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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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rettet ihn das nicht?«, fragte ich. »Warum haben sie es nicht auf ihn abgesehen?« Vielleicht half es, wenn ich ihre Aufmerksamkeit auf meine Fragen lenkte.
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie wollen gar nichts von uns.« Ihre Stimme wurde lauter und schriller. »Ich habe es euch immer wieder gesagt. Sie wollen überhaupt nichts von den Kolonisten. Sie wollen sie nur töten.«
    Hunter brummte. Er trat zurück und beobachtete uns mit gerunzelter Stirn.
    Ich glitt hinter Kayleen und kniete mich hin, doch mein übergroßer Bauch erwies sich als Hindernis. Mühsam hielt ich ihre Schultern und drückte die Daumen unter die Schulterblätter, um sie fest zu massieren. Joseph und ich waren uns in solchen Situationen immer sehr nahe gewesen, aber Kayleen schien nichts von ihrer Individualität aufgegeben zu haben. Trotzdem bemühte ich mich weiter, mit ihr eins zu werden, meinen Atemrhythmus ihrem anzupassen. Es funktionierte nicht – ihre Hals- und Rückenmuskeln waren straff gespannt, und ihre Energie war nach innen gerichtet. »Warum beobachten sie uns?«, fragte ich.
    Sie lachte. »Sie sind neugierig. Außerdem warten sie auf etwas anderes, aber ich kann nicht sagen, was es ist.«
    Hunter meldete sich zu Wort. »Akashis Gruppe hat sich zurückgezogen. Aber niemand folgt ihnen.«
    Verdammt! All die Fallen waren umsonst gewesen.
    »Auch von Ruths Gruppe sind die meisten noch am Leben«, fuhr Hunter fort. »Alle haben sich zurückgezogen. Aber immer noch nichts von Liam. Paloma fragt, wie es Kayleen geht.«
    Ich blickte auf meine Freundin, meine Geliebte. Tränenspuren zogen sich über ihre Wange. Ihre Augen waren schmale Schlitze, vollständig auf eine Stelle am Horizont konzentriert, die nicht innerhalb dieser Höhle existierte. Offenbar hatte sie Hunters Frage nicht gehört. »Sag Paloma, dass wahrscheinlich alles in Ordnung ist.« Was hätte ich ihr sonst sagen können?
    Kayleen sah Hunter an und fletschte die Zähne. Ich erschauderte, als sie sagte: »Beweg dich.« Dann wandte sie sich mir zu. »Du auch.«
    Hunter und ich wechselten einen verwirrten Blick.
    Kayleen sprang auf. Sie war an mir vorbei, bevor ich selber auf die Beine gekommen war und ihr hinterherrannte. Sie lief auf die Brennende Leere zu, während sie sich mit der einen Hand den Bauch hielt und mit der anderen das widerspenstige Haar aus dem Gesicht wischte.
    Die Rampe berührte soeben den Boden, als wir den Raum erreichten, in dem der silberne Gleiter stand. Sie rannte darauf zu, ich hinterher.
    »Kayleen!«, rief ich.
    Am oberen Ende der Rampe drehte sie sich um. »Bleib hier, Chelo. Wenigstens einer von uns soll in Sicherheit sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir bleiben zusammen.«
    Sie wirkte für einen Moment schockiert und sah mich eindringlich an, verwehrte mir den Zugang zum Gleiter. »Dann stirbst du vielleicht.«
    Ich starb vielleicht sowieso. »Lass mich rein. Wir bleiben zusammen.«
    Sie deutete auf die Höhle. »Und wer soll dann für die Sicherheit dieser Leute sorgen?«
    »Wir tun es. Später. Du hast gesagt, dass Lushia und Ghita nichts von Liam wollen. Dass sie uns alle beobachten. Daraus folgt, dass sie nicht auf diesen Gleiter schießen werden.«
    Die Rampe wurde eingefahren und zwang mich zu einer Entscheidung. Das Baby! Ich stürmte trotzdem los, von Adrenalin und Schuldgefühlen durchströmt. Kayleen hatte bereits ihre übliche Pilotenposition eingenommen und saß zurückgelehnt in der hintersten Sitzreihe. Der Bildschirm leuchtete auf. Der Boden vibrierte, als die Maschinen warmliefen.
    Ich setzte mich neben sie und nahm ihre Hand.
    Der Gleiter hob ab, und ich erinnerte mich an Hunter. Ich hoffte, er hatte sie verstanden, als sie »Beweg dich« gesagt hatte.
    Auf dem Bildschirm war er nicht zu sehen, als der Gleiter vorsichtig durch den Korridor manövrierte und dann aus der Höhle katapultiert wurde. Er beschleunigte so schnell, dass ich an Kayleens Seite in den Sitz gedrückt wurde.
    Draußen rasten wir durch den Vormittag. In so kurzer Zeit hatte sich so viel verändert. Wir waren nicht die Eule gewesen. Bisher nicht. Und die Brennende Leere hatte keine Krallen – abgesehen von uns. Ich umklammerte die Armlehne meines Sitzes und kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit.
    Kayleens Augen waren geschlossen, und sie war ganz im Gleiter aufgegangen – und vielleicht in dem, was noch von unseren Datennetzen übrig war. Wir hatten keine Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren, außer über das, was wir taten.
    Wir flogen

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