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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Nichtsdestotrotz will ich höflich sein.«
    »Raten Sie noch einmal«, sagte er.
    »Ich gebe auf.«
    »Sind Sie denn gar nicht neugierig?«
    »Wenn Sie wollen, können Sie mir gerne von Ihrer Arbeit erzählen. Wenn nicht, dann nicht. Auch in Ordnung.«
    Er grinste. »Ich arbeite eigentlich überhaupt nicht. Ich bin so eine Art Privatier.«
    »Aha.«
    »Und stinkreich.«
    »Wirklich?«
    »Ich mache keine Späße.«
    »Und Sie verkaufen wirklich keine gebrauchten Autos?«
    Wieder dieses Lachen.
    »Glauben Sie mir«, sagte er. »Ich bin wirklich sehr reich.«
    Jane grinste ihn an. »Wissen Sie was? Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass in neunundneunzig Komma neun Prozent aller Fälle auf die Worte ›Glauben Sie mir‹ eine glatte Lüge folgt.«
    Scott grinste zurück. »Nennen Sie mich einen Lügner?«
    »Nein, natürlich nicht. Glauben Sie mir.«
    »Ihr loses Mundwerk hat Ihnen bestimmt schon öfter Ärger eingehandelt.«
    »Manchmal schon.«
    »Wissen Sie was? Ich mag Frauen mit ein bisschen Feuer. Wollen Sie mit zu mir kommen? Wir lehnen uns zurück, trinken etwas vino , lernen uns kennen …«

    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Es ist nur zehn Minuten von hier …«
    »Vielen Dank, aber erstens kenne ich Sie überhaupt nicht, zweitens ist es schon nach Mitternacht und drittens gehe ich mit völlig Fremden nicht nach Hause.« Weiter so, dachte sie. »Und viertens treffen alle diese Punkte auf Sie zu.«
    Und fünftens: Ich finde dich nicht besonders sympathisch.
    »Ich bin nicht so ein Kerl, der Sie einfach nur abschleppen will.«
    »Aha?«
    »Ist Ihnen schon aufgefallen, dass Sie das ziemlich oft sagen?«
    »Was?«
    »Aha.«
    »Aha.«
    »Das ist ziemlich … herablassend.«
    »Verstehe. Haben Sie nicht gerade mein ›Feuer‹ bewundert? «
    »Es gefällt mir nicht, wenn man sich über mich lustig macht.«
    »Aha.«
    »Und ich werde auch nicht gerne als Lügner bezeichnet. «
    »Ich habe Sie nicht als Lügner bezeichnet. Zugegeben, mit diesem ›Glauben Sie mir‹ habe ich Sie wirklich etwas veralbert. Trotzdem können Sie von mir aus so reich sein, dass Ihnen das Geld aus dem Hintern wächst – es nervt mich eben, wenn man ›Glauben Sie mir‹ zu mir sagt. Und das meine ich ernst.«
    »Jetzt reiten Sie doch nicht so darauf rum.«

    »Also soll ich doch nicht mit Ihnen nach Hause gehen?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Das Angebot steht.«
    »Aber wenn ich mich dann wieder über Sie lustig machen würde? Das gefällt Ihnen doch nicht.«
    »Man könnte Sie ja erziehen.«
    »Das hört sich aber gar nicht gut an. Denken Sie da an Peitschenhiebe?«
    »Es gibt höflichere Arten, Überzeugungsarbeit zu leisten. «
    »Aha. Streifen Sie immer nachts durch die Straßen und halten nach Frauen Ausschau, die Sie mit nach Hause nehmen können?«
    »Nein, das ist mein erstes Mal.«
    »Ja, klar.«
    »Und, wie haben Sie sich entschieden?«
    »Bin nicht interessiert. Vielen Dank auch.«
    »Ich bezahle Sie auch.«
    Bei diesen Worten verflog Janes Ärger. Sie blieb stehen und starrte ihn mit offenem Mund an. Er grinste.
    »Sie wollen mich bezahlen?«, fragte sie fast flüsternd.
    »Ganz genau.«
    »Oh Gott.«
    »Viel Geld. Bar auf die Hand.«
    »Wer sind Sie?«
    Er hob die Augenbrauen.
    »Sind Sie es?«
    »Wer?«
    »Mog?«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Gehen wir doch zu mir und reden darüber.«
    Er griff nach Janes Arm, aber sie entzog sich ihm. »Nicht so schnell, Freundchen! Sind Sie Mog oder nicht?«

    »Kommt drauf an.«
    »Lassen Sie die Spielchen.«
    »Also gut, ich gestehe. Ich bin es. Natürlich bin ich es. Also, gehen wir jetzt zu mir?«
    »Was bedeutet Mog?«
    »Wahrheit, Gerechtigkeit und der American Way of Life?«
    »M-O-G.«
    »Mensch Ohne Gott«, sagte er ohne zu zögern.
    Jane fragte sich, ob er sie hochnehmen wollte oder wirklich keine Ahnung hatte.
    »Mörder Ohne Gewissen? Multiple Orgasmen Garantiert? Mittagessen Ohne Geflügel?«
    »Schon gut. Lassen Sie’s.«
    »Meister Ohne … Geschlechtsteile?«
    »Wenn Sie es sind, sagen Sie es mir jetzt. Oder ich verschwinde auf der Stelle.«
    »Ich habe es Ihnen bereits gesagt.«
    »Überzeugen Sie mich.«
    Er grinste sie an. »Vergessen Sie’s. Wenn Sie abhauen wollen – in Ordnung. Ich werde Sie nicht aufhalten. Ich dachte, wir könnten uns ein bisschen unterhalten – und dass Sie zu ein wenig Kleingeld nicht Nein sagen würden.«
    »Warum gerade ich?«, fragte sie.
    »Warum nicht Sie?«
    »Ja, warum?«
    »Weil Sie nun mal gerade hier sind«, sagte er. »Und weil

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