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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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nicht.«
    »Dann wird es Zeit, dass Ihr aufwacht. Warwick hat Euch verraten, weil Ihr es zugelassen habt. Die Augen vor seinerSchwäche, seinem Ehrgeiz verschlossen und zu großes Vertrauen in ihn gesetzt habt. So wie Ihr es jetzt mit mir tut, Edward .«
    Der König zuckte ob der vertraulichen Anrede leicht zusammen, fragte aber: »Ihr gebt mir einen guten Rat und warnt mich im selben Atemzug vor Euch?«
    Julian antwortete nicht. Was hier geschah, war genau das, was er um jeden Preis hatte vermeiden wollen, und dieses vertraute Gespräch wurde ihm viel zu heikel. Rastlos stand er auf. »Ich hab’s mir überlegt. Lasst uns auf den Sandplatz gehen und uns ein bisschen schlagen, wie wär’s.«
    Dafür war Edward immer zu haben. Bereitwillig erhob er sich, fragte aber: »Bekomme ich eine Antwort?«
    Julian ging neben ihm her und sah ihn nicht an. »Ich bin Lancastrianer, Mylord.«
    »Das habe ich nicht vergessen.«
    »Gut.«
    »Aber wieso sollte ich …« Edward brach ab und blieb stehen. »Warwicks Mann fürs Grobe«, murmelte er dann. »Das kann nichts Gutes zu bedeuten haben.«
    Julian schaute auf. Robert Welles kam mit langen, entschlossenen Schritten vom Torhaus auf sie zu. An seiner Seite war ein weiterer Ritter, den Julian erst auf den zweiten Blick erkannte. »Ralph Hastings?«, fragte er verwundert. »Was in aller Welt hat er bei Warwicks Männern verloren?«
    »Er ist das Zuckerbrot«, raunte Edward ihm zu. »Welles die Peitsche. Unser Cousin Warwick ist noch nicht fertig mit mir, wie es aussieht.«
    Die beiden Ritter hatten sie erreicht und knieten vor Edward nieder. »Mein König.«
    »Welles.« Edward nickte ihm frostig zu. Julians Schwager hingegen hob er auf und schloss ihn kurz in die Arme. »Ralph. Gut, Euch zu sehen.«
    Der treue Ritter nickte unglücklich und sah seinem geliebten König kurz in die Augen, ehe sein Blick die Flucht ergriff.
    Einladend wies Edward auf den Tisch im Schatten. »Lasst uns einen Schluck trinken, Gentlemen. Ich sehe, Ihr bringt keine frohe Kunde, aber deswegen müsst Ihr ja nicht dürsten.«
    Sie folgten ihm, warteten, bis er Platz genommen hatte, und setzten sich dem König dann gegenüber, womit Julian der Sessel an Edwards Seite blieb. Ehe er sich niederließ, lockte er mit einem Pfiff einen Knappen herbei, der ihnen hurtig einen Krug Rheinwein brachte, frisch und kühl aus dem Keller.
    Robert Welles nahm einen gierigen Zug, und weil seine Hand zitterte, als er den Becher abstellte, schepperte es ein wenig. Er war nervös.
    Ralph Hastings nippte nur und hielt den Blick gesenkt. Er war kreuzunglücklich.
    Edward nahm sich einen Moment, um sie beide eingehend zu betrachten, dann forderte er sie auf: »Spannt mich nicht auf die Folter, Sirs. Was gibt es?«
    Sir Ralph räusperte sich und gab sich einen Ruck. »Warwick … Der Earl of Warwick ist nach Süden gezogen und hat Earl Rivers und Sir John Woodville gestellt, mein König. Sie sind beide tot, der Vater der Königin und ihr Bruder ebenso.«
    Edwards Augen verengten sich fast unmerklich. »Gefallen?«
    »Nein, Sire. Gefangen genommen und enthauptet, wie Black Will Herbert.«
    Edward und Julian bekreuzigten sich, und der König murmelte: »Meine arme Elizabeth. Wer immer ihr die Nachricht bringt, sollte es lieber schonend tun, sonst reiß ich ihm das Herz raus, und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Weiter.«
    »Der Earl of Devon hatte seine Bogenschützen noch und stellte sich tapfer, aber er wurde überrannt.« Ralph Hastings’ Blick flackerte zu Welles hinüber, der mit einem arroganten, kleinen Lächeln seinen Becher an die Lippen hob und dann berichtete: »Wir jagten ihn bis nach Bristol, wo die Stadtbevölkerung ihn abgeschlachtet hat.«
    Es war eine geraume Zeit still. Sie alle wussten, was diese Neuigkeiten zu bedeuten hatten: Edward war besiegt. Die Freunde, die er jetzt noch hatte, besaßen nicht genug Macht, um Warwick etwas entgegenzusetzen.
    Julian wandte den Kopf und betrachtete den König offen. Er kam nicht umhin, seinen Gleichmut zu bewundern, der wahrhaft königlich war. Edward musste erschüttert sein über diese Niederlage, aber seine Miene gab nichts preis.
    »Und wo ist mein geliebter Bruder Clarence, dieser versoffene, treulose Jämmerling?«, erkundigte Edward sich in ausgesucht höflichem Tonfall.
    »Irgendwo in den Midlands«, antwortete Welles. »In Pontefract, schätze ich. Man sieht ihn nie. Ich nehme an, er ist vollauf damit beschäftigt, seine Braut zu beackern.«
    Edward wandte sich ihm

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