Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
Vom Netzwerk:
ursprünglich geplant. Sie hatten schnell erkannt, wie viel dort zu tun war, und sie hatten auch alle drei nichts Besseres vor, erklärten sie ihm.
    »Es war schon … na ja, wie soll ich sagen. Bewegend, ist das richtige Wort, fürchte ich. Zu erleben, was es tatsächlich bedeutet, Lancastrianer zu sein. Was für eine verschworene Gemeinschaft sie bilden. Wie viel Freundschaft mir entgegengebracht wird, ohne dass ich das Geringste dafür getan hätte. Auf Vertrauensvorschuss, nur aufgrund meines Namens. Es kann einem angst und bange davon werden, Edmund, ehrlich.«
    Sein Freund betrachtete ihn kopfschüttelnd. »Darauf, dass sie geblieben sind, weil sie dich schätzen, kommst du nicht, wie?« Und ehe Julian etwas erwidern konnte, fragte er: »Du hast sie also in deinen Dienst genommen?«
    Der junge Waringham nickte und senkte einen Moment den Blick. »Ich weiß, ich hätte dich zuerst fragen müssen, aber du warst so weit weg, und ich fürchtete, sie würden wieder verschwinden, wenn ich es nicht täte.«
    »Ich habe dir schon Dutzende Male gesagt, ich mische mich nicht in deine Angelegenheiten, Julian. Du hast völlig richtig gehandelt. Und wer ist dein Knappe?«
    »Alexander Neville, mein Neffe. Der Sohn meiner Schwester Kate und …«
    »Sir Simon Neville, ich weiß. Dein Schwager war bis zum Tod deines Vater königlicher Leibwächter.«
    »Ja. Aber nach St. Albans hat Henry ihn nicht zu Vaters Nachfolger ernannt. Simon denkt, der König misstraue ihm oder vielmehr die Königin, weil er Warwicks Cousin ist. Er hat seinen Abschied genommen und sich auf seine Ländereien zurückgezogen. Der Junge war in Waringham zu Besuch, als meine drei neuen Ritter mir erklärten, ich bräuchte unbedingt einen Knappen. Na ja, da hat’s ihn erwischt, weil er gerade zur Hand war. Aber er scheint ganz zufrieden.«
    »Und ich sehe, du trägst das alte Waringham-Schwert. Ich bin froh, dass du dich daran gewöhnst, der zu sein, der du eben bist.«
    Julian sah unwillkürlich zu seiner linken Seite hinab. Es war eine hervorragende und wertvolle Waffe, Heft und Scheide mit Edelsteinen verziert. Trotzdem hatte er nie vorgehabt, sie anzulegen. »Meine Mutter hat mich überredet. Ich wollte nicht, weil ich das Gefühl hatte, Robert habe das Schwert entehrt. Ich meine, ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er unbewaffnete Bauern damit niedergemacht hat. Aber sie hat gesagt, Robert habe sich und nicht das Schwert damit entehrt.«
    »Eine kluge Frau.«
    »Ja, ich schätze, das ist sie. Da fällt mir ein, was macht Megan?«
    Edmunds Gesicht verwandelte sich, als der Name seiner jungen Gemahlin fiel. Die senkrechten Falten, die die Anspannung und Strapazen der letzten Wochen in seine Stirn gegraben hatten, glätteten sich, und seine Augen wurden lebhaft. »Megan geht es prächtig. Wir haben den Winter als Gäste des Bischofs von St. David verbracht, und sie hat in seiner Bibliothek geschwelgt. Es waren wundervolle Wochen. Sie wollte mit herkommen, aber es schien mir zu unsicher. Ich habe sie nach Pembroke gebracht.«
    »Zu Jasper?«
    Edmund nickte und schüttelte zugleich den Kopf. »Jasper ist bei Hofe. Henry lässt ihn nicht gehen, sonst wäre er natürlich hier. Um dir die Wahrheit zu sagen: Megan hat keinerlei Gesellschaft in Pembroke als nur ihre Bücher, und der Gedanke lastet auf mir. Aber ihre Sicherheit schien mir wichtiger als alles andere, zumal sie guter Hoffnung ist.«
    Julian biss die Zähne zusammen. Sein Freund sollte nicht sehen, dass diese Neuigkeit ihn mit Schrecken erfüllte, da er unwillkürlich an Megans zierliche Elfenstatur denken musste. Er griff hastig nach seinem Becher, um seine Gefühle dahinter zu verbergen. »Na ja.« Er klang unbeschwerter, als er war. »Lass uns hoffen, dass wir hier bald fertig werden, dann kannst du zu ihr nach Pembroke reiten. Ist nicht weit von hier, oder?«
    Edmund wies aus dem Fenster auf die untergehende Sonne. »Keine dreißig Meilen.« Sie schauten beide in die Richtung, und einen Moment herrschte Schweigen. »Und Blanche?«, fragte Edmund schließlich.
    Julian nickte. »Sie schreibt uns ab und zu. Ihr Mann ist oft geschäftlich in London, und dann nimmt er ihre Briefe mit und schickt uns einen Boten. Sie schwärmt von Herefordshire und Lydminster.« Er rieb sich die Nasenwurzel. »Um dir die Wahrheit zu sagen, ich werde nicht ganz klug aus ihren Briefen. Sie sind so … überhaupt nicht Blanche. So untypisch. Ich erkenne sie nicht wieder. Aber vielleicht ist das ganz normal. Wir

Weitere Kostenlose Bücher