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Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. L. Stine
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ein Haus hier gehabt. Am Ocean Drive.«
    »Ocean Drive!«, rief Kip. Er hatte gedöst, die beiden Worte erweckten ihn jedoch urplötzlich wieder zum Leben. »Du meinst, wo alle die großen, protzigen Villen sind?«
    Brian trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Unser Haus ist ziemlich groß«, erwiderte er in einem Ton, als gestände er ein Kapitalverbrechen ein. »Ich schätze, man könnte es eine Villa nennen.«
    »Hat es auch einen Ostflügel und einen Westflügel?«, wollte Lucy wissen. »Ich habe mir schon immer ein Haus mit Nebentrakten gewünscht.«
    Brian grinste. »Ja, es gibt einen Bedienstetenflügel. Und dann den Rest des Hauses. Oh, und ein Gästehaus. Und ein Badehaus mit Pool.«
    Kip pfiff anerkennend durch die Zähne.
    »Wow«, meinte Lucy.
    Brian wurde rot. »Hey, ihr bringt mich in Verlegenheit, Leute. Was kann ich dafür, dass mein Großvater tonnenweise Geld gemacht hat? Ich hatte nichts damit zu tun.«
    Er ist süß, dachte Ashley. Ich mag es, wie er rot wird. Er sieht wirklich attraktiv aus. Und er scheint nicht so eingebildet zu sein wie manche reichen Leute. Genau das Gegenteil.
    Ich glaube, er mag mich, überlegte sie weiter. Wie er mich anstarrt! Als wollte er mir mit seinen Augen eine Botschaft übermitteln.
    Okay, ich habe die Botschaft verstanden, Brian.
    Sie blickte Ross an und sah seine verärgerte Miene. Er wich ihrem Blick aus und schaute schnell aufs Meer hinaus.
    Wie kann er denn jetzt schon eifersüchtig sein?, dachte Ashley wütend. Ewig diese Eifersucht. Darf ich noch nicht mal mit einem anderen Jungen reden?
    Er hat mir versprochen, seine dumme Eifersucht zu beherrschen. Allein, wie er schon dasteht – verkrampft, wachsam wie eine Glucke, und die hässlichen Blicke, die er mir zuwirft! Und warum? Wegen nichts.
    Ashley verspürte den plötzlichen Impuls, Brians Gesicht in beide Hände zu nehmen und einen langen, leidenschaftlichen Kuss auf seine Lippen zu drücken. Damit Ross endlich mal einen wirklichen Grund zur Eifersucht hatte!
    Stattdessen setzte sie sich mit überkreuzten Beinen auf die Decke und winkte Brian, sich neben sie zu setzen.
    »Ihr habt also einen Pool?«, fragte sie freundlich.
    Er nickte. »Hmm, ja. Und einen Tenniscourt. Spielst du auch Tennis, Ashley?«
    »Ja. Ross und ich spielen jeden morgen. Bevor es zu heiß wird.«
    »Hey, habt ihr nicht Lust, mich zu besuchen und ein paar Sätze auf unserem Platz zu spielen?«
    »Das wäre super«, erwiderte sie begeistert. »Findest du nicht auch, Ross?« Sie schaute hoch. »Ross?«
    Wo steckte Ross?
    Dann sah sie ihn davonmarschieren, mit langen, ärgerlichen Schritten. Ashley sprang auf die Füße und rief ihm nach: »Ross, komm zurück!«
    Er musste sie gehört haben. Aber er ging einfach weiter, ohne sich umzudrehen.
    Na toll, dachte Ashley seufzend. Sie sah ihn hinter den Dünen verschwinden und auf die Straße zustreben.
    Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?
     
    »Wie kannst du nur so eifersüchtig sein? Ich habe doch nur mit Brian geredet, weiter nichts.« Ashley wollte nach Ross’ Arm greifen, aber er wich ihr wütend aus.
    »Ach, Ross, nun komm schon.«
    Ein silbriger Halbmond glänzte am dunklen Himmel. Dann und wann trieben Wolkenfetzen, vorüber. Die Schatten wurden länger und krochen über den grauen Strand.
    Ashley und Ross schlenderten am Fuß der Dünen entlang. Unter ihnen brachen sich die Meereswellen und schlugen donnernd auf den Strand auf.
    »Wo liegt das Problem?«, fragte Ashley sanft.
    »Ich habe deutlich gesehen, wie du ihn angeschaut hast«, murmelte er.
    »Ich war doch nur freundlich«, erwiderte sie. Sie musste sich beeilen, um mit seinen langen Schritten mitzukommen. »Er schien ganz in Ordnung zu sein. Wir müssen ja nicht bei ihm Tennis spielen, wenn du nicht willst.«
    Ross runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Sie gingen schweigend ein Stück weiter.
    Das Strandhaus kam in Sicht. Da gerade Flut war, waren die Stützpfeiler nicht zu sehen, und es schien, als schaukelte das Haus auf den Wellen.
    »Ross, sag etwas. Mir wird kalt. Ich möchte nicht weitergehen.«
    Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Seine Miene wirkte düster und unglücklich.
    »Ross, bitte starr mich nicht so an, Sag etwas!«
    Sie sah, wie sich Wut auf seinem Gesicht ausbreitete, sah den verletzten Ausdruck in seinen dunklen Augen.
    Und plötzlich erkannte sie, dass sie Angst vor ihm hatte.
    Er trat einen Schritt auf sie zu, seine Lippen waren zu einer schmalen Linie

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