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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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dicken Bauch angedeutet. Da ich nicht annehme, dass sie den Trank für den fetten Captain der Wache gemacht hat, kann sie nur dich gemeint haben.«
    Mit einer kleinen Grimasse des Unwillens nahm Megan denZinnbecher und trank vorsichtig. »Hm. Besser, als ich gedacht habe.«
    »Wir müssen überlegen, wie es jetzt weitergehen soll«, sagte Jasper und setzte sich zu den jungen Frauen an den Tisch.
    Julian folgte seinem Beispiel. »Was hast du mit Walter Devereux und Black Will Herbert vor?«
    »Im Augenblick gar nichts. Es gibt Dringenderes zu tun. Und ehe ich mit dem König gesprochen habe, weiß ich nicht, was ich mir mit den beiden erlauben kann. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, werde ich sie schon finden. Aber jetzt muss ich erst einmal nach England. Ich breche morgen früh auf. Vor allem, um mit meinem Vater zu sprechen. Er weiß noch nicht, dass Edmund gestorben ist, und ich will nicht, dass er irgendein Gerücht hört, bevor ich ihn erreiche.« Er sah zu Julian. »Wenn es nicht zu viel verlangt ist, wäre ich froh, wenn du mitkommst. Er wird von dir hören wollen, wie es war.«
    Julian fand die Vorstellung nicht gerade erhebend, dem alten Tudor vom Tod seines Erstgeborenen zu berichten, aber natürlich konnte er nicht ablehnen. »Sicher, Jasper.«
    Der verschränkte die kräftigen Hände auf der Tischplatte und schaute zu Megan und Blanche, die ihnen gegenüber saßen. »Und ihr, Ladys?«
    »Ich kann jetzt nicht mehr nach England reisen«, antwortete Megan. »Wenn du keine Einwände hast, würde ich gern hierbleiben, bis das Kind geboren ist.«
    »Du kannst hierbleiben, solange du willst«, erwiderte Jasper. »Es ist vernünftig, kein Risiko einzugehen.«
    Sie nickte und legte die Hände auf ihren Bauch.
    Blanche betrachtete sie und fragte sich, wie es sich wohl anfühlte, wenn ein ungeborenes Kind das Einzige war, was einem von einem geliebten Mann blieb. Ein Band, das so leicht zerreißen konnte wie ein Spinnenfaden. Alles Mögliche konnte schiefgehen. Jede Geburt war ein Abenteuer, und so viele Kinder starben in den ersten Lebensmonaten.
    Impulsiv ergriff sie Megans Linke und küsste sie. »Ichbleibe bei dir und geb auf dich Acht. Auf dich und dein Kind, wenn es da ist.«
    »Dann brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen«, spöttelte Jasper, wurde aber gleich wieder ernst. »Ich lasse euch ein halbes Dutzend meiner Männer hier und natürlich die Wache. Ihr könntet nirgendwo in Wales oder England sicherer sein als in Pembroke.« Er schaute auf Rhys hinab, der wie so oft zu Megans Füßen im Stroh saß und sie verstohlen anhimmelte. »Und was machen wir mit dir, Brüderchen? Willst du hierbleiben oder mit nach England kommen?«
    »Hierbleiben«, antwortete der Junge ohne das geringste Zögern.
    Jasper brummte. »Ich weiß, alles an England ist dir suspekt und verhasst, aber das sollte es nicht. Du musst kennen, was du verurteilst, Rhys. Ich schätze, unser alter Herr würde nichts davon halten, dass du dich lieber hier verkriechst.«
    »Macht mit mir, was Ihr wollt, Mylord, von mir aus schleift mich nach England. Aber ich will nicht da sein, wo er ist.« Er zeigte rüde mit dem Finger auf Julian.
    »Was fällt dir ein, Flegel?«, fuhr sein Bruder ihn an. »Mit welchem Recht sagst du …«
    »Schon gut, Jasper«, unterbrach Julian. »Rhys und ich hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit über den Fall von Carmarthen.«
    »Ah ja?«, fragte Jasper ohne großes Interesse. »Vielleicht sollte ich dir den Bengel als Knappen geben, damit ihr sie in Ruhe austragen könnt. Er ist noch ein ziemlich ungeschliffenes Juwel und braucht jemanden, der ihm Manieren beibringt.«
    Das Entsetzen in Rhys’ Augen war unmissverständlich.
    »Wollt ihr wohl aufhören«, schalt Megan und legte ihm eine Hand auf den feurigen Schopf. »Rhys bleibt bei mir, ich bestehe darauf.« Der Blick, mit dem sie die beiden Männer bedachte, war eindeutig. Ich bin hier diejenige von königlichem Geblüt, sagte er, und darum werdet ihr tun, was ich will. Es kam nur höchst selten vor, dass sie diese besondere Art von Autorität in die Waagschale warf, und darum erzielte sie meist die gewünschteWirkung. Auch jetzt erhob niemand Einwände, und sie fuhr fort: »Er wird lesen lernen, das hat er mir versprochen, und größere Fortschritte machen, als wenn ihr ihn kreuz und quer durch England schleppt. Ihr bringt ihm ja doch nichts anderes bei, als sich zu schlagen. Im Übrigen hat er einen Bruder verloren genau wie du, Jasper, und du hast

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