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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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gesagt?«
    »Er ließ sich nicht beeindrucken, meinte nur, er stünde unter dem Schutz der Krieger des Königs, und da würde ihm niemand etwas anhaben.«
    »Das stimmt, Ordan hat oft ein Banner auf seinem Wagen stecken.« Zum ersten Mal beteiligte sich jetzt auch Gormán an dem Gespräch. »Und immer ist es das Symbol der Nasc Niadh, mit dem er mögliche Räuber abzuschrecken glaubt. Oft gereicht es ihm zum Glück«, fügte er nicht ganz ohne Stolz hinzu, »nicht umsonst genießen die Krieger mit dem Goldenen Halsreif Ansehen.«
    »Genau das meinte ich«, bestätigte Aona. »Dieser feiste Händler verbreitet überall die Mär von seiner persönlichen Freundschaft mit dem König von Cashel und dass die Nasc Niadh schützend ihre Hand über ihn hält. Alles pure Angeberei. Hirngespinste.«
    Fidelma hatten die Ausführungen nachdenklich gestimmt. »Er wollte mit seiner Fracht zur Brücke, die über den Suir führt, sagst du?«
    »Das war ja das Merkwürdige«, erwiderte der Gastwirt und kratzte sich am Kopf. »Er behauptete, eine in seinen Augen sicherere Strecke zu wählen, er würde die Brücke meiden. Er wollte sich mehr südlich halten und den Fluss bei der Eselsfurt überqueren.«
    »Das ist ja aber ein Umweg«, stellte Gormán fest. »Und erst gegen Mitternacht ist er aufgebrochen?«
    »Um wie viel weiter ist es, wenn man die Brücke meidet und den Bogen weiter südlich zur Eselsfurt zieht?«, fragte Fidelma.
    »Der Weg weicht beträchtlich von der normalen Strecke ab und bedeutet einen enormen Zeitverlust, Lady, erst recht mit schwerer Fracht«, gab Gormán zur Antwort.
    »Es würde aber erklären, dass Ordan an der Eselsfurt das Mädchen mitnahm und Cashel erst kurz vor Tagesanbruch erreichte«, stellte Eadulf fest.
    Fidelmas Stoßseufzer machte dem allseitigen Schweigenein Ende. »Was du uns da erzählt hast, Aona, gibt zu denken. Dieser andere, fremde Gast, kannst du zu dem noch etwas sagen?«
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Leider nicht, ich würde sonst nicht damit hinter dem Berg halten. Bin noch mal alles durchgegangen. Er hatte, wie schon erwähnt, eine Kapuze auf, auffallend war sein spitzes Kinn und dass er länger nicht rasiert war. Er wirkte irgendwie hager und abgezehrt.«
    Gutmütig legte Eadulf dem Alten eine Hand auf den Arm. »Für einen, der sagt, ihm wäre nichts weiter aufgefallen, hast du eine ganze Menge bemerkt, Aona.«
    Fidelma saß sinnend da, dann stand sie plötzlich auf und erklärte mit Bestimmtheit: »Wir sollten aufbrechen. Es wird zeitig dunkel um diese Jahreszeit, wir müssen Cnoc Ulla noch im Hellen erreichen und dürfen die Pferde nicht zu unnötiger Hast antreiben.«
    Aona ging zu den Ställen und rief schon von weitem seinem Enkel zu, die Pferde fertigzumachen. Im Gastraum allein gelassen, wandte sich Fidelma an ihre Gefährten: »Zumindest wissen wir nun, dass Ordan hier eingekehrt und dem Attentäter begegnet ist. Ob sie sich kannten, ist schwer zu sagen, doch glaubt Aona gehört zu haben, dass sie miteinander sprachen. Worüber wissen wir nicht. Der Attentäter machte sich dann auf den Weg nach Cashel. Warum aber blieb Ordan bis Mitternacht und entschied sich zudem für den weitaus längeren Heimweg? Hielt er sich hier bewusst länger auf, weil er wusste, was sich am Abend in Cashel abspielen würde? Wie Eadulf schon richtig bemerkt hat, haben wir wenigstens die Bestätigung, dass Aibells Bericht, Ordan habe sie von der Eselsfurt mitgenommen, der Wahrheit entspricht.«
    »Wäre es nicht das Vernünftigste, nach Cashel zurückzureitenund mit dem Händler zu sprechen?«, schlug Gormán vor.
    Fidelma überlegte einen Moment, schüttelte dann aber den Kopf. »Der Kaufmann hat Zeit, bis wir endgültig zurück sind. Andere Dinge sind wichtiger.«
    Eadulf kannte den Weg, der unmittelbar nach Westen führte, und wusste, dass sie auf ihm zur berühmten Abtei von Imleach gelangen würden. Doch schon bald nahmen sie eine Abzweigung Richtung Norden und folgten einem Fluss, der auch den Ara speiste. Gormán ritt ein wenig vorneweg, so dass Eadulf die Gelegenheit nutzte, Fidelma gegenüber die Sprache auf das ihn immer noch beschäftigende Problem zu bringen.
    »Könnte es sein, dass Ordan den Umweg über die Eselsfurt genommen hat, weil das Mädchen vielleicht doch etwas mit der Verschwörung zu tun hat?«
    Fidelma erteilte ihm, nicht ohne zu schmunzeln, eine Abfuhr. »Im Augenblick wissen wir noch nicht einmal, ob es sich um eine Verschwörung handelt. Und sollten Ordan und

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