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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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überprüfte die Richtung, in die die Mündung der Pistole zeigte. Ihre Zehen waren nicht in Gefahr. Die Kugel würde wahrscheinlich ihre Wade streifen und sich in ihren
Knöchel bohren. Außerdem würde das Mündungsfeuer Verbrennungen an ihrem Oberschenkel verursachen.
    War die Pistole entsichert?
    Wie lange dauerte das denn noch?
    Dann wurde sie plötzlich von grellem Licht geblendet.
    »Jane!«
    Nein! Bitte nicht Brace! Warum ausgerechnet er … jeder andere wäre ihr lieber gewesen. Aber es war eindeutig der Klang seiner Stimme, da war sich Jane sicher. Tatsächlich – es war Brace, der vor ihr stand und sie anleuchtete.
    »Verflucht«, schrie sie und hielt sich den rechten Arm vors Gesicht.
    »Nicht schießen! Ich bin’s!«
    Hatte er da einen Scheinwerfer dabei oder was?
    »Nimm das Licht weg!«
    Der Lichtkegel wanderte ihren Körper hinunter.
    »Scheiße, Brace!«
    Sie setzte sich auf, und einer der Träger des Negligés rutschte von ihrer Schulter. Braces Scheinwerfer beleuchtete ihre entblößte linke Brust.
    Schnell richtete er den Lichtstrahl davon weg – und zufällig genau zwischen ihre gespreizten Beine.
    »Gottverdammt!«, rief Jane, presste die Schenkel zusammen, legte eine Hand auf die Brust und beugte sich vornüber. »Mach es aus! Mach es verflucht noch mal aus!«
    Brace richtete die Lampe in eine andere Richtung, schaltete sie aber nicht aus.
    »Besser?«, fragte er.
    »Mach es aus!«
    »Tut mir leid, geht nicht.«
    »Was soll das heißen, geht nicht?«
    »Ich meine, ich will nicht. Nicht hier.«

    »Du hattest es auch nicht an, als du dich an mich herangeschlichen hast.«
    »Das war was anderes.«
    »Du Arschloch.«
    »Komm da raus, Jane«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Wir müssen weg von hier.«
    »Was machst du hier?«
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Du bist mir gefolgt!«
    »Ja.«
    »Du bist mir gefolgt! Dazu hattest du kein Recht! Scheiße! Was bildest du dir eigentlich ein? Hau ab! Hau ab, verdammt noch mal! Auf der Stelle!«
    »Hier bist du nicht sicher.«
    »Na und?«, fuhr Jane ihn an. »Hau ab und lass mich in Ruhe! Das hier ist meine Angelegenheit!«
    Brace richtete die Lampe wieder auf sie. Sie zuckte zusammen und wandte den Kopf ab. »Hör auf damit!«
    »Ich denke, wir sollten jetzt gehen«, sagte er.
    »Ich denke, du solltest jetzt gehen.«
    »Nicht ohne dich.«
    »Moment mal! Nicht ohne mich? Was glaubst du, wer du bist? Hau endlich ab!«
    »Sieh dich doch mal an«, sagte er.
    Jane bewegte sich nicht. »Ich weiß genau, was ich tue.«
    »Wirklich?«
    »Ja!«
    »Weißt du, wo du gerade bist?«
    »Ja!«
    »Und weißt du, was du da anhast?«
    »Scheiße, nimm endlich das Licht weg!«
    »Sieh dir an, was er aus dir gemacht hat, Jane.«

    »Er macht gar nichts – er gibt mir nur einen Haufen Geld.«
    »Sieht so aus, als hätte er dich dazu gebracht, in Reizwäsche in einem Sarg zu liegen.«
    »Er hat mich zu überhaupt nichts gebracht . Ich tue das freiwillig. Das ist ein großer Unterschied.«
    »Wie viel kriegst du dafür?«
    »Vielleicht gar nichts, und das ist dann deine Schuld.« Sie warf Brace einen zornerfüllten Blick zu. »Was ist nur in dich gefahren, verdammt noch mal?«
    »Ich habe mir eben Sorgen um dich gemacht.«
    »Toll. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, dich so in mein Leben einzumischen.«
    »Ja, wahrscheinlich nicht«, gab er zu.
    »Verdammt richtig! Ich hätte dir Bescheid gesagt, wenn ich gewollt hätte, dass du mitkommst. Aber das wollte ich nicht. Deshalb habe ich dich auch angelogen.«
    »Das habe ich inzwischen herausgefunden«, sagte er.
    »Schon klar. Aber trotzdem musstest du dich unbedingt einmischen, oder? Scheiße, ich spioniere dir doch auch nicht hinterher. Und weißt du, wieso nicht? Weil ich die Privatsphäre anderer Menschen respektiere. Weißt du überhaupt, was Privatsphäre ist? Wie würde es dir gefallen, wenn ich dich heimlich beobachten würde?«
    »Tut mir leid, dass du sauer bist«, sagte Brace. »Aber es tut mir nicht leid, dass ich hierhergekommen bin. Jemand …«
    »Lüg mich nicht an! Wetten, dass dir die kostenlose Vorstellung gefallen hat?«
    »Darauf war ich nicht vorbereitet.«
    »Aber du hast mich beobachtet. Stimmt’s?«
    »Sicher. Wer würde das nicht tun?«

    »Die meisten Leute würden so etwas nicht tun.«
    »Tja, tut mir leid. Aber ich konnte mich nicht zurückhalten. Ich bin ja kein Mönch, und du bist keine hässliche Kuh. Also habe ich zugesehen. Aber es hat mir nicht besonders

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