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Das silberne Dreieck

Das silberne Dreieck

Titel: Das silberne Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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er nach der Jermyn Street, wo er zu gleicher Zeit mit Madame Velasquez eintraf.
    »Wie sicher der caballero war«, sagte sie in ihrer etwas abrupten Weise. »Ich hätte ihm ins Gesicht lachen können. Er behauptete, du würdest morgen nicht mehr hier sein. Das ist doch lächerlich!«
    »Das ist direkte Erpressung«, versetzte Garry leichthin. »Mach dir keine Kopfschmerzen über Gonsalez. Ich komme gerade von Scotland Yard, wo ich mich über ihn beschwert habe. Und wie ist das nun mit den Aktien ...?«
    Sie mußten zehn Minuten warten, bevor der Lunch serviert wurde, aber die zehn Minuten wurden gänzlich von den geschäftlichen Besprechungen in Anspruch genommen. Ihr Scheckbuch hatte sie mitgebracht, schien aber nicht sehr willig, es zu gebrauchen. Gonsalez muß sie doch etwas beunruhigt haben, dachte Garry, und wirklich, sie konnte sich nicht entschließen, die ganzen 20 000 Pfund anzulegen. Von neuem brachte er Papiere und Berechnungen hervor, die er ihr schon am vorhergehenden Abend hatte zeigen wollen, und erklärte ihr - wie nur er es konnte - die finanziell so äußerst gute Lage der Gesellschaft - einer der sichersten in Südafrika -, bei der sie sich beteiligen sollte.
    »Die Aktien werden schon innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden um wenigstens zehn Prozent steigen«, sagte er eindringlich. »Ich habe eine Anzahl für dich zurückhalten lassen, muß sie aber heute nachmittag übernehmen. Mein Vorschlag geht dahin, daß du mir gleich nach dem Lunch einen Blankoscheck gibst. Ich fahre dann nach der Bank, kaufe die Aktien und bringe sie dir hierher.«
    »Aber warum kann ich denn nicht selbst gehen?« fragte sie harmlos.
    »Weil das eine rein persönliche Angelegenheit zwischen Sir John und mir ist«, sagte Garry mit überzeugendem Ernst. »Eine große Liebenswürdigkeit Sir Johns, daß er mir persönlich die Aktien zu einem so günstigen Kurs überläßt.«
    Zu seiner großen Freude ließ sie sich endlich überzeugen und schrieb sogar noch am Eßtisch einen Scheck über 12 500 Pfund aus. Garry mußte all seine Geduld zusammennehmen, um das Ende der Mahlzeit zu erwarten. Die kurze Pause, bis der Nachtisch serviert wurde, erschien ihm unerträglich lang. Und immer wieder kam Madame Velasquez auf ihre Kapitalanlagen zurück, schien von neuem zu zweifeln, zu zögern, erwähnte Gonsalez und seine Warnung.
    »Vielleicht ist es doch besser, ich warte noch einen Tag, was meinst du?«
    »Aber Liebste, mach dich doch nicht lächerlich!« protestierte er. »Ich fange bald an zu glauben, daß du dich von dem Kerl beeinflussen läßt! Der wird mich noch kennen lernen!«
    Er erhob sich halb, aber sie zog ihn wieder zurück.
    »Warum denn so hastig?« bat sie ihn, und widerwillig fügte er sich. Die Bank schloß um halb vier, und er hatte noch Zeit genug, den Kanaldampfer um fünf Uhr per Auto zu erreichen.
    Aber die Bank lag im Zentrum, und er durfte es nicht riskieren, bis zum letzten Augenblick zu warten. Er entschuldigte sich für einige Augenblicke und suchte seinen Diener, dem er einige einfache, aber wichtige Instruktionen gab. Als er zurückkam, hatte sie wieder eine der Bilanzaufstellungen in der Hand.
    »Ich bin so unerfahren in diesen Dingen«, klagte sie. Plötzlich hob sie den Kopf. »Was war das?« fragte sie, als sie eine Tür zuschlagen hörte.
    »Mein Diener - er macht eine Besorgung für mich.«
    Sie lachte nervös.
    »Ich bin direkt aufgeregt«, und sie schob ihm eine Tasse Kaffee zu. »Nun erkläre mir bitte noch einmal, was die Zahlen hier bedeuten sollen.«
    Er gab ihr die verlangten Aufschlüsse, und sie hörte aufmerksam zu. Sie lauschte noch, als er sich mit einem leichten Aufschrei zu erheben versuchte, wieder auf seinen Stuhl sank und dann hilflos auf die Erde rollte. Madame Velasquez nahm seine halb geleerte Tasse, ging nach der Küche, goß den Inhalt weg und spülte sie sorgfältig aus. Daß Garry Lexfield seinen Diener weggeschickt hatte, ersparte Madame Velasquez viel Umstände.
    Sie legte den Bewußtlosen auf den Rücken und durchsuchte schnell, aber sorgfältig eine Tasche nach der anderen, bis sie endlich den dicken Umschlag fand, der Garrys Banknoten enthielt.
    An der Wohnungstür wurde geklopft. Ohne zu zögern ging sie zur Tür und ließ den jungen Offizier herein, der in so gefälliger Weise ihre Bekanntschaft mit Mr. Lexfield vermittelt hatte.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie ruhig. »Der Diener ist nicht da. Hier sind deine zweihundert Pfund, Tony, und - besten Dank für

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