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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wissen musst. Von Jenna konntest du ein wenig lernen, aber ich bin einer der wenigen Menschen, der dir beibringen kann, wie man auf den Datenströmen reitet. Du hättest mich in der Neuen Schöpfung gar nicht bemerken dürfen. Ich hätte in der Lage sein sollen, das Schiff wie eine unsichtbare Hand zu steuern.« Er schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. »Aber um deine Selbstbeherrschung steht es sehr schlecht«, fügte er mit amüsiertem Tadel hinzu.
    Ich unterdrückte einen heftigen Widerspruch und wartete. Er hatte meine Frage noch nicht beantwortet.
    »Ich nehme Auftragsarbeiten an. Das habe ich auch heute getan – und wahrscheinlich werde ich für diesen Auftrag jetzt nicht mehr bezahlt.« Er grinste. »Du müsstest in einigen Monaten so weit sein, mir helfen zu können. Dann kannst du die Ausbildungskosten abarbeiten.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Das mit dem Abarbeiten klang besser, ehrenhafter. Aber genau das hatte Jenna vermeiden wollen, als sie sich geweigert hatte, die Raumstation anzusteuern. Ohne den Blick von Marcus abzuwenden sagte ich: »Jenna, ein Teil der Fracht ist doch mein Eigentum, oder?«
    »Ja.« Zustimmung. Ich hatte das Richtige gesagt.
    »Also werden wir zahlen, Marcus.« Ich bemühte mich, einen starken Eindruck zu machen. »Falls ich mitgehe. Aber vorher möchte ich wissen, warum du das tust. Warum bist du zu mir gekommen?«
    »Weil ich nicht möchte, dass du für die falschen Leute arbeitest.«
    Als ich Jenna ansah, lächelte sie über Marcus’ Antwort. Also wandte ich mich wieder ihm zu. »Nun gut.« Ich hatte nicht umsonst zweimal jährlich am Markttag teilgenommen. Aber ich hatte noch keine Ahnung von den Preisen und Werten, die hier galten. Noch nicht. »Du kannst die Summe mit Jenna aushandeln.«
    »Und was ist mit mir?«, meldete sich Alicia wieder zu Wort.
    Marcus sah sie an. »Frag Jenna.«
    Alicia zuckte leicht zusammen, aber sie ließ nicht locker. »Du willst ihn doch bestimmt nicht ganz allein mitnehmen.«
    Er ging nicht darauf ein, sondern wandte sich direkt an Jenna. »Vierhundert Krediteinheiten für den ersten Monat, danach dreihundert pro Monat.«
    Tiala stöhnte auf. »Das ist der Preis eines kleinen Raumschiffs!«
    Ich blinzelte überrascht, hielt aber den Mund. Ich wollte Alicia nicht allein lassen, aber irgendwie musste ich mehr über diese Welt erfahren – die Daten, die Menschen, die Rolle, die ich hier spielen konnte.
    Marcus hielt den Blick auf Jenna gerichtet. »Es ist ein hoher Preis, ja, aber ich behalte meine Unabhängigkeit, wenn ich genügend Geld bekomme. Jenna, du weißt, was dich hierhergebracht hat.« Er nickte in meine Richtung. »In den nächsten paar Monaten werde ich keine Zeit haben, irgendetwas anderes zu tun.«
    Jenna legte eine Hand auf Tialas freie Schulter. Glocke beugte sich vor und zwitscherte ihr etwas zu, bis Tiala eine Hand hob. »In Ordnung, Glocke«, sagte sie, worauf der Vogel sofort verstummte.
    »Tiala«, sagte Jenna, »es ist genug da. Obwohl ich schon jetzt sagen kann, dass ich noch viele andere Dinge brauchen werde, könnte Joseph unsere Zukunft sein. Ich werde zahlen.«
    Tiala schüttelte den Kopf. »Das sind sehr viele Krediteinheiten.« Sie betrachtete mich schweigend, aber nicht unfreundlich. Ich hatte den Eindruck, dass sie zu entscheiden versuchte, ob ich den Preis eines kleinen Schiffs wert war.
    Alicia trat wieder neben mich und nahm meine Hand. »Was geschieht mit uns, Jenna?« Sie klang schwer enttäuscht. »Du hast gesagt, du würdest uns beibringen, was wir wissen müssen. Und jetzt schickst du Joseph fort. Was geschieht mit uns?«
    Jenna wirkte verzweifelt. »Ihr bleibt bei mir, bis ich mehr in Erfahrung gebracht habe. Dann werdet auch ihr Lehrer brauchen. Aber niemand ist hinter euch her.«
    Bryan räusperte sich. »Ist jemand hinter Joseph her?«
    Marcus antwortete. »Wir werden nicht abwarten, bis wir es herausgefunden haben.«
    Ich sah ihn blinzelnd an. »Muss ich jetzt gehen?«
    Alicias Finger schlossen sich fester um meinen Arm, und sie beobachtete Marcus’ Gesicht.
    »Ja«, sagte er mit einem warmen Lächeln. »Ich werde es dir nicht leicht machen.«
    Aber … ich blickte von Alicia zu Bryan und zu Jenna. Es gefiel mir nicht, dass ich mit meiner nächsten Frage preisgab, wie schwach ich war. »Ganz allein?«
    Er musterte mich stirnrunzelnd. »Vielleicht habe ich mich noch nicht klar genug ausgedrückt. Deaktiviere deine Schilde.«
    »Was?«
    »Na los. Sag mir, was du über diesen gewöhnlichen Park

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