Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
Vom Netzwerk:
erinnere. Es geschah in der Schlacht von Cnoc Áine, in der die Uí Fidgente unterlagen.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Er hat auf der rechten Seite immer noch eine Narbe von damals. Einer der Gegner schlug ihm den Schild aus der Hand und hieb mit dem Schwert zu. Der König wurde fast bewusstlos vom Schlachtfeld getragen, doch kurz danach mussten sich die Uí Fidgente ergeben. Er ist damals rasch genesen, und ich bin sicher, er wird sich auch von dieser ernsten Verletzung erholen.«
    »Vielen Dank, Conchobhar«, sagte Fidelma leise, »wir wollen beten, dass du recht behältst.«
    »Wir sind noch wegen einer anderen Sache zu dir gekommen«, unterbrach Eadulf das bedrückte Schweigen.
    »Einer anderen Sache?«
    »Fidelma und ich müssen Cashel wieder einmal verlassen. Wir müssen allen nur möglichen Vermutungen und Hinweisennachgehen, um herauszufinden, wer der Attentäter war und ob er aus eigenem Antrieb gehandelt hat oder in ein Komplott verstrickt war.«
    Bruder Conchobhars Miene spiegelte Ergebenheit in die vom Schicksal bestimmte Wende wider, aber auch Missbilligung. »Ich ahne schon, dass ihr beide ins Gebiet der Uí Fidgente aufbrechen wollt.«
    »Gormán wird uns begleiten«, erklärte Fidelma und fügte hinzu, als der Alte damit nicht zufrieden schien: »Hast du unheilverkündende Zeichen am Himmel gesehen?«
    Der Apotheker war nicht nur in der Heilkunst erfahren, er war auch ein eifriger Beobachter des Himmels und verstand sich darauf, aus der Stellung der Gestirne abzulesen, ob ein Zeitpunkt für eine Unternehmung günstig oder weniger günstig war. Seine Kenntnis der Astrologie hatte Fidelma in der Vergangenheit bereits mehrfach in ihren Entscheidungen bestärkt. Conchobhar hatte ihr sogar geraten, sich ebenfalls mit den Sternen zu beschäftigen und die Begabung, die sie sicherlich dafür hatte, zu entwickeln.
    Diesmal hob der Alte lediglich die Schultern. »Das Sonnenrad lehrt einen vielerlei. Manches ist klar, anderes bleibt dunkel. Was ich gegenwärtig erkenne, ist, dass man keine übereilten Entscheidungen treffen soll.«
    Eadulf konnte sich eines Lächelns nicht erwehren und meinte: »Übereilte Entscheidungen sollte man doch wohl immer und überall vermeiden.«
    »Dem will ich nicht widersprechen, Freund Eadulf. Doch zurzeit trifft sich die Rote Stute mit dem Krieger, und die Fahle Stute trinkt am Wassertor des Himmels. Die Konstellation wird verstärkt, weil der Planet der Weisheit sich im Schwarm der Bienen befindet und der Abwehr-Stern im Zeichen der Sichel steht.«
    Eadulf schaute verständnislos drein und versuchte, die ihm nicht geläufigen Begriffe den Sternen zuzuordnen.
    »Das bedeutet«, erklärte ihm der Apotheker, »dass gegenwärtig Unruhe, Ungeduld und Reizbarkeit vorherrschen, und das könnte zu falschen Schlüssen und Fehlurteilen führen.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts von alledem«, wandte Eadulf ein.
    »Rote Stute nennen wir mitunter die Sonne; die Fahle Stute ist der Mond. Was du Schütze nennst, ist bei uns der Krieger; das Wassertor des Himmels ist der Wassermann, und der Planet der Weisheit ist …«
    »… ist, was ich als Merkur kenne, und der Abwehr-Stern heißt bei uns Mars«, unterbrach ihn Eadulf. »Die Namen sagen mir was.«
    »Und das bedeutet ferner, dass sich einer im Zeichen des Skorpions befindet und der andere in dem des Löwen«, setzte Fidelma hinzu.
    Anerkennend nickte Bruder Conchobhar beiden zu. »Genau so verhält es sich, meine jungen Freunde. Ich will damit nicht sagen, dass ausschließlich die Gestirne unser Schicksal bestimmen, aber wenn man dazu neigt, impulsiv zu handeln und sich übereilt zu entscheiden, dann sollte man gewarnt sein. Hütet euch vor solchen Anwandlungen.«
    »Das werden wir, dessen kannst du gewiss sein«, versicherte Fidelma feierlich.
    »Doch auch das allein war es nicht, weshalb wir dich aufgesucht haben«, begann Eadulf.
    Der Apotheker blickte verwundert auf. »Weswegen denn noch? Ach ja, wegen des Mädchens Aibell? Seid ganz unbesorgt. Ich werde sie im Blick behalten. Mit Dar Luga habe ich deshalb ebenfalls gesprochen, du kannst uns vertrauen, wir werden sie vor Schaden bewahren.«
    »Nicht einmal ihretwegen sind wir hier«, erklärte Fidelma. »Es geht uns um Alchú.«
    »Er ist aufgeweckt und begreift schnell«, fügte Eadulf hinzu.
    »Ist doch kein Wunder bei solchen Eltern«, bemerkte der Alte verschmitzt.
    »Im Ernst, er lernt jetzt schnell und viel und braucht Anregung und Beschäftigung. Wir dachten, während wir

Weitere Kostenlose Bücher