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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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ging zum Anfang des Nebenganges zurück und strich mit den Händen über die Mauer. Seine Handflächen wurden schwarz, doch er fand tatsächlich etwas, was die Mühe wert war – an einer Stelle in der Wand waren ein paar Ziegel lose.
    Nachdem er sich hastig vergewissert hatte, dass keiner ihn beobachtete, lockerte Nathan einen der Steine behutsam, zog ihn aus der Mauer, legte ihn auf den Boden und trat einen Schritt zurück. Er holte tief Luft und lauschte den Frequenzen. Dann begann er, sich vorsichtig von seiner Heimatfrequenz zu entfernen, eine Frequenz nach der anderen durchzugehen, während er das Loch im Auge behielt, das der Ziegelstein in der Mauer hinterlassen hatte.
    Der Tunnel verblasste. Dann sah er ein kleines Objekt von ungefähr der Größe eines X-Box-Controllers genau an der Stelle, auf die er blickte. Der Gegenstand war aus einem gelblichen Material und schimmerte verlockend, seine Oberfläche war rau und seltsam geformt.
    Nathan griff danach und berührte es. Die Materie fühlte sich kühl und hart an. Vergeblich versuchte er, das Objekt aus der Luft zu greifen. Es könnte Gold sein – und es steckt immer noch in dem Tunnel.
    Nathan horchte nach seiner Ausgangsfrequenz und kehrte in sie zurück. Überzeugt, dass er etwas Wichtigem auf der Spur war, fing Nathan an, die Ziegelsteine schneller aus der Mauer zu ziehen und sie vor seinen Füßen auf dem Boden aufzustapeln. Während er das tat, rieselte etwas Erde aus dem Loch, und selbst sein ungeübtes Auge konnte erkennen, dass jemand hinter den Steinen gegraben hatte. Nun begann er, die Erde mit den Händen aus dem Loch zu schaufeln. Natürlich musste ausgerechnet jetzt jemand auf ihn aufmerksam werden.
    »Hey, Junge! Was machst du denn dahinten?«
    Nathan hatte viel Übung darin, die Stimme von Respektspersonen zu überhören. Er schaufelte weiter Erde aus dem Loch und fragte sich verzweifelt, wie tief das Gold wohl noch vergraben war.
    »Hör sofort auf! Du zerstörst den Originalzustand der Ausgrabungsstätte!«
    Nathan holte eine letzte Handvoll Erde heraus. Dann trat er von der Mauer zurück und hielt die Hände hoch. »Nur keine Panik, Mann. Ich hab mich hier hinten nur ein bisschen umgesehen und ein paar lose Steine entdeckt. Ich wollte nur sehen, was dahinter ist.« Hinter sich hörte er, wie die Erde immer noch aus dem Loch rieselte, und hoffte, tief genug gegraben zu haben, um das Gold ans Tageslicht zu bringen.
    Plötzlich fiel ein großer Klumpen Erde aus der Mauer. Er rollte auf den Boden, und ein Teil des Nebentunnels füllte sich mit Erde, die auch auf Nathans Schuhe regnete. Als sich der Staub gelegt hatte, sah Nathan einen Teil des Klumpens aus gelbem Gestein, der in dem entstandenen Loch bloßgelegt worden war.
    »Seht nur!«, sagte ein Mann. »Ist das etwa das, wofür ich es halte?«
    Nathans Dad beugte sich vor in das Loch, säuberte den gelben Stein vorsichtig mit einer kleinen Bürste und hob ihn auf. Auch wenn der Brocken klein war, schien er ziemlich schwer zu sein. Mit erstaunter Miene drehte sich der Professor um.
    »Es ist Gold«, bestätigte er.

    » W ie hast du das Gold gefunden, Nathan?« Sein Dad saß auf einem Hocker vor dem Tisch, auf dem die Artefakte ausgebreitet waren.
    Der Goldklumpen lag auf dem Tisch. Irgendwann zwischen den Bauarbeitern, die das Nugget bewachen sollten, und den Archäologen, die darauf warteten, es zwischen die Finger zu kriegen, würde Nathan den Goldklumpen wohl auch mal in den Händen halten dürfen – oder eher nie, wie er vermutete.
    »Nicht, dass ich nach ihm gesucht hätte.« Nathan zuckte mit den Achseln – es war ihm unangenehm, plötzlich im Rampenlicht zu stehen. »Ich hab mich nur ein bisschen im Tunnel umgesehen und gedacht, wie toll sich die Umgebung für ein Spiel eignen würde, als ich die losen Ziegelsteine bemerkt habe. Und dann hat mich einfach die Neugier gepackt, was wohl dahinter sein könnte.«
    »Du hast angefangen zu graben, ohne daran zu denken, jemanden zu holen, der dazu ausgebildet ist, Ausgrabungen zu machen?« Alyssa sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch, und da wusste er, dass sie wusste, dass seine Geschichte spontan erfunden war.
    »Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Ich war einfach neugierig. Ich hab doch nichts kaputt gemacht, oder?« Nathan ließ seine Worte so unschuldig wie nur möglich klingen.
    Einer der anderen Universitätsmitarbeiter nahm den zusammengeschmolzenen Goldklumpen in die Hand.
    »Es gab in dieser Gegend keine Goldminen.

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