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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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ständig in einer Art Halbtrance bleiben, weil es so viele Daten waren – viel mehr als in ganz Artistos. Der Mantel hat mir dabei geholfen.«
    Er nickte. »Du hast Glück, dass während der Landung nichts Unvorhergesehenes geschehen ist. Deshalb habe ich gewartet, bis du das Schiff heil auf den Boden gebracht hast.«
    Das gefiel mir nicht. »Ich war nicht völlig beansprucht. Ich hätte mehr tun können.«
    »Stolz«, sagte er trocken, »könnte dein bester Freund, aber auch dein schlimmster Feind sein. Du kommst noch nicht mit unseren Netzen zurecht.«
    Das brachte mich zum Schweigen. Ich konnte die Netze hier nicht ertragen. Noch nicht. Aber ich würde etwas schaffen, worauf ich stolz wäre, das stand für mich fest. Deshalb sagte ich nur: »Ich weiß. Eure Netze fühlen sich anders an.«
    »Eigentlich sind sie kaum anders.« Er beugte sich vor, die Hände auf die Knie gestützt. »Ich weiß jetzt, wo wir anfangen werden. Der Unterschied, den du spürst, hängt mit dem Umfang der Kommunikation zusammen. Auf Fremont hattest du es mit einem einzigen zusammengeschalteten Netzwerk zu tun – vielleicht mehr als nur eins, wenn man die Satellitendaten und anderes dazunimmt. Aber es sind höchstens ein paar. Das Schiff ist ein einziges Netzwerk. Ein großes, mit dem du keine Schwierigkeiten hattest. Aber hier …« Er fuhr mit der Hand durch die Luft und deutete auf den Garten, das Haus und vielleicht den gesamten Planeten, »… hier laufen eine Million Gespräche gleichzeitig ab. Obwohl ein einzelner Grashalm keine eigenen Daten über sich selbst aussendet, werden über jeden einzelnen Grashalm Daten gesammelt.«
    Ich blickte mich um und zählte im Kopf die Grashalme zusammen. Es schienen Abermillionen zu sein.
    Er fuhr fort. »Datenfäden führen in viele Netze, von denen einige für jeden offen, andere gesichert sind.« Er stand wieder auf und breitete die Arme aus. »Zu den großen Netzen gehören ein Finanznetz, das die Kreditkonten jeder Person, jeder Affinitätsgruppe und jeder Behörde verwaltet. Es gibt ein Affinitätsnetz, das alle Arten von persönlichen Beziehungen verfolgt. Ein juristisches Netz. Netze für jede Kunstform. Ein Geo-Netz, das die Orte dieser Welt detailliert beschreibt. Eigentlich sind es Konstrukte, mit denen die Menschen zusammenhängende Daten über ein einziges Interface verstehen können. Und überall interagieren lokale Netze mit größeren Netzen.«
    Ich versuchte mich zu erinnern, was ich empfunden hatte, als ich von Bord des Schiffs gegangen war, als ich seinen Gleiter untersucht hatte. Es passte – Millionen und Abermillionen Datenbits und noch viel mehr Verbindungen zwischen ihnen. »Wie kann man den Überblick über all das behalten?«
    »Niemand kann das. Niemand muss das tun. Der Trick besteht darin, an das heranzukommen, was man will. Man muss die Verlinkungen verstehen. Zum Beispiel hat dieser Garten sein eigenes Netz, das mit dem Hausnetz verbunden ist, das wiederum mit einem Netz des gesamten Grundstücks verbunden ist, das mit der Stadt, dem Kontinent, dem Planeten und schließlich mit unserem Raumnetz verbunden ist. Das Geo-Web steht in Verbindung zu anderen Netzen, zum Beispiel mit dem juristischen Netz. Wenn die Gesetze für den Li-Raumhafen andere sind als im Flugraum, kannst du es über das Geo-Netz herausfinden.«
    Ich sah ihn blinzelnd an und bemühte mich, so viel Komplexität zu verstehen. Dann schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. »Ist hier alles gezähmt?«
    Er lachte. »Hier streifen keine wilden Raubtiere herum. Wie eure … wie hast du sie genannt? Dämonenhunde und Tatzenkatzen. Aber wir haben Raubtiere. Vielleicht würdest du sie als zahm bezeichnen, verglichen mit der Wildnis von Fremont. Hier sind sie dazu erschaffen worden, Raubtiere zu sein, Großwild, das von lebensmüden Idioten drüben auf dem Kontinent Wasserlilie gejagt wird.« Er schnaufte. »Jedes Jahr sterben deswegen ein paar Leute.« Er schwieg einen Moment, bevor er fortfuhr. »Aber wir haben hier auch Menschen, die Raubtiere sind.«
    »Ich bin solchen Menschen schon begegnet.«
    »Wie es klingt, kennst du auch staatliche Verwaltungen, die Raubtiere sind. Manche von unseren sind genauso. Aber es wäre riskant zu glauben, dass du die hier herrschenden Gefahren verstehst.«
    Er hatte erwähnt, dass man vielleicht hinter mir her war. »Bin ich hier in Sicherheit?«
    Marcus drehte sich um, ein böses Grinsen huschte über sein Gesicht, und seine grünen Augen strahlten Zufriedenheit aus. »Wir

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