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Das Sigma-Protokoll

Das Sigma-Protokoll

Titel: Das Sigma-Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gekommen?«
    Ben schilderte ihr ausführlich den verschlungenen Weg, den er mit Privatflugzeugen und Mietwagen genommen hatte. Er wusste, dass seine Vorsicht sie beruhigen würde. Sie nickte zufrieden.
    »Für dich und Peter waren derartige Sicherheitsvorkehrungen wahrscheinlich ganz normaler Alltag, oder? Peter hat mir erzählt, dass du für die Inszenierung seines Todes verantwortlich warst. Der Plan war brillant.«
    »Wenn er so brillant gewesen wäre, dann hätten sie ihn nicht gefunden«, sagte sie sarkastisch.
    »Dafür gebe ich mir die Schuld. Ich hätte nie in die Schweiz kommen dürfen. Nur deshalb sind sie aktiv geworden.«
    »Woher solltest du das wissen? Du hattest ja keine Ahnung, dass Peter noch lebt.« Sie wandte den Kopf und schaute ihn an.
    Ihre Haut war blass, fast durchsichtig, und ihr Haar kastanienbraun mit blonden Strähnen. Sie war schlank und hatte kleine, perfekt geformte Brüste, die sich unter der schlichten weißen Bluse abzeichneten. Tatsächlich, sie war außergewöhnlich schön.
    Kein Wunder, dass Peter alle Brücken hinter sich hatte abbrechen und sein Leben mit ihr verbringen wollen. Ben fühlte sich stark zu ihr hingezogen, wusste aber, dass er sich ihr nie nähern würde.
    »Du hast deinen Namen geändert«, sagte Ben.
    »Ging nicht anders. Alle meine Freunde hier kennen mich nur unter meinem neuen Namen. Ich habe ihn ganz legal ändern lassen. Eine Großtante von mir hieß Margarethe Hubli. Von Peter wussten alle nur, dass er ein Freund war und ein kanadischer
Schriftsteller, den ich unterstützt habe. Auch Peter kannte niemand unter seinem richtigen Namen.«
    Sie verstummte und schaute wieder durch die Windschutzscheibe. »Ein paar von seinen alten Verbindungen, die hundertprozentig vertrauenswürdigen, hat er aufrechterhalten. Er hat sie immer sein Frühwarnsystem genannt. Als dann vor ein paar Tagen der Anruf kam und er von dem Blutbad in der Bahnhofstraße erfuhr, da hat er gleich gewusst, was passiert war.« Während sie sprach, verzerrte sich ihr Gesicht, und ihre Stimme klang mehr und mehr wie ein Wehklagen. »Ich habe ihn gebeten, nichts zu unternehmen, stillzuhalten. Aber er ließ sich nicht davon abbringen. Er hat gesagt, er hätte keine Wahl.« Ben spürte ein Ziehen in der Brust.
    Sie sprach mit leiser, erstickter Stimme weiter. »Er wollte dich überreden, das Land zu verlassen. Er konnte nicht anders. Er musste dein Leben retten, auch wenn das bedeutete, dass er sein eigenes aufs Spiel setzte. O Gott, ich habe ihn angebettelt, nicht zu gehen.«
    Ben nahm ihre Hand. »Es tut mir so Leid.« Was konnte er schon sagen? Dass er keine Worte fände für seinen Schmerz? Dass er wünschte, er wäre statt seiner gestorben? Dass er Peter schon vieler länger geliebt habe als sie?
    »Ich kann nicht mal Anspruch auf die Leiche erheben«, sagte sie leise.
    »Keiner kann das. Ich auch nicht.«
    Sie schluckte. »Peter hat dich sehr geliebt.«
    Die Worte bereiteten ihm fast physische Schmerzen. »Wir hatten uns oft in den Haaren. Schätze, es war wie dieses physikalische Gesetz: Jeder Aktion folgt eine Reaktion.«
    »Ihr zwei habt nicht nur gleich ausgesehen, ihr wart auch gleich.«
    »Nicht wirklich.«
    »So was kann nur ein Zwilling sagen.«
    »Du kennst mich nicht. Unser Temperament, unser Gefühlsleben... beides war völlig verschieden.«
    »Vielleicht auf die Art, wie zwei Schneeflocken verschieden sind. Aber sie bleiben Schneeflocken.«
    Ben lächelte verständnisvoll. »Ich würde uns nicht gerade
als Schneeflocken bezeichnen. Wir hatten immer jede Menge Zoff.«
    Irgendetwas von dem, was er gesagt hatte, wühlte sie auf. Sie fing wieder an zu weinen. Ihr Schmerz brach ihm das Herz. »Warum mussten sie ihn umbringen? Das ist so sinnlos. Er hätte nie geredet, er war kein Idiot.«
    Ben wartete, bis sie sich wieder fing. »Peter hat mir erzählt, dass er auf eine Urkunde gestoßen ist. Mit dreiundzwanzig Namen von hochkarätigen Staatsmännern und Industriellen. Bosse von Unternehmen, die sogar ich kennen würde, hat er gesagt. Das Papier sei die Gründungsurkunde für eine in der Schweiz ins Leben gerufene Organisation gewesen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Hast du die Urkunde gesehen?«
    »Ja.«
    »Glaubst du, sie war echt?«
    »Soweit ich das beurteilen kann, ja. Ich hatte schon früher mal Dokumente aus den Vierzigern zu Gesicht bekommen. Die Wasserzeichen, sogar die Schrifttypen haben genauso ausgesehen.«
    »Wo ist die Urkunde jetzt?«
    Sie schürzte die Lippen. »Kurz bevor wir

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