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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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ich werde das wiedergutmachen, irgendwie. Aber wenn du mir wirklich helfen willst, dann geh jetzt bitte zur Tür und sorg dafür, dass dir nichts passiert. Das meine ich ganz ernst. Bitte, Syd. Tu es für mich! «
    Sie rührt sich nicht von der Stelle. Wie kann ich sie bloß dazu bringen, sich selbst zu schützen, wenn sie so hartnäckig darauf besteht, mir beizustehen?
    Plötzlich wird das Licht gedimmt.
    Ich schiebe sie Richtung Tür. » Schnell, bevor sie das Licht ganz ausmachen und du mitten in der Schusslinie stehst. Dann kannst du niemandem mehr helfen! «
    Sie zittert, ob vor Angst oder aus Enttäuschung, weiß ich nicht. Aber schließlich setzt ihr gesunder Menschenverstand wieder ein und sie geht. Tommy sieht noch einmal zu mir und Ian und folgt ihr dann.
    Ich gehe zu unserem Sitz und stoße dabei an den dämlichen Tisch, der ächzend ins Schwanken gerät. Samuel streckt die freie Hand aus, um ihn anzuhalten, richtet aber weiter seine Waffe auf mich. Statt mich zu setzen, stelle ich mich hinter das Sofa und ducke mich, wobei ich die Rückenlehne dazu nutze, um meine Waffe abzustützen. Die Füllung der Polsterlehne würde eine Kugel zwar wahrscheinlich nicht aufhalten, aber ich fühle mich sicherer, wenn ich mich hinter etwas verschanzen kann. Über die Lehne hinweg ziele ich auf Micki, die ihrerseits mit höhnischem Lächeln ihre Waffe auf mich richtet. Ich kann kaum fassen, dass ich tatsächlich auf einen anderen Menschen ziele.
    Ian steht immer noch mitten im Raum– ohne jeden Schutz. Während das Licht noch schwächer wird, kommt auch er um den Tisch herum und postiert sich hinter Samuels Sofa. Warum habe ich Tommy und Sydney nicht gesagt, sie sollen sich dort verstecken, damit sie wenigstens etwas Deckung haben? Schon wieder habe ich versagt. Meine Freunde sehen so verwundbar aus, wie sie da dicht zusammengedrängt an der Tür stehen.
    Auch wenn die anderen Spieler wahrscheinlich niemals zugeben würden, dass Ian und ich die richtige Idee hatten, stehen sie auf und verschanzen sich genau wie wir hinter ihren Sofas. Ich wette, Samuel würde sich auch gerne hinter seinen Platz stellen, aber weil dort schon Ian steht, huscht er schnell um den Tisch herum zu Daniella und Ty. Jetzt sind wir wie zwei feindliche Armeen, die sich gegenüberstehen, fünf gegen zwei, und über die Zweiersofas und den Couchtisch aufeinander zielen.
    Es hat nur eine Minute gedauert, bis wir unsere Positionen eingenommen haben, aber die Spielemacher scheinen ungeduldig geworden zu sein, denn die Monitore fangen wieder an zu piepen.
    Entsichert eure Pistolen.
    Auf dem Bildschirm erscheint eine entsprechende Illustration, falls wir schon wieder vergessen haben sollten, wie das geht.
    Mein Magen sackt nach unten. Ich presse die Beine aneinander, damit sie nicht so zittern, und sage laut: » Glaubt ihr wirklich, dass ihr damit durchkommt? Wenn die Waffen geladen sind und einer von uns erschossen wird, ist das das Ende für Risk, und zwar für immer. «
    Nicht das Ende. Nur Werbung.
    Die Worte blitzen sekundenschnell auf den Bildschirmen an der Seite auf, zu der Ian und ich sehen, aber nicht auf denen zu unserer Rechten.
    Die anderen verrenken sich die Hälse, um die Nachricht zu lesen, aber ich glaube kaum, dass sie schnell genug waren.
    » Macht ihr Witze? « , sage ich in die Kamera. » Selbst wenn die Polizei euch nicht findet, wer wird denn dann noch euer Spiel spielen wollen? «
    Die anderen Spieler sind verwirrt. Zeigt der Bildschirm über meinem Kopf, der, den sie sehen, nichts an?
    Der Monitor mir gegenüber blinkt schnell:
    Es wird immer Menschen geben, die spielen und gewinnen wollen.
    In einem dunklen Winkel meines Gehirns weiß ich, dass das wahr ist, auch wenn ich mir wünsche, es wäre nicht so. Man muss sich ja nur ansehen, was ich heute alles gemacht habe, um ein Stipendium zu ergattern.
    Wenn ich schon nicht an die Macher von Risk appellieren kann, stoße ich vielleicht ja noch auf einen Funken Verstand bei den anderen Spielern. Obwohl die bestimmt glauben, dass ich durchgedreht bin, weil sie nur hören, was ich sage, aber die Antworten von Risk nicht sehen.
    » Kommt schon, Leute, lasst uns aufhören. Sie wollen, dass wir uns gegenseitig erschießen. Als eine Art Werbung. Ihr glaubt, ich übertreibe? Dann schaut mal auf den Teppich unter dem Tisch. Seht ihr die Löcher da in der Mitte? Das ist ein Abfluss. Wisst ihr, wozu der da ist? Damit der Raum gereinigt werden kann. Von unserem Blut. «
    » Wahrscheinlich ist er

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