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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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gesagt.«
    »Aber seine Sorgen waren so unbegründet wie deine. Der kleine Richmond ist kerngesund.«
    »Er ist vier Jahre alt. Es ist noch zu früh, um aufzuatmen.«
    »Jasper.« Sie verschränkte die Hände in seinem Nacken. »Das alles liegt in Gottes Hand. Ich weiß, dass du den Sohn deines Bruders liebst, ich sehe das jeden Tag. Wenn dieser aufgeweckte Knabe sich morgen in einen hilflosen Schwachkopf verwandelte, würde das irgendetwas daran ändern?«
    Er überlegte einen Moment. »Ich glaube nicht, nein«, antwortete er. Es klang verblüfft.
    »Siehst du? Und ebenso werden wir unser Kind lieben, ganz gleich, wie Gott in seiner Weisheit es erschafft. Also lass uns abwarten und beten und das Beste hoffen, und derweil untersteh dich, so abweisend zu mir zu sein, hast du verstanden?«
    Er legte die Arme um sie, küsste ihr die Stirn, und dann zog er sie an sich. »Du bist eine ziemlich kluge Frau, Blanche of Waringham.«
    Sie seufzte. »Wie beglückend, dass dies wenigstens hin und wieder jemand anerkennt.«
    Sie hob das Gesicht, und er küsste sie mit der eingeforderten Hingabe, bis an der Tür ein spöttisches Räuspern ertönte.
    Zögernd ließ Jasper von ihr ab, und sie wandten die Köpfe.
    »Tut mir leid«, sagte der junge Rhys. »Aber Ihr habt Besuch, Mylord.«
    »Ah ja? Und wen?«, fragte Jasper. Selten sprach er anders als ungehalten mit seinem jungen Bruder, der ihm heute immer noch ein so unwilliger Knappe war wie einst seinem Bruder Edmund.
    »Madog behauptet, sie sei die Königin von England.«
    Rhys hatte kaum ausgesprochen, als Marguerite mit wehenden Röcken auf den Söller hinausgefegt kam.
    Jasper und Blanche fuhren auseinander und beugten das Knie vor der Königin.
    Marguerite weidete sich unübersehbar daran, ihren hochmütigenSchwager vor sich knien zu haben. Blanche wusste sehr wohl, dass Jasper und Marguerite einander nicht sonderlich mochten. Aber dann vollführte die Königin eine huldvolle Geste. »Erhebt Euch, treuer Pembroke, Lady Blanche.«
    Blanche richtete sich auf und entdeckte hinter der Schulter der Königin ihren Bruder. Erleichterung durchrieselte sie, und sie trat mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. »Julian! Gott sei gepriesen. Der Bote konnte uns nicht sagen, was aus dir geworden war.«
    Er nahm ihre Hände und küsste sie auf die Stirn. »Blanche.« Sein Lächeln war matt.
    Sie sah tiefe Erschöpfung und Kummer in seinen Augen. »Haben wir jemanden verloren?«, fragte sie leise.
    »Algernon.«
    Blanche senkte den Kopf und bekreuzigte sich. Sie hatte nie Gelegenheit gehabt, die Ritter ihres Bruders gut kennen zu lernen, aber die Regennacht, da Algernon, Lucas und Frederic sie und Julian sicher von Windsor nach Waringham gebracht hatten, war ihr in lebhafter Erinnerung geblieben.
    »Pembroke, ich brauche eine Armee«, hörte sie die Königin sagen und wandte sich um.
    »Mit Verlaub, Majesté, was habt Ihr mit der gemacht, die Ihr nach Northampton geführt habt?«, fragte Jasper.
    Marguerite winkte ungeduldig ab. »Sie hat sich zerstreut. Nachdem die Vorhut übergelaufen war, brach ein Chaos aus.«
    Blanche sah an Jaspers sturmumwölkter Miene, dass er geneigt war, der Königin eine Abfuhr zu erteilen, und so sagte sie hastig: »Erlaubt mir, nach Wein und Speisen zu schicken, Madam. Ihr müsst hungrig sein nach Eurem langen Ritt.«
    »Das kannst du laut sagen«, bestätigte ihr Bruder. »Vor allem der Prinz.«
    »Edouard? Ihr habt ihn mitgebracht? Wo steckt er?«, fragte Jasper.
    Der Junge kam auf den Söller hinaus, blinzelte einen Augenblick in die Sonne und verneigte sich dann vor Blanche und Jasper. »Madam. Mylord. Ihr müsst mein Onkel Pembroke sein.«
    Jasper legte ihm kurz die Hände auf die Schultern. »Der bin ich, mein Prinz. Willkommen in Denbigh und in Wales, deinem Fürstentum.«
    »Danke, Mylord. Wisst Ihr, dass die Yorkisten den König gefangen und verschleppt haben?«, fragte Edouard.
    Jasper nickte. »Wir haben es vor zwei Tagen erfahren.«
    »Und wenn … wenn Somerset sie eingeholt und den König befreit hätte, dann hättet Ihr auch das erfahren, nicht wahr?« Edouard rang sichtlich um Haltung.
    Jasper schüttelte den Kopf. »Somerset hat es nicht geschafft, Edouard. Er hat mir Nachricht aus Corfe geschickt. Er ist dorthin zurückgekehrt, um im Südwesten Englands neue Truppen auszuheben. Aber du hast keinen Grund, um deinen Vater in Sorge zu sein. Die Yorkisten haben ihn nach London in den Tower gebracht, aber sie haben nicht die Absicht, ihm ein Leid

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