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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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Antwort von
Hermokrates  wartete sie vergebens. Cybele blieb verschwunden und mit jedem
neuen Morgen schwanden ihre Hoffnungen dahin. Keine Nachricht, nicht einmal ein
Lebenszeichen der kleinen Eule.
    Serena
musste sich immer mehr mit dem Gedanken abfinden, dass der Weg für sie wohl
doch zu weit war, aber wie sollte sie es Athene erzählen? Wie sollte sie ihr
beichten, dass sie Cybele, ihren gefiederten Liebling, auf eine Reise geschickt
hatte, von der es kein Zurück gab? Doch dann fiel ihr wieder ein, dass sie
Athene die letzten Tage nur selten gesehen hatte, ebenso wie ihren Vater. Die beiden
schienen sie förmlich zu meiden, so hatte es den Anschein. Nur Hera machte aus
ihrem Hehl kein Geheimnis. Obwohl sie ihr in der Krise mit Zeus beistand,
verspottete sie die junge Halbgöttin wann immer es ging. Oftmals musste sie in
ihre Gemächer, wenn der erzürnten Göttin in einem ihrer unzähligen Wutausbrüche versehentlich etwas zu Bruch ging, Amphoren, Skulpturen oder gefüllte
Krüge. Einmal ließ die Göttin sie sogar mitten in der Nacht kommen, um den
gesamten Festsaal zu säubern, weil die reichlich gedeckte Tafel mit all den
Gaben darauf umgekippt sei.
    Als
Serena, die bereits die Nächte zuvor kaum ein Auge zugetan hatte, völlig
übermüdet mitten in der Nacht den Festsaal betrat, glich dieser allerdings eher
einem Schlachtfeld. Bis in den späten Mittag hatte sie geputzt und wäre dabei
fast mehrmals eingeschlafen, wenn ihre rachsüchtige Stiefmutter sie nicht
ständig anstieß und sie weiter antrieb.
    Ein
Dienstmädchen ist für das Wohl des Olymps zuständig ,
hörte sie die krächzend lachende Stimme der Göttin in ihren Ohren wiederhallen.
Und obwohl die Wut in ihr stieg, ließ sie sich nichts anmerken. Hera würde
bekommen was sie verdiente, daran glaubte Serena fest, doch sie glaubte auch
daran, dass etwas Seltsames vor sich ging. Zwar sah sie ihre Schwester und
ihren Vater gar nicht mehr, dennoch blieb ihr nicht verborgen, dass Poseidon,
den sie ebenfalls nicht mehr zu Gesicht bekam und auch der Gott, der im Besitz
der brennenden Rösser war, dafür umso öfter auf den Olymp kamen. Nie zur selben
Zeit, aber immer für mehrere Stunden. Zweifellos waren sie bei ihrem Vater und
hatten mit diesem Wichtiges zu besprechen, doch weshalb bekam sie weder ihn noch
dessen Besucher zu Gesicht, obwohl er anfangs so versessen darauf schien, dass
gerade Poseidon seine Tochter kennenlernte? War dies vielleicht das Ende der
anfänglichen Euphorie und des Stolzes auf seine kleine Prinzessin? War sie nun
vielleicht doch nur ein weiteres Kind des olympischen Herrschers, das auf ewig
dazu verdammt war, als Dienstmädchen zu versauern? - Ein Gedanke, bei dem
Serena ganz anders zu Mute wurde.
    Sie
quälten bereits genug Fragen und nun erhielt sie anstatt Antworten nur noch
mehr Fragen. Aber vielleicht würde sie wenigstens auf Einige eine Antwort
finden, denn heute war ihr erster freier Tag, den sie seit ihrer Ankunft hatte.
Diesen Tag wollte sie eigentlich dazu nutzen, um Demeter und Artemis auf den
Zahn zu fühlen, doch irgendetwas sagte ihr bereits, dass sie auch diese beiden nicht
zu Gesicht bekommen würde, dass hielt sie jedoch nicht daran, es wenigstens zu
versuchen.
    Eine
Weile der Überwindung kostete sie es noch, bis sie sich mürrisch aus dem Bett
erhob. Die Sonne stand bereits über ihrem Fenster und die schwüle Hitze der
Mittagszeit ließ sie schwitzend vor den Spiegel wandern.
    Sie
musste feststellen, dass die schlaflosen Nächte bereits Wirkung gezeigt hatten.
Ihr Gesicht erschien bleicher denn je und die dunklen Augenringe verstärkten
den Kontrast, als wäre sie eine Tote. Da fiel ihr zugleich wieder ein, dass
heute die Nacht der Nächte war.
    Krampfhaft
verhakten sich ihre Finger in der kühlen Steinplatte des kleinen Tisches vor
ihr.
    All
die schmerzlichen Erinnerungen kehrten mit einem Mal zurück und ließen sie
zusammenzucken. Ein entspannendes Bad sollte für Abhilfe sorgen und ihren
geschwächten Körper etwas Erholung verschaffen, doch Abschalten war für Serena
ein Wort, das sie nicht kannte.
    Sie
wartete darauf, bis Hera wieder eine Gelegenheit gefunden hatte, sie zu
verhöhnen, denn bei ihr würde selbst ein freier Tag nicht zählen, schon gar
nicht für Serena.
    Frisch
gebadet und voller Tatendrang, verließ sie ihr Gemach Richtung Festplatz.
    Wenn
sie Artemis finden würde, dann sicherlich in der Nähe des Sees - Ihr erster und
einziger Anhaltspunkt. Sie war unheimlich, doch sie hatte etwas

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