Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
die verdammten Kechra im Namen eines jeden Gottes, der ihr einfiel. Konnte man diese Kreaturen wirklich nicht töten? Nein, eine ist doch verwundet! Schwere Speere können sie verletzen - hol mich der Abtrünnige, habe ich eine Wahl?
    Sie winkte einen der wenigen Melder zu sich, die ihr noch verblieben waren. »Finadd Treval soll seine Plänkler zur östlichen Flanke führen«, sagte sie. »Und eine Verteidigungsformation bilden, für den Fall, dass die Dämonen zurückkehren.«
    Der Melder rannte los.
    Bivatt richtete den Blick wieder auf die Schlacht vor ihr. Zumindest gibt es keinen Staub, der einem die Sicht nimmt. Und die Hinweise waren klar und deutlich zu sehen. Die Letherii trieben die Ahl zurück; die Einheiten an den Flanken rückten weiter vor, bildeten Flügel aus, die den Feind umfassen sollten. Die Kämpfe hatten keineswegs an Wildheit verloren - nein, ganz im Gegenteil: Die Ahl an den äußeren Rändern schienen ihre verzweifelten Anstrengungen zu verdoppeln, als sie erkannten, was geschah. Als sie erkannten, dass dies … der Anfang vom Ende war. Sie konnte Rotmaske nicht sehen. Er und seine Leibwächter hatten die zentrale Plattform vor einem halben Glockenschlag verlassen, waren in den Kampf geeilt, um eine Bresche zu schließen.
    Der Narr hatte seinen Überblick aufgegeben, hatte die Möglichkeit aufgegeben, Befehle zu erteilen. Seine Adjudanten trugen keine Standarten, um die seine Krieger sich hätten sammeln können. Wenn Rotmaske nicht schon tot war, würde er jetzt genauso mit Schlamm beschmiert sein wie alle anderen - und damit nicht mehr zu erkennen und nutzlos.
    Sie hätte so gerne gejubelt, hätte so gerne ein triumphierendes Gefühl empfunden. Aber sie konnte sehen, dass sie ein Drittel - vielleicht auch mehr - ihrer gesamten Armee verloren hatte.
    Weil die Ahl die Wahrheit nicht anerkennen wollten. Natürlich konnten sie nicht einfach kapitulieren - es ging um ihre Auslöschung -, aber die Narren flohen nicht einmal, obwohl sie es gekonnt hätten; und wenn sie dabei auf dem Meeresgrund geblieben wären, hätte das eine Verfolgung durch Reiterei unmöglich gemacht, und vor ihren schwereren Feinden zu Fuß hätten sie locker weglaufen können. Verdammt sollten sie sein - sie hätten fliehen und auf einen Kampf an einem anderen Tag hoffen können.
    Stattdessen standen die Dreckskerle da, kämpften, töteten und starben schließlich.
    Sogar die Frauen und die Alten beteiligten sich am Kampf, fügten dem aufgewühlten Morast ihre zerschlagenen Körper und ihr Blut hinzu.
    Bei den Göttern, wie sie sie hasste!
     
    Brohl Handar, der Aufseher der Provinz Drene, schmeckte das Blut der Frau auf seiner Zunge und schluckte es voll aufwallender Freude hinunter. Das Blut hatte sich über ihn ergossen, als er sich vorgebeugt und ihr sein Schwert in den Bauch gerammt hatte. In sein Gesicht, in einem heißen, zähflüssigen Schwall. Er zog seine Waffe frei, während sie wieder auf den Boden fiel, wirbelte herum und suchte ein neues Opfer.
    Seine Krieger standen zu allen Seiten um ihn herum, und nur wenige bewegten sich. Sie waren damit beschäftigt, wieder zu Atem zu kommen. Das Abschlachten der von ihren Pferden Gestürzten und Verwundeten hatte etwas Fiebriges gehabt, als wären alle Tiste Edur vom Stamm der Arapay in den gleichen Alptraum gestürmt, und doch war das Töten dieser Ahl so rauschhaft gewesen, dass das plötzliche Verschwinden dieses Gefühls die Luft merkwürdig schwer und überladen zu machen schien.
    Dies war etwas ganz anderes, als an der Küste seines Heimatlands Robben zu töten, wie Brohl Handar nun begriff. Notwendigkeiten konnten alle Arten von Geschmacksrichtungen hervorbringen, manche bitter, andere unerträglich süß. Er hatte den Geschmack des Bluts noch immer auf der Zunge, wie Honig, der seine Kehle auskleidete.
    Vater Schatten, bin ich verrückt geworden?
    Er schaute sich um. Tote Ahl, tote Pferde. Edur-Krieger mit blutverschmierten, triefenden Waffen. Und schon ließen sich Krähen nieder, um Mahlzeit zu halten.
    »Seid Ihr verletzt, Aufseher?«
    Brohl wischte sich das Blut vom Gesicht und schüttelte den Kopf. »Formiert euch. Wir marschieren jetzt in die Schlacht, um noch ein paar Feinde mehr zu töten. Um sie alle zu töten.«
    »Ja, Aufseher!«
    Masarch stolperte aus dem Gewühl, der Schlamm machte ihn halb blind. Wo war Rotmaske? War er gefallen? Das ließ sich unmöglich sagen. Eine Hand gegen seine Seite gepresst, wo eine Schwertspitze durch seine Lederrüstung

Weitere Kostenlose Bücher