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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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des Meeres und drehte ihren Kopf wieder dem Sonnengott zu. Dieser
schien einen Moment zu überlegen, als könne er sich nicht mehr genau erinnern
und richtete sich dann wieder auf.
    „Ja,
er hatte eine außergewöhnliche Menschenkenntnis. Er wusste sogar, dass ich
nicht der König von Rhodos war …“ Serenas Augen wurden größer. Die Überraschung
stand ihr ins Gesicht geschrieben und diese in Worte zu fassen, war nicht
nötig, denn Helios verstand ihren Gesichtsausdruck sehr gut.
    „Ich
weiß bis heute nicht, wie er das herausgefunden hat. Er hat mich auch niemals
direkt darauf angesprochen, wenn ich kam um die Waffenlieferungen für Rhodos
entgegen zu nehmen, doch seine Blicke, seine Gestik und seine wohlgewählten
Worte waren deutlich genug. Hätte er es nur einmal öffentlich kundgetan, mich
entlarvt, hätte das verheerende Folgen für mich gehabt, doch er tat es nicht.
Das habe ich ihm niemals vergessen …“
    „Darum
glaubst du also, du seist es ihm schuldig mich zu schützen …“
    Helios
antwortete nicht und auch sie richtete kein Wort mehr an ihn. Die eisige Stille
hatte beide längst wieder umschlossen, in der sie einfach nur in die Ferne starrte
und offensichtlich in den Erinnerungen einer glücklichen Vergangenheit
versunken war.
     
    Der
kommende Tag brachte nichts weiter als Regen mit sich und verwandelte die
stille See in einen tobenden Höllenschlund.
    Serena
saß an der hölzernen Schiffswand und blickte durch ein kleines Loch nach
draußen. Sie hatte die ganze Nacht kein Auge zu gemacht. Sie wollte nicht, auch
wenn Darius und Helios sie mehrmals dazu aufgefordert hatten, etwas Ruhe zu
suchen, doch Ruhe würde sie in ihrem Schlaf niemals finden. Ihre Alpträume
würden ihr in diesem Zustand den Rest geben, die Moiren würden sie endgültig in
den Wahnsinn stürzen und sie wusste nicht, zu was sie fähig war, wenn sie keine
Kontrolle mehr über ihren Körper hatte. Wohlmöglich würden ihre Alpträume zu
einer grausamen Realität werden.
    Erschöpft
lehnte sie ihren Kopf an und versuchte das dringende Bedürfnis zu schlafen zu
unterdrücken. Schon am nächsten Morgen sollten sie die Insel der großen Drei
erreichen, dann würde sie ihnen gegenübertreten müssen, alleine, denn Göttern
war es nicht gestattet, das Reich der Schicksalsschwestern zu betreten und so
würde sie auch auf die Hilfe des Sonnengottes nicht länger zählen können.
    „Hier,
iss etwas!“ Darius‘ Stimme riss sie plötzlich aus ihrer Gedankenwelt und holte
sie in die Realität zurück. Er sorgte sich ebenso wie Helios um ihr Wohlergehen
und zwang sie förmlich viel Flüssigkeit und Nahrung zu sich zu nehmen, auch
wenn Serena nicht danach war.
    Sie
hatte in den letzten Tagen rapide an Gewicht verloren und dies würde sie schon bald
in ernste Schwierigkeiten bringen, doch was half es Essen hinunter zu würgen,
wenn sie es später wieder erbrechen würde.
    Dankend
nahm sie die Schüssel an und nahm wenigstens ein paar Löffel der ekelerregenden
Pampe, die die Besatzung Nahrung nannte, zu sich. Darius blieb bei ihr sitzen,
als wolle er auf Nummer sicher gehen, dass sie wirklich aß, doch er richtete
kein Wort an sie, auch wenn er sicherlich bereits wusste, dass Helios ihr sein
Geheimnis anvertraut hatte. Dieser hatte die ganze Nacht am Bug verbracht. Er
hatte seinen Posten nicht einen Moment verlassen, dass wusste Serena, den sie
hatte ihn die ganze Zeit beobachtet. Wie eine Gallionsfigur stand er an der
Reling und starrte in die Finsternis hinaus, doch am frühen Morgen hatte er
sich zurückgezogen, war in der Kapitänskabine verschwunden und hatte sich seitdem
auch nicht mehr an Deck oder im Mannschaftsabteil blicken lassen. Eos hatte sie
bereits kurz nach dem Ablegen wieder verlassen, denn sie musste nun an Helios‘
Stelle dafür sorgen, dass die Sonne ihre gewohnte Bahn zog und die übrigen
Götter somit keinerlei Verdacht schöpfen würden.
    Nur
sie war noch da, Rhode. Sie saß gegenüber von ihr und nippte an einem Becher,
doch sie ließ sie keinen Moment aus den Augen. Man hätte meinen können, Helios
hätte sie auf sie angesetzt, doch sie schien ihr nicht zu trauen, ebenso wie
sie ihr nicht trauen wollte. Wahrscheinlich wusste sie nicht einmal, warum
Helios sie gebeten hatte, sie zur Insel der Moiren zu führen, doch das war
Serena in diesem Augenblick auch völlig egal. Die Zeit lief gegen sie und schon
bald würde sie das helle Licht der Sonne vielleicht schon nicht mehr erblicken
dürfen.
    „Wie
fühlst du

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