Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Vergnügen!«
Sie gähnte fast theatralisch. »Ich glaube, ich muss jetzt ins Bett. Merrick?«
»Ich bin noch nicht müde«, erwiderte er. »Geh nur. Nimm meine Laterne.«
Ein Ausdruck der Verunsicherung glitt über ihr Gesicht. Er konnte ihr ansehen, dass sie bleiben wollte, und eigentlich pfiff Merrick darauf, was Alasdair denken könnte. Aber um Madeleines willen gewann die Schicklichkeit.
»Ich kenne meinen Weg wie eine Katze in der Dunkelheit, Lady Bessett, wenn Sie sich mir also anvertrauen wollen?« Alasdair bot ihr seinen Arm an und zusammen gingen sie gesetzten Schrittes den Steg entlang.
Merrick stemmte grimmig die Schulter gegen den Pfosten und sah ihnen nach, bis sie aus dem Lichtschein verschwunden waren. Sollte Alasdair für diese Störung zur Hölle fahren! Obwohl seine Sorge zugegebenermaßen nicht unangebracht gewesen war. Der See konnte gefährlich sein für die, die seine Geheimnisse nicht kannten. Aber für Merrick hatte es sich angefühlt, als hätten er und Madeleine eine ... ja, was? ... eine Übereinkunft treffen können? Einem Kompromiss? Er war sich nicht sicher. Aber er war sicher, dass sie ihn noch immer so begehrte, wie er sie begehrte. Und verdammt, sie waren Mann und Frau. Er hatte ein Recht ...
Nein. Er hatte auf nichts ein Recht. Seine Großmutter hatte die Wahrheit erkannt: Er hatte sich vor all diesen Jahren von seinem Stolz leiten lassen - fehlleiten lassen -, nicht von Maddie. Welche Fehler Maddie auch gemacht haben mochte - er musste ihre Jugend und ihre Unerfahrenheit berücksichtigen. Er dachte wieder an Lady Ariane Rutledge, ein Kind von siebzehn, die viel weniger streng erzogen worden war als Madeleine. Durfte er Madeleine auf ewig für ihre Entscheidungen bestrafen? War da noch irgendetwas übrig von ihrer Ehe, abgesehen von diesem verdammten Stück Papier, mit dem er ihr drohte?
Plötzlich, in diesen wenigen kurzen Augenblicken, war Merrick gezwungen, die Möglichkeiten abzuwägen, die ihm für den Rest seines Lebens offen stünden. Sollten es die Bess Bromleys dieser Welt sein? Sollte es Trieb und Dunkelheit sein? Oder Süße und Licht? Lust? Schmerz? Konnte ein Mann, der so übersättigt war wie er, eine Liebe leben, die rein war?
Mit Madeleine könnte er es. Dessen war er sich jetzt sicher. Aber er erinnerte sich an einen Spruch seiner Großmutter; einen, den er immer für eher trivial gehalten hatte. Was man liebt, muss man loslassen können. Jetzt kam er ihm gar nicht mehr trivial vor. Merrick nahm seine Laterne und kehrte ins Haus zurück.
Eine Viertelstunde später stand er vor Madeleines Tür. Er klopfte mit dem Handrücken leise an und wartete ungeduldig. Sie trug ihr Nachthemd, als sie ihm öffnete, das blonde Haar fiel ihr um die Schultern.
Sie sah ihn aus ihren großen grünen Augen an, freudig, dachte er. »Merrick.«
Er brachte ein Lächeln zustande und gab ihr ihre spitzengesäumten Unterhosen und die sauber gefalteten Strümpfe. »Ich dachte, es ist besser, wenn Phipps dies morgen früh nicht bei mir findet.«
Sie errötete.
»Madeleine, darf ich hereinkommen?«, fragte er. »Ich habe noch etwas, was ich dir gern geben würde ... dir zeigen würde, das ist vielleicht das bessere Wort.«
Sie hob leicht die Augenbrauen. »Ja«, sagte sie und öffnete die Tür weiter. »Ja, natürlich.«
Es schien seltsam, sie wieder in ihrem Nachtgewand zu sehen. Das Haar reichte ihr bis fast zur Taille und ihre nackten Zehen schauten unter dem weißen Spitzensaum hervor.
Er wandte seine Aufmerksamkeit auf anderes. Er würde irgendwann wieder ihr Haar und ihre Zehen bewundern können - falls er sehr, sehr viel Glück haben würde. Und es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Er kam sich vor wie Alasdair, der sein ganzes Vermögen auf eine Karte setzte - außer dass es hier um so sehr viel mehr als sein Vermögen ging. Es ging um sein Leben.
Auf ihrem Frisiertisch brannte eine Lampe. Merrick zog seine Brieftasche hervor und nahm das kostbare Stück Papier heraus, das er darin verwahrte. Sie folgte ihm zum Frisiertisch. »Merrick?«, sagte sie scharf. »Was ... hast du vor?«
Merrick sprach ein letztes Stoßgebet, wickelte das Dokument um seinen Finger und ließ es in das Glasgehäuse der Lampe fallen. Ihre Hand griff nach der Lampe. »Merrick! Mein Gott!«
Er packte ihre Hand und riss sie zurück, ehe sie sich selbst in einem Akt dummer Höflichkeit verbrannte.
Stumm sahen sie zu, wie die Ecken ihrer Heiratsurkunde sich hochbogen und sich in heiße,
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