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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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war er.
    »Wie hast du – ach, was soll’s. Setz dich hin, Kruppe, mach es dir bequem.«
    »Meister Baruk ist so freundlich, und Kruppe wird tun wie gebeten, und er tut dies mit möglicherweise messbarer Erleichterung – uff! – auf diesem Stuhl und mit ausgestreckten Beinen, ja, sie sind in der Tat ausgestreckt, das Detail feinsinnig. Ach, was für eine erschöpfende Reise, Baruk, geliebter Freund von Kruppe!«
    Ein krötenähnlicher feister Dämon kroch heran, hockte sich schnüffelnd an seine Füße. Kruppe brachte ein Stück getrockneten Aal zum Vorschein und bot ihn ihm an. Der Dämon schnupperte und nahm den Bissen dann vorsichtig an.
    »Sind die Dinge wirklich so schlimm, wie ich glaube, Kruppe?«
    Kruppe wackelte mit den Augenbrauen. »Solche Reisen lassen das Selbst gerunzelt vor Trockenheit zurück, keuchend vor Durst.«
    Seufzend sagte der Hohe Alchemist: »Bedien dich.«
    Mit strahlendem Lächeln zog Kruppe eine große, staubige Flasche aus einem Ärmel, die bereits entkorkt war. Er betrachtete den Stempel auf dem dunkelgrünen Glas. »Gute Güte, Euer Keller ist in der Tat gut ausgestattet!« Ein kristallener Kelch tauchte aus dem anderen Ärmel auf. Er schenkte sich ein. Trank einen Schluck und leckte sich die Lippen. »Vorzüglich.«
    »Gewisse Übereinkommen sind zu Ende gebracht worden«, sagte Baruk.
    »Überaus beeindruckend, Baruk, Freund von Kruppe. Man fragt sich, wie solch unheilvolle Ereignisse gemessen werden können. Wenn man zu der Sorte gehört, die sich Fragen stellt. Aber hört zu – das vergrabene Tor knirscht, Staub rieselt nach unten, Steine ächzen! So demütig wie wir sind, können wir da hoffen, solche zwangsläufigen Zwangsläufigkeiten aufzuhalten? Leider läuft die Zeit knirschend weiter. Alle Schicksale wirbeln umher, und noch nicht einmal die Götter können erraten, wie jedes einzelne fallen wird. Der Mond selbst geht in diesen Nächten unklar auf. Die Sterne flackern, Felsen fallen aufwärts, geschädigte Frauen vergeben und vergessen – oh, dies ist eine Zeit der Wunder!«
    »Und ist das genau das, was wir brauchen, Kruppe? Wunder?«
    »Jeder einzelne Augenblick mag in der Tat als im Wandel begriffen erscheinen, als chaotisch und beladen, doch – und Kruppe weiß dies überaus gewiss – wenn alles angeordnet ist, Augenblick für Augenblick, dann ist jede Abweichung nichts weiter als ein bescheidener Kniff, eine schwache Falte, ein geknittertes Andenken. Die großen Mächte des Universums sind wie ein Gewichtsstein auf dem Gewebe unseres Lebens. Reich und arm, bescheiden und ehrgeizig, großzügig und habsüchtig, ehrlich und falsch, nun ja, alles wird dem Erdboden gleichgemacht! Platsch! Knirsch, schmier, sicker! Was kümmern die Natur juwelenbesetzte Kronen, gefährlich hoch aufgestapelte Münzstapel, große Anwesen und erhabene Türme? Könige und Königinnen, Tyrannen und Fresser – sie alle sind wie Mücken auf der Stirn der Welt!«
    »Du rätst dazu, einen erweiterten Blickwinkel einzunehmen. Aus der Sicht eines Historikers und im Rückblick ist das ja alles schön und gut. Unglücklicherweise bietet es denjenigen von uns, Kruppe, die leben müssen, während all diese Dinge geschehen, nur geringe Erleichterung.«
    »Baruk spricht leider die Wahrheit. Leben an, Leben aus. Die Schluchzer des Todes sind die durchnässten Lieder der Welt. So wahr, so traurig. Kruppe fragt dies: Betrachtet zwei Szenen. In der einen schlägt ein wütender, verbitterter Mann einen anderen in einer Gasse des Gadrobiviertels tot. In einer anderen schmiedet ein Mann von gewaltigem Reichtum mit gleichermaßen reichen Landsleuten ein Komplott, um erneut den Preis für das Getreide zu erhöhen, und macht auf diese Weise einfaches Brot so unerschwinglich teuer, dass Familien hungern, zu einem verbrecherischen Leben verleitet werden und jung sterben. Sind beides Akte der Gewalt?«
    Der Hohe Alchemist stand da und schaute auf Kruppe herab. »Nur bei einem dieser Beispiele wirst du Blut an den Händen eines Mannes finden.«
    »Das stimmt, so betrüblich diese Flecken auch sind.« Er schenkte sich noch einmal Wein ein.
    »Es gibt unzählige Konstrukte«, sagte Baruk, »mittels derer der reiche Mann seine Unschuld behaupten könnte. Mildernde Umstände, unerwartete Produktionskosten, das Gesetz von Angebot und Nachfrage und so weiter.«
    »In der Tat, eine Fülle von Rechtfertigungen, die die Wasser so sehr trüben, und wer sieht dann das Blut?«
    »Und doch kommt Armut dabei heraus, mit all

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