Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens
Plattform bildete.
Die Zeltstoffe und Felle erstreckten sich in Reihen, mit Gevierten hinter jeder Reihe, die durch flachgedrückte Weidenwände miteinander verbunden waren, die zuvor die Gerüste der Hütten gebildet hatten. Aber heute Nacht würde niemand unter einem Dach schlafen. Nein, all das, was hier Gestalt annahm, diente nur einem einzigen Ziel. Der letzten Schlacht.
Rotmaske hatte eine Verteidigung vor. Er forderte Bivatt und ihre Armee zum Nahkampf heraus, und um das zu tun, würden die Letherii und die Tiste Edur über offenes Gelände marschieren müssen - Toc saß auf seinem Pferd, beobachtete die fieberhaften Vorbereitungen und blickte gelegentlich nach Nordwesten, zu den immer näher rückenden Sturmwolken -, offenes Gelände, das sich bis dahin in ein Meer aus Schlamm verwandelt haben würde.
Möglicherweise würde sie sich entschließen zu warten. Das würde ich tun, wenn ich sie wäre. Warten, bis der Regen vorbeigezogen war und der Boden wieder fest wurde. Aber Toc vermutete, dass sie sich keiner derartigen Zurückhaltung befleißigen würde. Rotmaske saß in der Falle, das stimmte, aber die Ahl hatten immer noch ihre Herden - Tausende von Tieren, von denen die meisten jetzt geschlachtet wurden -, von daher konnte Rotmaske warten, und seine Krieger wurden gut ernährt, während Bivatt und ihre Armee sich der echten Gefahr, zu verhungern, ausgesetzt sahen. Sie würde all das Fleisch brauchen, aber um es zu bekommen, würde sie durch die Ahl ziehen müssen; sie würde ihren verhassten Feind vernichten müssen.
Im Übrigen könnte sie weniger bestürzt sein als Rotmaske vielleicht annimmt, wenn der Tag der Schlacht kommt. Immerhin hat sie ihre Magier. Nicht mehr so viele wie zuvor, klar, aber immer noch genug, um eine beträchtliche Gefahr darzustellen - tatsächlich sogar ausreichend, um den Sieg herbeizuführen.
Rotmaske würde seine Krieger auf den Inseln aus trockenem Boden postieren. Aber solche Positionen - mit den Ersatztruppen in den Gevierten hinter ihnen - boten keine Rückzugsmöglichkeiten. Dann also eine allerletzte Schlacht, in der sich ihr aller Schicksal auf die eine oder andere Weise entscheiden würde. Hatte Rotmaske das tatsächlich geplant? Wohl kaum. Praedegar war eine Katastrophe.
Schwall kam zu ihm geritten. Er trug wieder keine Maske; roter Ausschlag bedeckte seine Stirn. »Das Meer wird wieder leben«, sagte er.
»Wohl kaum«, erwiderte Toc.
»Die Letherii werden trotzdem ertrinken.«
»Diese Planen da werden nicht lange trocken bleiben, Schwall. Und dann gibt es immer noch die Magier.«
»Für diese Feiglinge hat Rotmaske seine Leibwächter.«
»Feiglinge?«, fragte Toc belustigt. »Weil sie sich der Zauberei bedienen, statt Schwerter zu schwingen?«
»Und sich hinter Reihen von Soldaten verstecken, ja. Sie machen sich nichts aus Ruhm. Oder aus Ehre.«
»Das stimmt; das Einzige, woraus sie sich etwas machen, ist zu gewinnen. Was ihnen die Möglichkeit gibt, hinterher über Ehre und Ruhm zu sprechen. Dieses Privileg ist der größte Vorteil der Sieger.«
»Du sprichst wie einer von ihnen, Mezla. Deswegen traue ich dir nicht. Und deswegen werde ich während der Schlacht an deiner Seite bleiben.«
»Es tut mir so leid für dich - aber ich habe die Aufgabe, auf die Kinder aufzupassen. Wir werden nicht in der Nähe der Kämpfe sein.« Bis die Kämpfe zu uns kommen, was geschehen wird.
»Ich werde meinen Ruhm darin finden, dir in dem Moment, in dem du dich umdrehst und wegrennen willst, die elende Kehle durchzuschneiden, Mezla. Ich sehe die Schwäche in deiner Seele; ich habe sie schon die ganze Zeit gesehen. Du bist ein gebrochener Mann. Du hättest mit deinen Soldaten sterben sollen.«
»Wahrscheinlich. Zumindest würden mir dann die Urteile eines Mannes erspart bleiben, der kaum ein Barthaar am pickeligen Kinn hat. Hast du jemals bei einer Frau gelegen, Schwall?«
Der junge Krieger starrte ihn einen Moment lang düster an, nickte dann langsam. »Es heißt, du bist schnell mit deinen mit Widerhaken versehenen Pfeilen, Mezla.«
»Eine Metapher, Schwall? Diese Wendung zur Poesie überrascht mich jetzt aber.«
»Du hast unseren Liedern nicht gelauscht, oder? Du hast dich taub für die Schönheit der Ahl gemacht, und in deiner Taubheit hast du das eine Auge geblendet, das dir geblieben ist. Wir sind ein altes Volk, Mezla.«
»Taub, blind - zu dumm, dass ich noch nicht stumm bin.«
»Du wirst es sein, wenn ich dir die Kehle durchschneide.« Nun, musste Toc sich
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