verführer. Er hat mit so vielen
Sterblichen geschlafen, dass er seine Nachkommen nicht einmal zählen könnte,
wenn er es wollte. Sie ist nur sein Spielzeug!“
    Serena
biss sich auf die Lippen, bis diese eine unnatürlich rote Farbe annahmen und
das Blut darunter auszubrechen drohte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher