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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gefallen.«
    »Na, herzlichen Dank.«
    »Um Himmels willen, jetzt reg dich doch nicht so auf. Ich war viel zu geschockt, um deine Vorstellung zu genießen. Ich konnte nicht glauben, was ich da sehe.«
    »Überraschung!«
    »Ich wusste ja, dass du wirklich scharf auf das Geld von diesem Typen bist, aber das hier … das hier ist verrückt. Ich hätte nie gedacht, dass du dich für so etwas hergeben würdest. «
    »Tut mir leid, dich zu enttäuschen. Zum Glück hast du jetzt herausgefunden, dass ich nur eine billige Nutte bin. Für ein paar Dollar gebe ich mich zu allem her .«
    »Na ja, da ist wohl was Wahres dran.«
    »Ach, fick dich doch.«
    »Jane.«
    »Hau einfach ab, okay? Du hast schon genug angerichtet. Oder willst du noch eine Show? Scheiße, du hättest wirklich nicht kommen dürfen! Du hast alles kaputt gemacht! Alles!«
    »Irgendjemand muss auf dich aufpassen, Jane.«
    »Oh, nein! Himmel, denkst du, ich bin krank oder was?«
    »Du bist nicht krank«, sagte er sanft.
    »Nein, natürlich nicht. Ich bin eine Frau. Aber das ist ja wohl das Gleiche, oder nicht? Eine Frau ist zu emotional, zu dumm und zu schwach, um auf sich selbst aufzupassen. Da braucht sie schon einen großen, starken Kerl wie dich, der dafür sorgt, dass sie keinen Ärger bekommt.«

    »Und das hier, ist das kein Ärger?«
    »Nein«, sagte sie.
    »Du bist angezogen wie eine Nutte, sitzt in einem Sarg und hast eine Pistole in der Hand.«
    »Na und?«
    »Verstehe. Das ist alles völlig normal.«
    »Es war nicht geplant, dass mir jemand dabei zusieht.«
    »Aha. Wenn dich niemand sieht, ist es auch nie passiert. Wie der Baum, der im Wald umfällt …«
    »Genau«, sagte Jane.
    »Und was ist mit Mog? Er beobachtet dich doch, oder nicht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Natürlich. Glaubst du wirklich, jemand würde dich für diese ganze Sache hier bezahlen, wenn er nicht dabei zusehen könnte?«
    »Weiß ich nicht. Ich habe ihn nicht gesehen. Du etwa?«
    »Nein.«
    »Tja, warum in Gottes Namen wohl nicht?«, platzte es aus ihr heraus. »Sonst hast du doch auch alles gesehen!«
    »Ruhig, Jane. Du regst dich schon wieder auf.«
    »Was heißt hier schon wieder? Ich habe mich überhaupt noch nicht abgeregt!«
    »Komm. Verschwinden wir einfach von hier.«
    »Du verschwindest allein.«
    »Und wenn jemand kommt? Die Polizei zum Beispiel?«
    »Wen interessiert’s?«
    »Interessiert dich überhaupt irgendwas, Jane?«
    »Du, Brace. Früher jedenfalls mal.«
    Brace trat plötzlich so fest gegen den Sarg, dass er einen kleinen Hüpfer machte und Jane gegen die Seitenwand prallte. Sie erschrak und war den Tränen nahe.

    »Hör auf!«
    »Das Spiel ist vorbei, Schätzchen. Komm da raus. Und zwar jetzt gleich, sonst muss ich dich rausziehen.«
    »Dazu hast du kein Recht!«
    »Wen kümmert’s? Raus. Sofort.«
    »Du Arschloch.«
    »Das habe ich heute schon mal gehört.«
    »Und das Geld?«
    »Vergiss es. Du musst zurechtkommen mit dem, was du hast. Wie jeder andere auch. Du weißt nicht, wo du die Grenze ziehen musst, deswegen ziehe ich sie für dich.«
    In ihrer rechten Hand hielt sie noch immer die Pistole. Sie stellte sich vor, wie sie auf ihn zielte und ihm befahl, das Haus zu verlassen. Und dann lief alles schief. Er wollte sie packen. Sie drückte den Abzug. Bam! Mit einem Loch in der Stirn fiel Brace zu Boden.
    Es könnte so passieren. Ich könnte ihn erschießen.
    Dieser Gedanke schockierte Jane und verdrängte ihren Zorn. Mit einem Mal fühlte sie sich sehr müde. Sie ließ die Pistole sinken und legte sie zu Messer, Taschenlampe und der tickenden Küchenuhr in den Sarg. Dann stand sie auf. Der Träger baumelte noch immer von ihrem Arm. Es war ihr bewusst, dass ihre Brust entblößt war und das Negligé kaum etwas von ihrem Körper verbarg.
    Sie stand einfach da und setzte sich Braces Blick aus.
    Es war ihr egal. Sie war müde und wie betäubt.
    »Du solltest dich besser anziehen«, sagte Brace.
    »Wenn du meinst.« Sie zog das Negligé über den Kopf und ließ es fallen.
    »Oh Mann.« Er klang überrascht und verärgert.
    »Du hast gesagt, ich soll mich anziehen«, sagte sie, während
das Negligé zu Boden schwebte und auf ihren Füßen landete. »Du bist schließlich der Boss.«
    Siehst du, wer jetzt ruhiger ist. Ich bin ganz ruhig. Das ist ja auch nicht schwer, wenn einem alles egal ist.
    Kinderleicht sogar.
    »Du musst jetzt nicht eingeschnappt sein«, murmelte Brace, während sie den Sarg umrundete.
    »Was soll ich denn noch vor dir verstecken?«, sagte

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