Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
anzuschließen, lief er zum Ausgang des Zeltes, da er wissen wollte, wo sie sich eigentlich befanden.
Als er durch den relativ kleinen Ausgang nach draußen trat, fand er sich direkt am Ufer der Elbe wieder, allerdings weit ab von der Stadt, denn in beide Richtungen waren weder Häuser noch irgendetwas zu sehen, was auf die Stadt hindeutete. Auf der anderen Seite der Elbe war in der Ferne eine mittelalterliche Burgfestung zu sehen und jede Menge Wald und bizarre Sandsteinformationen. Sie mussten sich also mitten im Elbsandsteingebirge befinden, soviel war klar. Hinter ihm stand das Zelt - ein unscheinbares, nicht allzu großes Partyzelt. Ähnlich wie bei dem Haus der Jonsons musste der Innenraum des Zeltes magisch vergrößert worden sein. Das Zelt stand auf einer recht großen Wiese, die sich auf der einen Seite bis direkt an das Wasser erstreckte und auf der anderen Seite an einen Wald grenzte und in deren Mitte das Zelt etwas vereinsamt herumstand. Adrian genoss ein klein wenig die Ruhe der Landschaft im Gegensatz zu dem Tumult im Inneren des Zeltes. Andererseits war er aber auch traurig darüber, dass er sich wie ein Einzelgänger vorkam, da er niemanden hier kannte beziehungsweise diejenige, die er kannte, ihn ächtete und wie einen Idioten behandelte. Dabei hatten sie sich in den letzten Wochen so gut verstanden! Gut, sein Ausrutscher war falsch gewesen, aber das war doch kein Grund, so extrem und vor allem so nachtragend zu reagieren! In dem Moment fiel ihm ein, dass er doch Hermann mitgebracht hatte und ihn noch immer in seiner Jacke herumtrug. Sofort öffnete er die Jacke und holte den Liburen vorsichtig heraus, der friedlich vor sich hin schlummerte.
»Bist du okay?«, fragte Adrian leise, um Hermann nicht zu erschrecken, doch dieser erwachte unsanft genug, dass er begann, wie wild mit seinen Flügeln zu schlagen, sodass er von Adrians Händen rutschte und sich erst ein paar Zentimeter über dem Boden wieder fing. Adrian stolperte vor Schreck ein paar Schritte rückwärts und zischte Hermann an, »Pass doch auf! Und mach nicht so einen Stress!«
»Redest du mit dir selbst? Was machst du denn da?«
Adrian hatte nicht bemerkt, dass er gar nicht mehr allein war, und zuckte zusammen, als sei direkt vor ihm ein Blitz eingeschlagen. Direkt hinter ihm stand ein äußerst hübsches Mädchen, ungefähr so groß und genauso alt wie er, vielleicht auch ein bisschen älter. Ihr lockiges, blondes Haar wehte leicht im Wind, als sie ihn prüfend anschaute.
»Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken!«
»Bist du schon lange hier?«, fragte Adrian vorsichtig und machte sich etwas Sorgen wegen Hermann, aber dessen Tarnung sollte sicher genug sein.
»Nein, ich bin gerade erst herausgekommen. Ich bin Kristin. Und du, bist du nicht ... Adrian Pallmer?«
»Ja, aber!?? ... Aber woher kennst du denn meinen Namen?«, langsam wurde es ihm unheimlich, dass wildfremde Leute, die er noch nie gesehen hatte, ihn zu kennen schienen.
»Mein ... mein Onkel hat mir von dir erzählt, das heißt, von deinem ... spektakulären Auftritt vor dem Orden.«
Adrian spürte, dass er wieder rot wurde in seinem Gesicht und wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Zum Glück wechselte das Mädchen selbst das Thema.
»Warum bist du denn nicht drinnen bei deinen Freunden?«
»Ich habe hier keine Freunde«, antwortete er fast verbittert, »Bis auf Camille kenne ich sowieso niemanden. Und die redet nicht mehr mit mir.«
Obwohl Adrian Kristin überhaupt nicht kannte, fühlte er sich irgendwie gleich zu ihr hingezogen. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie einfach nett zu ihm war, während die Anderen ihn ignorierten. Ganz zu schweigen davon, dass sie eine wirklich hübsche junge Frau war.
»Geht mir auch so ähnlich«, antwortete Kristin verständnisvoll, »Die sind alle so eingebildet! Darauf, dass sie Zauberer sind, meine ich! Aber mein Onkel hat darauf bestanden, dass ich herkomme.«
»Ist dein Onkel auch im Orden?«
Ihre Augen blitzten für den Bruchteil einer Sekunde böse auf, dann antwortete sie aber mit ihrer weichen, singenden Stimme, »Na klar, sonst wäre ich ja nicht hier! Wollen wir ein Stückchen spazieren gehen?«
Adrian musste so überrascht geschaut haben, dass sie lachend hinzufügte: »Es geht ja erst in zwei Stunden los. Und ich ... ich dachte ... bei dem schönen Wetter ... ist es bestimmt schön, am Fluss entlang zu laufen.«
»Warum nicht!«, sagte Adrian und warf noch einmal einen Blick zurück zum
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