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Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. L. Stine
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Und die meisten Jungs fanden ihre Sprechweise richtig süß.
    Lucy hatte noch niemals Schwierigkeiten gehabt, bei Jungen zu landen, was Ashley sich verwundert fragen ließ, warum sie ausgerechnet mit diesem unangenehmen Typen, Kip, zusammen war.
    Ross stellte sein Surfboard hochkant in den Sand und ließ sich neben Kip auf das Strandlaken fallen. »Welcher Faktor ist das?«, fragte er und zeigte auf das Sonnenschutzmittel, mit dem Kip seine schmalen, weißen Schultern einrieb.
    »Dreißig, glaube ich«, antwortete Kip. »Ich brauche viel Schutz.« Der Diamantstecker in seinem Ohrläppchen glitzerte in der Sonne.
    »Hast du deinen Job aufgegeben?«, erkundigte Ashley sich bei Kip. Sie versuchte Lucy zuliebe freundlich zu ihm zu sein. Kips Sommerjob bestand darin, einen Eiswagen von Strand zu Strand zu fahren.
    »Nein. Hab meinen freien Tag. Die kleinen Tiere werden sich ihr Eis heute anderswo holen müssen.« Er rollte sich auf die Seite und kehrte den anderen den Rücken zu.
    »Ich bin richtig neidisch auf dich«, sagte Lucy zu Ashley. »Du kannst den ganzen Sommer über hierbleiben und es dir gut gehen lassen. Ich muss in zwei Wochen wieder nach Ridgefield zurück.«
    »Echt zum Heulen«, murmelte Kip spöttisch, ohne sich umzudrehen.
    »Vielleicht könntest du bei uns wohnen«, schlug Ashley vor. »In dem Ferienhaus, das wir gemietet haben, ist noch ein Gästezimmer. Ich könnte meine Eltern fragen.«
    »Nein, das geht leider nicht.« Lucy schüttelte den Kopf. »Ich habe doch Sommerkurse belegt, weißt du nicht mehr? Ich muss mein Französisch ein bisschen aufpolieren, weil ich im Frühling praktisch durch die Prüfung gerasselt bin.«
    »Okay, dann müssen wir eben dafür sorgen, dass es spitzenmäßige zwei Wochen werden«, sagte Ashley enthusiastisch. Sie schaute über die Mengen von Menschen am Strand hinweg, und ihr Blick blieb schließlich auf dem alten Strandhaus haften, das am Ende des Strandes auf hohen Stützpfeilern ins Meer hinausragte. Wer ist bloß auf die Idee gekommen, dort ein Haus zu bauen?, überlegte sie, so wie sie sich jeden Sommer darüber gewundert hatte, seit ihre Familie in den Ferien regelmäßig nach Dunehampton kam. Es gab keine anderen Häuser am Strand, und schon gar nicht direkt am Wasser.
    Und warum war das Haus nie verkauft oder vermietet worden?
    Sie und Ross hatten es sich vor ein paar Tagen angesehen. Sie hatten das Haus so dunkel und verlassen wie jedes Jahr vorgefunden. Die Wände aus Redwoodholz waren durch die Feuchtigkeit und den Salzgehalt der Luft fast schwarz nachgedunkelt. Die Bodenbretter der Veranda hatten angefangen zu verrotten, und bei einem der Schlafzimmer war eine Fensterscheibe zerbrochen.
    Das Haus wirkt irgendwie traurig und unheimlich, dachte Ashley. Ich wünschte, jemand würde es abreißen lassen.
    »Könntest du uns morgen ein paar Eistüten aus deinem Wagen spendieren?«, erkundigte sich Ross bei Kip. »Oder vielleicht ein paar geröstete Mandelstangen?«
    Zur Verblüffung der anderen fuhr Kip herum und funkelte Ross ärgerlich an. »Hey, Mann, willst du mich runtermachen, weil ich diesen Sommer arbeiten muss?«
    »Hey, ich …« begann Ross und hob beschwichtigend die Hände.
    Aber Kip ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Glaubst du, du kannst deine Witzchen reißen, weil ich eine dämliche Uniform tragen und dämliches Eis verkaufen muss, während du den ganzen Tag am Strand liegst?«, zischte er. Sein blasses Gesicht war ganz rot geworden, und er hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    »Hey, Mann …« Ross sprang auf. »Ich habe dich doch nicht runtergemacht«, gab er hitzig zurück. »Ich habe auch Sommerjobs gehabt. Ich arbeite jeden Tag nach der Schule. Mein Dad war über ein Jahr lang arbeitslos.«
    Kip runzelte die Stirn und schaute weg.
    »Ich hab doch nur Spaß gemacht«, meinte Ross mit einem Blick auf Ashley.
    »Schön, dann lass deine Späße gefälligst«, knurrte Kip, doch sein Ton klang schon etwas friedlicher. »Ich mag dieses Herumgeblödel nicht.« Dann fügte er hinzu: »Es sei denn, ich bin derjenige, der blödelt.« Ein lahmer Scherz, aber zumindest versuchte er Ross zu zeigen, dass er nicht mehr wütend war.
    »Bei Kip musst du aufpassen«, warf Lucy mit einem unechten Lachen ein, um die angespannte Situation zu entschärfen. »Er ist ein Fiesling.«
    »Ihr Sommerleute kommt hierher und glaubt, euch gehörte hier alles«, murmelte Kip. »Und der Rest von uns ist den ganzen Winter über hier und versucht einfach nur, durchzuhalten.

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