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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Angreifer zu.
    »Idioten! Versteckt euch!«, zischte Liam.
    Aber niemand hörte ihn.
    Auch die drei starben.
    Um uns herum sangen Vögel. Die Sonne schien auf unsere Arme und ließ Kayleens rotes Haar schimmern, und unter uns starben Menschen.
    Ich hielt den Atem an. Liam sprach leise in den Ohrempfänger und gab weiter, was er beobachtete. »Eine Gruppe hat soeben das Haus der Wissenschaftlergilde betreten. Die zweite geht durch den Stadtpark. Ihr Ziel scheint das Amphitheater zu sein.« Die Invasoren überquerten die Straße und liefen durch den Park.
    Einer von ihnen ging zu Boden.
    Alle drehten sich gleichzeitig um. Jemand fiel aus einer Baumkrone und landete vor den Angreifern. Einige Söldner bückten sich und halfen ihrem Kameraden auf. Dann gingen alle weiter, ohne den Getöteten weiter zu beachten. Anscheinend war sein Opfer für uns umsonst gewesen.
    »Da«, flüsterte Kayleen eindringlich und zeigte auf etwas.
    Ich folgte ihrem Finger und sah, dass die Invasoren aus dem Haus der Wissenschaftlergilde zurückkamen. Jeder trug etwas. Rauch stieg vom Dach des Gildehauses auf. Ich knirschte mit den Zähnen, während mir wieder Tränen in den Augen brannten. Dort gab es so viel Wissen. Unsere Hauptcomputer. Giannas bestes Teleskop. Der Spezialsessel, den Steven vor vielen Jahren für Joseph angefertigt hatte.
    »Der Getreidespeicher«, sagte Liam.
    Ein zweites Feuer war in unserem größten Lagerhaus ausgebrochen, wo wir Heu, Getreide und Mais aufbewahrten. Wir hatten eine Menge zur Höhle geschafft und auf die Sippen aufgeteilt, aber es war immer noch mehr als die Hälfte übrig.
    Es brannte gut.
    Nebenan explodierte ein Silo, und Flammen schossen empor. Von oben sah es wie eine riesige Kerze aus.
    Liam sprach die ganze Zeit in seinen Ohrempfänger. »Beide Gruppen kehren zu ihren Gleitern zurück. Der dritte ist immer noch in der Luft. Der nördliche Getreidespeicher und das Gildehaus brennen. Von der Gilde könnte sich das Feuer weiter ausbreiten.« Die Lagerhäuser standen separat, aber die Gildehäuser bildeten eine geschlossene Reihe an der Straße neben dem Park. Liam griff nach meiner Hand und hielt sie fest, und ich hielt die von Kayleen, während mein Blick an den Szenen klebte, die sich in Artistos abspielten. Die zwei Gleiter stiegen auf und nahmen Kurs auf den Kleinen Samtsee.
    »Wohin fliegen sie?«
    »Ich weiß es nicht.« Liam beobachtete den dritten Gleiter, der abdrehte und den anderen folgte.

Kapitel 41
    Die brennende Gilde

    Wir beobachteten, wie die Gleiter zu den Hügeln flogen, in denen sich unsere Leute verteilt hatten. Ich sagte ein stummes Gebet für jeden von ihnen, insbesondere für Sasha, Akashi und Mayah. Und Tiger.
    Unter uns stieg Rauch von Artistos auf, und der Wind wehte den Geruch des Krieges heran. »Können wir hinuntergehen?«, fragte Kayleen. »Vielleicht können wir jemandem helfen.«
    Trotz unseres Versprechens machte ich mich auf den Weg, und sie folgten mir in schnellem Dauerlauf. Von Zeit zu Zeit blickte ich mich um, aber am Himmel war nichts zu sehen.
    Auf halber Strecke packte Liam meinen Arm und brachte mich abrupt zum Stehen. Ich drehte mich keuchend um. Er zeigte auf seinen Ohrempfänger. Kayleen, die vor uns lief, hielt an und kehrte zurück. Liam nickte, während sein Gesicht jegliche Farbe verlor. Seine rechte Hand zitterte, und Kayleen nahm sie in ihre. Ich legte meine Hand darauf. Was auch immer geschehen war, wir waren zusammen.
    »Hast du meinen Vater gesehen?«, fragte Liam die Person, mit der er über den Ohrempfänger in Verbindung stand. Er wartete, dann sagte er: »Gut. Wir werden weitergehen. Ich melde mich …« Er blickte auf Artistos hinunter. »… in einer Stunde zurück. Könnten sich dann alle gegenseitig Bericht erstatten? Um dreizehn Uhr?« Er nickte, und seine blauen Augen suchten unruhig unsere Blicke. Er hob die freie Hand und legte sie auf unsere. Seine Stimme zitterte. »Sie haben sich getrennt und an drei verschiedenen Stellen angegriffen. Die Höhle und zwei Sippen.«
    »Haben es alle unversehrt überstanden?«
    Er blinzelte seine Tränen zurück und räusperte sich. Sein Gesicht war eine Maske des beherrschten Zorns. »Es gibt noch keine Liste der Toten.«
    »Wie geht es Akashi und Mayah?«
    »Mutter wurde verletzt. Nicht schlimm, nur am Handgelenk. Vater haben sie noch nicht wiedergesehen. Aber er war zwischen zwei Sippen unterwegs, also geht man davon aus, dass ihm nichts zugestoßen ist.« Er schluckte und blickte kurz zum Himmel

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