Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
sichtbar zunickte. Adrian nahm allen seinen Mut zusammen, und nachdem er noch zweimal tief durchgeatmet hatte, begann er leise und zaghaft zu sprechen.
»N...noch vor w...wenigen Tagen wusste ich nicht einmal, dass es Zwerge, gute und böse Zauberer und was weiß ich, was noch, gibt. Ich kannte nicht einmal meinen Großvater. Auch Magnus Jonson hatte ich noch nie gesehen.«
Mit jedem Wort, das er sprach, wurde er sicherer und seine Stimme wurde fest und klar.
»Als ich dann Magnus traf, tauchte ich in eine neue Welt ein. Wir wurden auch von finsteren Gestalten angegriffen, entkamen aber. Ich lernte von Magnus Jonson etwas über meinen Großvater und seinem Kampf gegen das Böse und habe mich entschieden, seine Arbeit fortzusetzen.«
Jetzt musste Adrian erst einmal tief Luft holen. Immer noch waren alle Augen gespannt auf ihn gerichtet. Und so setzte er fort.
»Ich kann noch nicht zaubern und weiß auch sonst gar nichts über die magische Welt. Aber ...«, und dabei schaute er in Richtung seines neuen Lehrers, »... ich vertraue Magnus! Er hat mich hierher gebracht und meinte, dass ihr seine Freunde seid und uns sicher helfen werdet. Wenn nicht, dann finden wir sicher einen anderen Weg, oder?«
Die letzten Worte waren mehr an Magnus gerichtet, der sich auch von seinem Platz erhoben hatte und zu Adrian getreten war und seinen Arm um seine Schultern legte. Er schaute in die Runde und sprach, »Meine Freunde, Zwerge von O'Ra, es ist schon lange her, dass ich und Hermer in eurer Bruderschaft aufgenommen wurden. Ich kenne euren Kodex und ich kenne eure Freiheitsliebe. Aber unser aller Freiheit ist wieder in Gefahr, da die finsteren Schatten von G'Marbor wieder über das Land ziehen. Das Böse gewinnt wieder an Macht. Aber es besteht Hoffnung, wenn diejenigen sich vereinigen, die für Freiheit und das Gute eintreten.«
Die Zwerge verharrten noch immer schweigend und schauten wie gebannt auf die beiden Menschen, die fast doppelt so groß wie sie waren.
»Ich bitte Euch als Freund und Euer Bruder: Schenkt Adrian euer Vertrauen und helft uns! Ihr habt Adrian gehört. Nur gemeinsam können wir die Finsternis besiegen!«
Die Worte von Magnus verhallten und keiner schien sich zu trauen, etwas zu sagen. Sa'Ari, der junge Zwerg, der sich zuvor schon zu Wort gemeldet hatte, erhob sich erneut und sagte, »Sa'Ari wird Ad'Rian und Ma'Gnus helfen! Sa'Aris Vater, der vor wenigen Monaten von einem Unbekannten entführt worden ist, hätte euch geholfen, und Sa'Ari wird es auch tun!«
Con'Or, der Druide der Zwerge, war ebenfalls aufgesprungen und stellte sich ihm in den Weg.
»Wenn Sa'Ari das ohne Zustimmung der Versammlung tut, hat er in der Bruderschaft keinen Platz mehr! Die Versammlung hat ihre Entscheidung getroffen! Niemals wieder werden die Zwerge sich in den Dienst von Menschen stellen!«
Sa'Ari blieb kurz stehen und schaute sich um, aber keiner der anderen Zwerge wollte sich dem Wort des Druiden widersetzen.
»Dann sei es eben so, wie es Con'Or gesagt hat!«, sagte er und schob sich an Con'Or vorbei und streckte Magnus seine Hand entgegen.
»Bringt sie hinaus!«, rief der Druide und eine Gruppe kräftiger Wächterzwerge eskortierten sie schweigend den Weg zurück, bis sie die Höhle wieder verlassen hatten. Sa'Ari hielt sich schützend die Hand vor die Augen, als das grelle Tageslicht sie wieder umströmte. Die Helligkeit bereitete ihm sichtlich Probleme. Ohne zu sprechen, kehrten sie durch ein Lichttor auf die Bergwiese zurück. Adrian ergriff dabei wieder den Arm von Magnus, während dieser mit seiner anderen Hand Sa'Ari festhalten musste. Nachdem sie angekommen waren, sank der Zwerg auf seine Knie und verbarg das Gesicht in seinen Händen. Adrian hörte, wie er schwer atmete. Magnus setzte sich neben ihn ins Gras und wartete schweigend ab.
»Schon gut. Bei Sa'Ari ist alles in Ordnung!«, sagte der Zwerg und setzte sich ebenfalls hin.
»Ma'Gnus und Ad'Rian dürfen das Verhalten der Zwerge nicht verurteilen!«, sagte er nach einer Weile, »Die Zwerge reagieren oft sehr emotional nach den vielen Jahren der Versklavung, sagte oft Sa'Aris Vater. Und erst recht nach den Ereignissen der letzten Wochen!«
»Was ist denn passiert?«, platzte es aus Adrian heraus, der sich inzwischen auch neben den Beiden ins Gras gesetzt hatte.
»Vor vier Monaten«, begann nun der Zwerg zu erzählen, »erhielt Sa'Aris Vater eine dringende Nachricht von einem gewissen Mar'Tens Ko...Ko...Kor...«
»Martens Connet etwa?«
»Ja, genau.
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