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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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Dockery steuert auf Megan zu. Er merkt, dass sie sich vor ihm fürchtet. »Keine Angst, Boss.«
    Aber sie hat Angst. Sie weicht vor ihm zurück, flüchtet zu ihrer Haustür.
    »Ich muss mit Ihnen reden.« Er geht einen weiteren langsamen Schritt auf sie zu.
    Sie lässt ihre Handtasche fallen und zaubert aus dem Schlüssel in ihrer rechten Faust rasch einen Schlagring mit Dorn.
    Abschätzig betrachtet er die provisorische Waffe in ihrer Hand. »Sie wollen mit mir kämpfen?«
    »Kommen Sie noch einen Schritt näher, Jimmy, und ich bringe Sie um!«
    Er sieht ihr an, dass sie es tatsächlich so meint. Seine Zeit ist knapp bemessen. Er stürmt auf sie zu und tut, als wollte er sie mit der linken Hand packen. Megan fällt auf den Trick herein. Als ihre dornige Rechte vorschießt, macht er einen großen Ausfallschritt in ihre Richtung und blockt ihren Schlag mit seinem Unterarm so heftig ab, dass es ihr den Schlüssel aus der Hand haut. Nun könnte er sie mit einem einzigen Kinnhaken fertig machen, doch stattdessen schnappt er sich ihr linkes Handgelenk und dreht es ihr auf den Rücken. Mit der anderen Hand hält er ihr den Mund zu.
    Ehe sie es sich versieht, hat er sie um die Ecke gezerrt und drückt sie an die Seitenwand des Hauses. Sie versucht nach ihm zu treten, aber damit hat Jimmy schon gerechnet. Er spreizt die Beine und hält sie auf eine Weise fest, wie Erwachsene für gewöhnlich nur Kleinkinder halten, die in einem Anfall von Jähzorn gerade wild um sich schlagen.
    »Ich tue Ihnen nichts.«
    Megan tritt weiter nach ihm.
    »Boss, hören Sie auf. Sie hatten recht. Ich bin Smithsen gefolgt, und Sie hatten recht.«
    Megan ist nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hat. Immerhin hat sie genug gehört, um ihr Zappeln und Treten einzustellen.
    Jimmy lässt sie los.
    Sie wendet ihm das Gesicht zu. »Was haben Sie gerade gesagt?«
    »Ich weiß, wo sie zusammenkommen. Wo Smithsen und die anderen sich treffen.«

139
    Der Henge-Meister schlägt das Tagebuch auf und deutet auf seinen eigenen Namen. ΟΩΜΥΖ ΙΥΛΦΗΩΣΚΛ . »James Pendragon«, sagte er laut, wobei er voller Stolz eine Faust an sein Herz hält. »Das ist ein Name, auf den man stolz sein kann. Unser Stammbaum reicht zurück durch die ganze Keltenzeit, zurück bis zum berühmtesten König der Bretonen – bis in die Nebel der Mythologie und darüber hinaus. Du und ich, wir sind aus Stoff gemacht, der in die Geschichte eingegangen ist.«
    Gideon ist sowohl mit den Fakten als auch mit der Fiktion vertraut. »König Arthur ist doch mehr Märchen als Realität«, erklärt er.
    Sein Einwand kann die glühende Begeisterung, mit der der Meister über seine Familiengeschichte spricht, nicht abkühlen. »Tatsächlich? Arthur Pendragon, der große bretonische König? Oder Riothamus, der König, oder der kumbrische König, der penninische König, der König von Elmet, der schottische König, der König von Powys oder gar der römische König? Du hältst sie alle für Produkte der Phantasie? Du bist doch ein gelehrter Mann. Diese Legenden wurzeln in weit mehr als reinem Mythos. Nicht umsonst haben sie bis heute überdauert.«
    »Und du?«, fragt Gideon mit einer Spur von Bitterkeit in der Stimme. »Was an dir ist wahr und was Fiktion?«
    Der Meister zuckt mit den Achseln. »Ich bin gewiss kein König, aber ein Diener der Geheiligten, und als solcher führe ich unser Volk, die Jünger. Ich bin das einzige Kind von Steven George und Alice Elizabeth Pendragon. Ich war nie verheiratet, und außer dir habe ich auch keine Kinder.«
    »Sind sie noch am Leben? Deine Eltern, meine ich.«
    »Und wie! Dein Großvater ist neunzig, und deine Großmutter ist dieses Jahr achtzig geworden. Beide erfreuen sich bester Gesundheit.«
    Gideons Gefühle sind völlig in Aufruhr. Trotz der Beichte, die seine Mutter auf ihrem Totenbett abgelegt hat, sehnt er sich noch immer nach ihr, und auch seine Schuldgefühle wegen seines Zerwürfnisses mit Nathaniel machen ihm nach wie vor zu schaffen. Nun sieht er sich plötzlich mit seinem leiblichen Vater konfrontiert und mit einem Familienstammbaum mythischen Ausmaßes, der ihn völlig durcheinanderbringt.
    Der Henge-Meister spürt sein Dilemma. »Du wirst Zeit brauchen, um das alles zu verdauen.« Er greift nach Gideons Arm. »Zum Glück haben wir diese Zeit. Wenn das Ritual erst einmal vorbei ist, können wir uns in Ruhe kennenlernen. Bestimmt werden wir Wege finden, die Jahre zu überbrücken.«
    Gideon hat noch immer Dutzende

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