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Das silberne Dreieck

Das silberne Dreieck

Titel: Das silberne Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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schickte er mir seinen Wagen, und ich fuhr nach seiner Wohnung in der Curzon Street. Es ist uns ja nicht gestattet, in die Privatwohnung zu gehen, aber ich wußte, daß Mr. Grasleigh Kunde von uns ist, obwohl ich ihn selbst noch nie gesehen hatte.«
    Leon Gonsalez kannte die auffallende, hellgelbe Limousine Mr. Grasleighs sehr gut. Der bekannte Unternehmer bewohnte den ersten Stock eines vornehmen Hauses in der Curzon Street und bezahlte für seine prachtvolle Wohnung (der ständig neugierige Leon hatte das bald herausgefunden) jährlich 1500 Pfund. Mr. Jesse Grasleigh war vor drei Jahren in London aufgetaucht, hatte das Orpheum gepachtet und war mit einem halben Dutzend Aufführungen herausgekommen, von denen allerdings die meisten durchfielen.
    »Wie spät war es da?« fragte er.
    »Dreiviertel eins«, antwortete das junge Mädchen, »und gegen Viertel zwei war ich in der Curzon Street. Ich hatte noch verschiedenes im Büro zu erledigen, und dann war es ja auch nicht so sehr eilig, wie mir Mr. Grasleigh sagen ließ. In der Curzon Street öffnete mir Mr. Grasleigh selbst die Tür; er war im Frack, mit einer weißen Blume im Knopfloch, und schien in Gesellschaft gewesen zu sein. Von den Dienstboten habe ich niemand zu Gesicht bekommen - wie ich jetzt weiß, war auch niemand in der Wohnung. Mr. Grasleigh brachte mich in sein Arbeitszimmer, einen sehr großen Raum, und ließ mich an einem kleinen Tischchen in der Nähe seines großen Schreibtisches Platz nehmen. Und was dann passierte, kann ich nicht genau sagen. Ich erinnere mich noch, daß ich mein Stenogrammheft aus der Tasche nahm und mich bückte, um nach einem Bleistift zu suchen, als ich jemand stöhnen hörte. Ich blickte auf und sah Mr. Grasleigh mit geschlossenen Augen im Stuhl liegen; sein weißes Oberhemd war mit Blut bedeckt - ein schrecklicher Anblick!«
    »Und Sie haben nichts gehört, keinen Schuß?« fragte Leon.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich war so entsetzt, daß ich mich nicht rühren konnte. Und dann hörte ich einen Aufschrei hinter mir und fuhr herum. Eine Dame in prachtvoller Gesellschaftstoilette stand in der Tür. ›Was haben Sie mit ihm gemacht?‹ rief sie. ›Sie Mörderin, Sie haben ihn getötet! ‹ Mein Schreck war so groß, daß ich kein Wort herausbringen konnte, und dann packte mich wahnsinnige Angst, ich sprang auf und stürzte an ihr vorbei zum Haus hinaus.«
    »War denn die Wohnungstür offen?«
    Sie runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Ja, sie stand offen. Ich glaube, die Dame wird sie nicht geschlossen haben, als sie hereinkam. Dann hörte ich das Alarmsignal einer Polizeipfeife, aber wie ich die Treppe hinunter und zum Haus hinausgekommen bin, weiß ich nicht. Sie werden mich doch nicht verhaften lassen?« fügte sie ängstlich hinzu.
    »Mein kleines Fräulein«, sagte Leon freundlich. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Bleiben Sie ruhig hier, bis ich mich angezogen habe, und dann fahren wir zusammen nach Scotland Yard, und Sie können dort erzählen, was Ihnen passiert ist.«
    »Nein, nein - das kann ich nicht, man wird mich verhaften!«
    Sie wurde beinahe hysterisch, und es war vielleicht besser, sie in Ruhe zu lassen.
    »Oh, es ist furchtbar ..., ich hasse London ..., hätte ich doch niemals Australien verlassen ... Erst die Hunde, und dann der Schwarze, und jetzt wieder das hier ...«
    Leon hörte überrascht zu, hielt es aber für besser, keine Frage an sie zu richten. Die Hauptsache war, sie zu beruhigen und zum Bewußtsein ihrer augenblicklichen Lage zu bringen.
    »Sehen Sie denn nicht ein, daß man nicht den geringsten Vorwurf gegen Sie erheben kann? Es gibt keinen Polizeibeamten in der ganzen Welt, der Ihrer Erzählung mißtrauen könnte.«
    »Aber ich lief doch weg«, begann sie.
    »Selbstverständlich sind Sie weggelaufen«, beruhigte er sie. »An Ihrer Stelle hätte ich wahrscheinlich dasselbe gemacht. Also warten Sie bitte ein paar Augenblicke hier.«
    Er war noch nicht halb angezogen, als er die Haustür zuklappen hörte. Eilig lief er die Treppe hinunter, das Mädchen war verschwunden.
    Manfred war wach, als Leon in sein Zimmer kam und sein Abenteuer erzählte.
    »Nein«, sagte er, »es hätte nicht viel geändert, wenn du mich auch früher gerufen hättest. Wir hätten sie auf keinen Fall zum Hierbleiben zwingen können. Aber du weißt ja, wo sie beschäftigt ist. Sieh doch zu, ob du nicht Verbindung mit Lewleys Agentur bekommen kannst.«
    Leon rief an, aber es meldete sich niemand am Telefon.
    Als er

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