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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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Wegbeschreibung diese Treppe erwähnt hatte. Er stand vor dem Treppenabsatz und überlegte, welchen Weg er nehmen sollte, als ein leises „Psst!“ ihn fast zu Tode erschreckte.
    Ein kleiner alter Mann war wie aus dem Nichts aufgetaucht und stand auf der nach oben führenden Treppe. Er sah aus wie ein Zwerg aus einem Märchen mit beginnender Glatze. Er trug ein weißes Leinenhemd, welches ihm fast bis zu den Knien reichte. Außerdem ein merkwürdiges Paar Stoffschuhe.
    „Psst!“
    Der Zwerg winkte mit einem dicken Zeigefinger.
    „Hier her, du fremder Mann!“
    „Wie bitte?“, fragte Cedric verwundert.
    Der kleine Mann grinste mit einem widerwärtigen, zahnlosen Lächeln und winkte weiter. In diesem Augenblick erinnerte sich Cedric an die Worte von Sir Seton, dass hier ein harmloser Onkel herumgeistert.
    „Onkel Archie?“, erkundigte sich Cedric.
    Er nickte und sagte erneut: „
Psst
!“, während er mit seinem Finger weiter wie wahnsinnig winkte.
    „Wissen Sie den Weg zum Ostflügel?“ fragte Cedric.
    „Du bist bei mir sicher, Fremder“, flüsterte der Zwerg. „Komm!“
    „Okay“, sagte Cedric zweifelnd. „Für meinen Nachtschlaf tue ich alles, aber hören Sie auf, mich ständig als Fremden zu bezeichnen. Ja? Das klingt irgendwie nach einer Art Beleidigung! Ich heiße Cedric Vogt.“
    Er stieg die Treppe empor und folgte dem Zwerg. Ein verrückter Onkel war besser als niemand. Als beide oben angelangt waren, herrschte komplette Dunkelheit.
    „Hey!“, sagte Cedric nervös. „Wie wäre es, wenn wir ein bisschen Licht machten?“
    „
Psst
!“
    „Schieben Sie sich ihr verdammtes „Psst“ doch in Ihre nicht vorhandenen Zähne“, zischte er zurück.
    Der verrückte Onkel Archie zündete eine Kerze an und beleuchtete den Korridor.
    „Hören Sie zu“, knurrte Cedric zu dem Zwerg. „Ich bin müde und suche mein Zimmer. Können Sie mir bitte den Weg zeigen.“
    „Komm!“, flüsterte der kleine Mann und winkte erneut mit seinem dicken Zeigefinger.
    Es blieb Cedric nichts anderes übrig, als dem Zwerg einen langen Korridor entlang zu folgen. Die Schritte auf dem Teppich wirbelten Staub auf. An den Wänden waren dichte Spinnweben zu erkennen.
    Für einen Mann seines Alters bewegte sich Onkel Archie ziemlich schnell. Cedric musste sich beeilen, um folgen zu können. Der Korridor bog zweimal im rechten Winkel ab.
    „Moment mal“, brummte Cedric missmutig. „Wohin gehen wir eigentlich?“
    Onkel Archie drehte den Kopf zurück und blickte Cedric direkt an. Seine Augen waren vom blassesten Blau, dass er je gesehen hatte. Der leere Ausdruck in ihnen hatte nichts Ermunterndes. Er legte einen Augenblick lang die Finger auf die Lippen und grinste ihn erneut auf seine zahnlose Weise an.
    „Keine Sorge, Cedric Vogt“, flüsterte er. „Ich bringe dich in Sicherheit.“
    Seine schweren Lider flatterten auf und ab. Dann blickte er plötzlich wieder vor sich in die Dunkelheit.
    „>
Er
< wird heute Nacht jagen“, sagte er einfach.
    „Er?“, brachte Cedric mit erstickter Stimme hervor.
    „>
Er
< wird gewaltigen Hunger haben“, sagte der kleine Onkel in einem beunruhigenden Ton. „Aber er wird dich nicht finden!“
    Er kicherte, als ob er sich über einen ausgezeichneten Spaß, den nur er begriff, amüsierte. „Heute Nacht wird >
Er
< töten!“
    „Er?“, fragte Cedric und schluckte mühsam. „Wer oder was ist denn Er? Wovon, zum Teufel, reden Sie überhaupt. Meinen Sie Chimay? Ist er eingetroffen?“
    „Komm! Wir müssen uns beeilen!“
    Er eilte weiter den Korridor entlang, als ob ihm alle Dämonen der Hölle auf den Fersen säßen. Cedric blieb angesichts der Möglichkeit, dass dem wirklich so wäre, ebenfalls nicht stehen und hielt sich dicht hinter ihm. Schließlich blieb er stehen, öffnete eine Tür und winkte Cedric, ihm in das Zimmer zu folgen. In dem flackernden Kerzenlicht konnte er erkennen, dass es sich um einen kleinen, mit Spinnweben überzogenen Raum handelte. In Anbetracht der dicken Staubschicht auf dem altertümlichen Bett musste der letzte Schläfer hier aus der Zeit von Wilhelm, dem Eroberer gestammt haben.
    „Soll das ein Gag sein?“, fragte Cedric leise. „Ich habe schon ein einfaches Zimmer für mich erwartet, aber das hier ist lächerlich! Hier werde ich mit Sicherheit nicht den Rest der Nacht verbringen!“
    In diesem Augenblick gingen Cedric die Worte aus, denn während er geredet hatte, war Onkel Archie zur nächsten Wand hinübergehüpft. Dort hatte er an einem

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