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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sehen, ob du mit deinen Füßen genauso schnell bist wie mit deinem verdammten Mundwerk‹, hat er gesagt.«
    »Um Himmels willen«, sagte die Frau. Sie wirkte jetzt nicht mehr ängstlich, sondern verwirrt. »Was haben Sie denn zu ihm gesagt?«
    »Was Schlimmes.«
    »Ehrlich? Was denn?«
    »›Beschissener Vollidiot!‹«
    Die Frau grinste. »Warum?«

    »Er wollte einen Hund überfahren. Das arme Tier wollte gerade die Straße überqueren, da hat er voll auf ihn zugehalten. Zum Glück ist der Hund rechtzeitig zur Seite gesprungen. Da habe ich ihn einen beschissenen Vollidioten genannt. Ich hasse es, wenn er so etwas tut.«
    »Was war das für ein Hund?«
    »Ein Rottweiler.«
    »Echt? Ich hatte auch mal so einen.«
    Oh Gott, dachte Jane. Jetzt sag nur nicht …
    »Er hieß Randy. Er hat meiner Schwester ins Gesicht gebissen, da hat ihn mein Daddy mit der Schaufel erschlagen. «
    »Auf jeden Fall, mein Freund – Roy – wollte diesen Hund überfahren. Da hab ich ihn angeschrien. Er hat mich verprügelt und hier ausgesetzt.«
    Das Mädchen runzelte die Stirn. Eigentlich hatte sie ein hübsches Gesicht – wenn sie nicht dauernd irgendwelche Grimassen schneiden würde. »Wollen Sie mitfahren?«
    »Das wäre nett«, sagte sie. »Ich muss zu meinem Motel zurück. Kennen Sie das Lucky Logger?«
    »Klar. Ist nicht weit von hier.«
    Jane humpelte zum Auto, während die Frau sie mit großen Augen anstarrte. Sie öffnete die Beifahrertür und ließ sich seufzend auf den Sitz fallen. Endlich konnte sie ihre geschundenen Füße entlasten.
    »Das ist wirklich furchtbar nett von Ihnen.«
    »Klar.« Das Mädchen wendete das Auto.
    »Ich heiße Jane.«
    »Wieso haben Sie eigentlich einen Morgenmantel an?«
    Wieso hast du eigentlich einen Pullover und Jeans an, fragte sich Jane. Ist doch viel zu warm.
    »Ich hatte gerade geduscht, als Roy unbedingt eine
Spritztour durch den Wald machen wollte. Keine Zeit mehr zum Umziehen.«
    Die Frau zischte ärgerlich. »Ist ja ein toller Typ.«
    Sie brausten in die Richtung davon, aus der das Mädchen gekommen war. »Wir sind gleich da«, sagte sie.
    »Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken kann.«
    »Das glaube ich gern.«
    »Wie heißen Sie?«, fragte Jane.
    »Rhonda.«
    »Rhonda. Schöner Name.«
    »Ich weiß nicht. Mir gefällt Ron besser. So nennen mich zumindest meine Freunde. Mein Dad hasst das – Ron. Er sagt, wenn er einen Ron gewollt hätte, hätte er einen Sohn bekommen. Dabei war es seine Scheißidee, mich Rhonda zu nennen. Nach meiner Großmutter. Oma Rhonda. Ich nenne sie die Alte Wick, weil sie immer nach Wick Vaporub riecht.« »Hört sich nach einer interessanten Familie an«, sagte Jane.
    »Ein Haufen Versager.« Sie sah Jane an. »Apropos: Was wollen Sie mit Ihrem Versager anstellen.«
    »Wie?«
    »Mit Ihrem Typen. Wie heißt er noch?«
    Jane musste kurz überlegen. »Roy?«
    »Ja, der. Wohnt der auch im Logger?«
    »Bis gestern zumindest.«
    »Machen Sie Schluss mit ihm oder was?«
    »Keine Ahnung.«
    »Das sollten Sie sich aber schleunigst überlegen. Wir sind nämlich da.«
    Das Lucky Logger Inn befand sich direkt vor ihnen. Der Parkplatz war zum größten Teil verlassen. Der Mietwagen
vor Nummer 12 kam Jane wie ein alter Freund vor. »Ich komme schon klar, denke ich.«
    »Echt?« Rhonda bog in den Parkplatz ein. »Wo wollen Sie hin?«
    »Zu dem grauen Mazda dort.«
    »Gehört der Ihnen?«
    »Ja.«
    »Und Roy ist auf Ihrem Zimmer?«
    »Ich glaube schon.«
    Rhonda nickte und hielt neben dem Mazda.
    Jane öffnete die Tür. »Vielen Dank fürs Mitnehmen. Das weiß ich sehr zu schätzen.«
    »Kein Problem.«
    Jane stieg aus. Als sie die Tür schloss, öffnete Rhonda die Fahrertür und stieg aus. Sie grinste Jane ein bisschen blöde an.
    Jane lächelte zurück.
    Oh Mann.
    »Soll ich mit reinkommen?«, fragte Rhonda.
    Was ist denn jetzt los?
    »Das ist vielleicht keine so gute Idee«, sagte Jane und ging langsam auf die Zimmertür zu. Rhonda folgte ihr. »Roy ist vielleicht da drin, und …«
    »Ich will ihn kennenlernen.«
    »Warum, um Himmels willen?«
    Rhonda grinste schief und zuckte mit den Schultern. »Einfach so«, sagte sie.
    »Das ist kein Grund.«
    »Ich kann ihm für Sie den Arsch aufreißen.«
    Jane stellte sich mit dem Rücken zur Tür und versuchte zu lächeln. »Sie wollen ihn verprügeln?«
    »Klar. Kein Problem. Ich werde mit jedem fertig.«

    »Ich weiß nicht«, sagte Jane. »Das klingt nicht so, als ob …«
    Plötzlich öffnete sich die Tür zu ihrer

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