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Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition)

Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Spiel des Alchimisten: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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Stadtvogt, werden feststellen, dass der Buchhalter fast alles über die Grubenleute zusammengetragen hat, was sich außerhalb des Mythos an Tatsachen findet.«
    »Sie meinen – es gibt sie wirklich?«
    »Was von ihnen übrig ist. Ein trauriger Haufen, der von einem gewissenlosen Burschen angeführt wird und dessen einziges Ziel es ist, dem Meister zu gehorchen. Sie und die Bürger dieser Stadt brauchen sie nicht zu fürchten. Sie sind nur eine Gefahr für sich selbst.«
    »Sie vergessen den Bürgermeister.«
    »Nein, tue ich nicht. Ihr Anführer, ihr Oberpriester – er stellt wirklich eine Gefahr dar, für die, die ihm auf die Schliche zu kommen drohen. Ich gehe davon aus, dass er selbst Jos Onsorg auf dem Gewissen hat.«
    »Wer ist es? Und wo treffen sich die Brüder?«
    »Was passiert mit Wilhelm und dem Jungen?«, fragte ich zurück.
    Langenmantel blinzelte überrascht und schwieg einige Augenblicke. Der Alchimist senkte den Blick und begann wieder, das Haar des Jungen zu streicheln, der während der gesamten Diskussion leise vor sich hingewimmert hatte. Seine Haut war an vielen Stellen verbrannt, doch Ruß und Asche ließen es schlimmer aussehen, als es war. Die Wunden würden heilen.
    »Sie kommen vor Gericht«, sagte der Stadtvogt schließlich zögernd.
    »Das will ich meinen!«, bekräftigte Gregor. »Dann werden wir ja sehen, was sie uns über den Bürgermeister erzählen können. Grubenleute!« Er warf mir einen verächtlichen Blick zu. »Pah! Wer drei umbringt, macht auch vor einem vierten nicht Halt. Wilhelm hatte doch niemanden so sehr zu fürchten wie den Bürgermeister mit seiner Hexenhysterie ... ich sag Ihnen was: Onsorg hätte ihm persönlich den Kopf abgerissen und ...«
    »Onsorg war nicht hysterisch«, sagte Langenmantel kühl. »Er war der Einzige im Rat, der einen klaren Kopf bewahrte. Er wäre diesem Mann und seinem Schützling ohne Vorurteil entgegengetreten.«
    »Na, das ... das ist doch ...« Gregor geriet ins Stottern, dann fing er sich wieder. »Das konnte dieser Unglücksmensch ja wohl nicht wissen, oder?«
    »Sie regen sich unnötig auf, Burggraf«, erklärte Ulrich Hoechstetter. »Die Morde sind in meinem Haus passiert, und die Opfer gehörten zu meinem Personal. Ich bin der Meinung Ihres ›Gehilfen‹ – Jos Onsorg wurde nicht von diesem Jungen dort umgebracht, der nicht wusste, was er tat. Und so bleibt es an mir zu entscheiden, was geschehen soll.«
    »Sie brauchen nur ein Wort zu sagen, und ich lasse die beiden verhaften«, sagte Langenmantel.
    Hoechstetter schüttelte den Kopf. Er sah zu Wilhelm hinab.
    »Sind Sie mit dem Jungen verwandt?«
    Wilhelm schüttelte den Kopf.
    »Wie sind Sie zu ihm gekommen?«
    »Ist das wichtig?«, fragte Wilhelm mit müder Stimme.
    »Ja.«
    »Ich habe ihn einer Truppe Gaukler abgekauft.«
    »Abgekauft?«
    »Es war eine große Gruppe mit Hunden, Bären und sogar einem uralten Löwen. Der Junge war der Tierbändiger und trat zugleich als Kämpfer gegen den Bären an.«
    »Als Kämpfer?«
    »Der Bär tat ihm nichts. Sie rangen nur miteinander. Ichglaube, der Bär mochte ihn. Alle Tiere mochten ihn und gehorchten ihm aufs Wort, ob sie ihn nun kannten oder nicht. Und er mochte die Tiere. Lieber als die Menschen, denke ich.«
    »Sie sind mit den Gauklern gegangen, sonst wüssten Sie das nicht«, sagte ich.
    Er senkte den Kopf und zuckte mit den Schultern. »Fast ein Jahr.«
    »Sie mögen ihn ›gekauft‹ haben in dem Sinn, dass Sie Geld zahlten, aber in Wirklichkeit haben Sie nur die Verantwortung für ihn übernommen«, knurrte Hoechstetter. »Menschen kann man nicht kaufen wie ein Ding.«
    »Wenn ich damals gewusst hätte, dass ich heute hier landen würde, hätte ich es nicht getan.«
    »Ist das wirklich Ihre Meinung?«
    »Nein«, sagte Wilhelm fast unhörbar. »Ich konnte nicht mehr mit ansehen, dass sie ihn mit den Tieren zusammen hielten und ihm das gleiche Essen vorwarfen. Es schien ihm nichts auszumachen. Aber mir machte es etwas aus. Nein.« Er straffte sich und tätschelte dem Jungen die Schultern. »Von all dem unseligen Mist, den ich in meinem Leben gemacht habe, war das die einzig anständige Tat.«
    »Der Junge kann nicht vor Gericht. Ich werde dafür sorgen, dass sich eines der Klöster seiner annimmt«, sagte Hoechstetter.
    Langenmantel zuckte mit den Schultern.
    »Das meinen Sie nicht ernst!«, rief Gregor fassungslos. »Er hat vier Menschen auf dem Gewissen. Ich habe mir die Beine ausgerissen, um Ihnen seine Schuld zu beweisen, da

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