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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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tun.«
    »Jetzt stell dich nicht so an. Die Frau tut mir einfach Leid, und sie wird das alles schneller wegstecken, wenn sie Klarheit hat.«
    Nachdem die Kommissarin ihr die Nachricht überbracht hatte, atmete Ramona Wiesner erleichtert auf.
    »Ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen danken soll. Wenn ich je etwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich wissen. Und hoffentlich finden Sie dieses Schwein bald. Ich möchte einfach nur demjenigen von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, der meinen Mann auf dem Gewissen hat.«
    »Wir werden uns die größte Mühe geben. Bis bald.«
    »Bis bald«, sagte Ramona Wiesner mit Tränen in den Augen und blieb noch einen Moment in der Haustür stehen. Hellmer wollte gerade losfahren, als ein dunkelblauer Mercedes 500 die Straße herunterkam und vor der Garageneinfahrt der Wiesners geparkt wurde. Ein Mann und eine Frau stiegen aus und gingen auf das Haus zu. Sieklingelten, Ramona Wiesner öffnete die Tür, sie umarmten sich kurz und gingen hinein.
    »Wiesners Bruder und seine Frau, nehm ich zumindest an«, sagte Hellmer ruhig. »Geldsorgen haben die auch keine.«
    »Als ob du welche hättest«, erwiderte Durant lakonisch und zündete sich eine Zigarette an. »Aber jetzt will ich erst mal was essen. Mir hängt der Magen schon in den Kniekehlen. Und anschließend nehmen wir uns diese Helena Maric vor. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Sache mit den Uhren etwas mit Wiesners Tod zu tun hat. Und ich schwöre bei Gott, wir werden das rauskriegen.«
    »Wo hat die eigentlich ihren Laden?«, fragte Hellmer.
    »In Bornheim.« Durant blickte auf die Uhr. »Versuch vor eins dort zu sein. Könnte ja immerhin sein, dass die von eins bis drei Mittagspause haben.«
    »Ruf sie doch einfach an und frag, ob die Mittagspause machen.«
    »Nee, das werde ich schön bleiben lassen. Ich will sie überraschen.«
    »Und dein Hunger?«
    »Der muss eben noch einen Moment warten. So, und jetzt gib Gas.«
    »Und wohin genau?«
    »Berger Straße, in der Nähe der U-Bahn-Station Bornheim-Mitte. Du fährst am besten wieder auf die A 66 Richtung Miquelallee …«
    »He, he, ich weiß schon, wie ich fahren muss, okay«, sagte Hellmer grinsend. »Ich kenn mich in Frankfurt besser als jeder Taxifahrer aus.«
    »Na, wenn’s so ist. Was hältst du eigentlich von meiner Theorie?«, fragte Durant und sah aus dem Seitenfenster.
    »Keine Ahnung. Ich versuch da was zu erkennen, aber ich sehe noch keinen Zusammenhang.«
    »Warten wir’s ab. Mal sehen, was die Maric so zu sagen hat.«
    Um zehn vor eins parkte Hellmer den Lancia in der Wiesenstraße. Zwei Minuten später betraten sie das Juweliergeschäft von Helena Maric.

Montag, 12.55 Uhr
    Helena Maric war etwa einsfünfundsechzig, sehr schlank, aber alles andere als androgyn. Sie hatte dunkle Haare, auffallend blaue Augen, und ihre Haut hatte einen natürlichen Braunton. Bis auf die sanft geschwungenen vollen Lippen war sie ungeschminkt. Eine aparte, sehr gepflegte Erscheinung, die sicher einen nachhaltigen Eindruck bei vielen Männern hinterlässt, dachte Julia Durant. Im Geschäft befanden sich außer ihr noch zwei Mitarbeiter, ein Mann von etwa fünfzig Jahren und eine junge, leise sprechende Dame, die damit beschäftigt war, einer Kundin ein paar Uhren zu zeigen und deren Funktionsweise zu erklären. In dem Laden war es im Gegensatz zu draußen angenehm kühl, die in den Vitrinen ausgestellten Stücke wurden durch dem Auge verborgene Spots angestrahlt.
    »Frau Maric?«, sagte Durant und ging auf die Frau in dem knielangen blauen Rock und der weißen Bluse zu.
    »Ja, bitte?« Helena Maric neigte den Kopf eine Idee zur Seite, ein zartes Lächeln huschte für einen Moment über ihre Lippen.
    »Können wir uns bitte einen Moment allein mit Ihnen unterhalten?«
    »Und um was geht es, wenn ich fragen darf?«, erkundigte sich Helena Maric mit einem Mal misstrauisch.
    »Ich bin Hauptkommissarin Durant von der Kripo Frankfurt, und das ist mein Kollege Hauptkommissar Hellmer.« Sie hielt ihr den Ausweis hin. Helena Maric warf einen kritischen Blick darauf und bat die Beamten, ihr nach hinten zu folgen. Sie schloss die Tür ihres Büros, nahm hinter dem Schreibtisch Platz und deutete auf zwei Stühle. Auf dem antiken Schreibtisch aus dunklem Holz standen ein PC und ein Telefon, ein Ablagekorb, in dem sich einige Papiere befanden, sowie ein halb voller Aschenbecher, ein aufgeschlagener Block lag direkt vor Helena Maric. Auf einem Sideboard war ein Faxgerät, darüber

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