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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Straßenkreuzung, eine Schenke und ein Stall, ein Stück die Hauptstraße hinunter eine Schmiede vor einer großen Halde Abfallerz, und dann etwas, das nach zu vielen Wohnhäusern aussah - Reihen von durch schmale Gassen getrennten, ehemaligen Stallungen -, wobei jedes Domizil kaum groß genug für eine kleine Familie zu sein schien. Möglicherweise gab es auf der anderen Seite des Dorfs irgendein anderes Gewerbe, einen Steinbruch oder eine Tonwarenmanufaktur - er glaubte, eine Schotterstraße ausmachen zu können, die sich hinter dem östlichen Rand des Dorfes den Hügel hinaufwand.
    Alles war merkwürdig still für die Abenddämmerung. Arbeiter, die immer noch an ihre Werkbänke gekettet sind? Vielleicht. Aber trotzdem - da ist nicht mal ein verdammter Hund auf der Straße. »Es gefällt mir nicht, wie das da aussieht«, sagte er. »Bist du dir sicher, dass du nichts Schräges riechst, Buddl?«
    »Nichts Magisches. Was bedeutet, dass da natürlich trotzdem hundert Edur in den Häusern hocken können, die nur auf uns warten.«
    »Dann schick ein Eichhörnchen oder so was rein, verdammt.«
    »Ich schaue mich gerade um, Sergeant, aber wenn du mich weiterhin dauernd unterbrichst …«
    »Oh, Lord Vermummter, bitte nähe sämtlichen Magiern den Mund zu, ich flehe dich an.«
    »Sergeant, ich bitte dich. Nicht mal eine Länge hinter uns befinden sich sechs Trupps der Edur, und ich bin verdammt müde davon, andauernd Wurfspießen auszuweichen. Also lass mich in Ruhe, damit ich mich konzentrieren kann.«
    Klar, konzentrier dich auf diese Faust, die ich dir gleich in den Hals rammen werde, du verdammter Rattenküsser. Oh je, ich hin viel zu müde, viel zu alt. Wenn wir das hier überstehen - ha! -, schleiche ich mich vielleicht einfach davon, verschwinde in den Straßen von diesem Letheras. Setze mich zur Ruhe. Fange an zu angeln. Oder vielleicht auch zu stricken. Begräbnisschals. Das wird bestimmt ein Weilchen ein blühendes Unternehmen, da würde ich wetten. Sobald die Mandata mit dem Rest von uns murrenden Verlierern ankommt und uns tote Seesoldaten aufkochst wohltuende Weise rächt. Nein, hör auf, so was zu denken. Wir sind immer noch am Leben.
    »Hab ‘ne Katze gefunden, Sergeant. Sie schläft in der Küche von der Schenke da vorne. Und hat böse Träume.«
    »Dann sorg dafür, dass du ein noch schlimmerer Alptraum für sie wirst, Buddl, und zwar schnell.«
    In den Bäumen hinter ihnen zwitscherten Vögel, und im Gras um sie herum waren Insekten eifrig damit beschäftigt, zu leben und zu sterben. Das war es jetzt, woraus seine Welt bestand - eine ermüdende Plackerei, durchbrochen von Momenten tiefgreifenden Entsetzens. Er war so dreckig, dass es ihn überall juckte, und er konnte den schalen Gestank alter Angst riechen wie duftende Flecken auf der Haut.
    Wer im Namen des Vermummten sind denn diese verdammten Letherii überhaupt? Dieses verdammte Imperium mit seinen Oberherren aus dem Volk der Edur ist also mit dem malazanischen Imperium aneinandergeraten. Laseens Problem, nicht unseres. Verdammt sollst du sein, Tavore, wir sind bis hierhin gekommen, und Rache ist nicht genug…
    »Hab sie«, sagte Buddl. »Sie ist wach … streckt sich - ja, sie muss sich strecken, Sergeant, frag mich nicht, warum. Also schön, drei Leute in der Küche, sie schwitzen alle drei, verdrehen die Augen - sie sehen entsetzt aus, haben sich hingekauert. Ich höre Geräusche in der Schenke. Jemand singt…«
    Fiedler wartete auf mehr.
    Und wartete.
    »Buddl …«
    »Sie schlüpft in die Schenke - oh, eine Küchenschabe! Warte, nein, hör auf, mit ihr zu spielen - friss das verdammte Ding einfach!«
    »Sei leise, Buddl!«
    »Erledigt. Puh, ganz schön voll hier drin. Dieses Lied … rauf aufs Geländer, und da …« Buddl verstummte abrupt - und dann richtete er sich leise vor sich hin fluchend auf. Stand einen Augenblick einfach nur da, ehe er schnaubte und sagte: »Komm, Sergeant. Wir können einfach mitten ins Dorf reinmarschieren.«
    »Das Dorf wird von Seesoldaten gehalten? Spießt den Vermummten auf einen Pflock, ja!«
    Die anderen hörten das und waren wie ein Mann auf den Beinen, versammelten sich erleichtert um sie herum.
    Fiedler starrte in all die grinsenden Gesichter und wurde schlagartig wieder ernst. »Schaut euch mal an! Ihr seid eine verdammte Peinlichkeit!«
    »Sergeant.« Buddl zupfte ihn am Arm. »Fid, vertrau mir - aber in der Hinsicht brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen.«
     
    Hellian hatte vergessen,

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