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Das Sterben in Wychwood

Das Sterben in Wychwood

Titel: Das Sterben in Wychwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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mich?»
    «Ich habe nie an jemanden gedacht, der Ihnen auch nur im Geringsten ähnelte.»
    «Nein – natürlich nicht – ich kenne Ihren Typ. Ich kenne ihn genau.»
    «Sie sind so klug, liebe Bridget.»
    «Eine wirklich nette junge Frau – durch und durch englisch – die das Landleben liebt und gut zu Hunden ist… Sie haben sie wahrscheinlich im Geiste gesehen, wie sie – in einem Tweedrock – das Holzfeuer mit der Spitze ihres Schuhs schürt.»
    «Das Bild erscheint höchst anziehend.»
    «Sicher. Sollen wir zum Tennisplatz zurückgehen? Sie können mit Rose Humbleby spielen, sie spielt so gut, dass ihr beiden ganz sicher gewinnen werdet.»
    «Da ich altmodisch bin, muss ich Ihnen das letzte Wort lassen.»
    Wieder entstand eine Pause, dann nahm Luke langsam die Hände von ihren Schultern. Sie standen beide unsicher da, als schwebe noch etwas Ungesagtes zwischen ihnen. Dann wandte sich Bridget jäh um und ging voraus zum Tennisplatz. Es war eben ein Satz zu Ende, aber Rose hatte keine Lust mehr weiterzumachen.
    «Ich habe zwei Sätze hintereinander gespielt.»
    Auch Bridgets Bitten half nichts.
    Schließlich kam eine Herrenpaarung zustande. Nachher wurde der Tee serviert.
    Lord Whitfield unterhielt sich mit Dr. Thomas, dem er ausführlich und mit großer Geste einen Besuch beschrieb, den er kürzlich dem Wellerman-Kreitz-Forschungslaboratorium abgestattet hatte.
    «Ich wollte selbst die letzten wissenschaftlichen Entdeckungen verstehen», erklärte er ernsthaft. «Ich bin verantwortlich für das, was meine Zeitungen drucken, das empfinde ich sehr stark. Wir leben in einem wissenschaftlichen Zeitalter. Die Wissenschaft muss den Massen leicht zugänglich gemacht werden.»
    «Ein wenig Wissenschaft könnte möglicherweise gefährlich werden», meinte Dr. Thomas mit leichtem Achselzucken. «Wissenschaft in jedem Heim, das müssen wir anstreben», dozierte Lord Whitfield. «Ich war sehr beeindruckt. Wellerman führte mich natürlich selbst herum. Ich bat ihn, mich einem Untergebenen zu überlassen, aber er bestand darauf.»
    «Natürlich», sagte Luke.
    Lord Whitfield sah erfreut aus.
    «Er erklärte alles sehr deutlich – die Kulturen – das Serum – das ganze Prinzip der Sache. Er versprach, den ersten Artikel der Serie selbst beizusteuern.»
    Mrs Anstruther murmelte:
    «Ich glaube, sie verwenden Meerschweinchen – so grausam – obwohl natürlich nicht so arg wie Hunde – oder auch Katzen.»
    «Leute, die Hunde dazu verwenden, sollten erschossen werden», ereiferte sich Major Horton heiser.
    «Ich glaube wirklich, Horton», sagte Mr Abbot, «dass Sie Hundeleben mehr schätzen als Menschenleben.»
    «Jawohl!» bestätigte der Major. «Hunde wenden sich nie so gegen einen Menschen; man bekommt nie ein schlimmes Wort von einem Hund.»
    «Nur einen schlimmen Zahn ins Bein», warf Mr Abbot ein, «was, Horton?»
    «Hunde sind gute Menschenkenner», entgegnete Major Horton.
    «Eine Ihrer Bestien hat mich vorige Woche beinahe am Bein festgehalten. Was sagen Sie dazu, Horton?»
    «Dasselbe, was ich eben gesagt habe!»
    Bridget legte sich taktvoll ins Mittel:
    «Wie wäre es mit noch etwas Tennis?»
    Es wurden noch zwei Sätze gespielt. Als Rose Humbleby dann adieu sagte, tauchte Luke neben ihr auf.
    «Ich begleite Sie nach Hause und trage den Tennisschläger», sagte er. «Sie haben keinen Wagen, wie?»
    «Nein, aber es ist nicht weit.»
    «Ich gehe gern.»
    Er sagte nichts mehr, nahm ihr nur den Schläger und die Schuhe ab. Sie gingen schweigend die Auffahrt hinunter; dann sprach Rose von ein paar alltäglichen Dingen; Luke antwortete nur kurz, aber sie schien das nicht weiter zu bemerken.
    Als sie durch die Gartentür traten, klärte sich Lukes Gesicht auf.
    «Jetzt fühle ich mich besser.»
    «Nett von Ihnen, so zu tun, als hätten Sie es nicht bemerkt. Sie haben jedoch meine üble Laune beschworen. Komisch, ich habe das Gefühl, als wäre ich aus einer dunklen Wolke in die Sonne getreten.»
    «Das sind Sie auch. Als wir Ashe Manor verließen, stand eine Wolke vor der Sonne, und jetzt ist sie fortgezogen.»
    «Also sowohl wörtlich wie bildlich. Nun ja, die Welt ist eigentlich doch schön!»
    «Natürlich ist sie das.»
    «Miss Humbleby, darf ich mir etwas herausnehmen?»
    «Ich bin sicher, dass es nichts Ungehöriges ist.»
    «Oh, seien Sie dessen nicht zu sicher! Ich wollte sagen: Dr. Thomas hat sehr viel Glück.»
    Rose errötete und lächelte.
    «Sie haben es also gehört?»
    «Sollte es ein Geheimnis sein?

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