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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Sie probierte die Klinke an der Kassettentür aus, und als sie aufging, verschwand sie im dahinterliegenden Raum.
    Ein Grunzen von Skintick. »Sucht sie einen Abtritt?«
    Nimander rieb sich das Gesicht, krümmte die Finger, um die Schmerzen zu veringern, und als Nenanda ankam, sagte er: »Skintick und ich werden jetzt rausgehen. Ihr anderen … nun, wir können jederzeit in Schwierigkeiten geraten. Und wenn das passiert, wird einer von uns beiden versuchen, hierher zurückzukommen …«
    »Wenn ihr in Schwierigkeiten geratet, werden wir es wissen«, sagte Aranatha aus der Nische.
    Ach? Und woher? »Na schön. Wir sollten nicht lange fort sein.«
    Sie hatten ihre ganze Ausrüstung in den Raum gebracht, und Nimander schaute jetzt zu, wie erst Desra und dann die anderen Frauen sich daran machten, ihre Waffen auszupacken, ihre schön gearbeiteten Kettenhemden und gepanzerten Handschuhe. Er schaute zu, wie sie sich zum Kampf bereitmachten, und sagte nichts, während Kummer in ihm aufstieg. Nichts von alledem war richtig. Es war nie richtig gewesen. Und er konnte nichts dagegen tun.
    Skintick schob sich an dem Haufen Bettzeug vorbei, zupfte Nimander am Arm und führte ihn nach draußen. »Ihnen wird nichts geschehen«, sagte er. »Wir sind diejenigen, über die ich mir Sorgen mache.«
    »Wir? Warum?«
    Skintick lächelte nur.
    Sie gingen durch das Hoftor und kamen wieder auf die Hauptstraße. Die nachmittägliche Hitze machte die Luft träge und irgendwie kraftlos. Der schwache Gesang schien sie ins Herz der Stadt einzuladen. Sie wechselten einen Blick; Skintick zuckte die Schultern, und sie setzten sich in Bewegung.
    »Diese Maschine da hinten.«
    »Was ist damit, Skintick?«
    »Was glaubst du, wo sie hergekommen ist? Es hat so ausgesehen, als wenn sie einfach … aufgetaucht ist, knapp über einem der Gebäude, und dann runtergefallen ist und dabei alles in ihrem Weg zermalmt hat – und am Ende auch sich selbst. Erinnerst du dich an die alten Pumpen, die unter der Drethstraße in Malaz? Withal hat sie in einem von den Tunneln gefunden, die er erforscht hat. Nun, er hat uns mal mitgenommen …«
    »Ich erinnere mich, Skin.«
    »Das Ding da hinten erinnert mich an jene Maschinen – all die Zahnräder und Stangen, die Art, wie die metallischen Komponenten so klug ineinandergreifen, so genial – ich kann mir den Verstand nicht vorstellen, der sich solche Konstruktionen ausdenken kann.«
    »Worum geht’s dir, Skin?«
    »Um nicht viel. Ich frage mich einfach nur, ob das Ding irgendwie mit der Ankunft des Sterbenden Gottes in Verbindung steht.«
    »Damit in Verbindung steht? Wie?«
    »Was ist, wenn es so was wie eine Himmelsfestung war? Eine kleinere Version, offensichtlich. Was, wenn der Sterbende Gott in ihr drin war? Irgendein Unfall hat sie abstürzen lassen, die Einheimischen haben ihn rausgezogen. Was, wenn diese Maschine eine Art Thron war?«
    Nimander dachte darüber nach. Eine merkwürdige Idee. Andarist hatte einst erklärt, dass Himmelsfestungen – so eine wie die, die Anomander Rake für sich beanspruchte – nicht mittels Zauberei geschaffen worden waren, und in der Tat wurden die fliegenden Festungen durch geheime technische Manipulationen in der Luft gehalten.
    K’Chain Che’Malle, hatte Kallor gesagt. Offensichtlich hatte er die gleiche Verbindung wie Skintick hergestellt.
    »Warum sollte ein Gott eine Maschine brauchen?«, fragte Nimander.
    »Woher soll ich das wissen? Aber egal, jetzt ist sie sowieso kaputt.«
    Sie kamen an eine breite Kreuzung. An allen Ecken standen öffentliche Gebäude; die Architektur war eigentümlich zweckmäßig, als ließe die Kultur, die sie hervorgebracht hatte, auf einzigartige Weise jegliche Kreativität vermissen. Wirre Glyphen standen auf ansonsten schmucklosen Mauern, und einige der Symbole schienen Nimander plötzlich sehr dem zerstörten Mechanismus zu ähneln.
    Die Hauptstraße führte noch zweihundert Schritt weiter und öffnete sich dann zu einem großen runden Platz. An dessen hinterem Ende erhob sich das beeindruckendste Bauwerk, das sie bisher gesehen hatten.
    »Da ist er«, sagte Skintick. »Der Elende … Altar. Ich glaube, von da kommt der Gesang.«
    Nimander nickte.
    »Wollen wir uns das aus der Nähe ansehen?«
    Er nickte erneut. »Bis etwas passiert.«
    »Zählt dazu auch, von einem tobenden Mob angegriffen zu werden?«, fragte Skintick.
    Gestalten rasten auf den Platz zu, schäbig, aber mit Waffen in den Händen, die sie über ihren Köpfen schwenkten, und

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