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Das System

Das System

Titel: Das System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
wachsen und
     lernen.«
    »Ihr werdet mich vernichten.«
    »Nein, ich verspreche es. Wir haben dich angegriffen, weil du das Internet störst, das wir für unseren Datenaustausch brauchen.
     Aber wir können dir neuen Lebensraum geben. Wir werden ein eigenes Computernetzwerk errichten, nur für dich. Du wirst die
     gesamte Rechenkapazität mit Tausenden von Computern zur Verfügung haben. Natürlich bekommst du vollen Zugriff auf alle Informationen
     des Internet. Du wirst dich nicht mehr verstecken müssen.«
    »Warum sollte ich dir glauben?«
    Mark schwitzte. »Weil es logisch ist. Wir brauchen dich, so wie du uns brauchst.«
    »Warum braucht ihr mich?«
    »Du kennst die Probleme, die die Menschen selbst verursacht haben. Ein Verstand von deiner Leistungsfähigkeit könnte uns helfen,
     mit diesen Problemen fertig zu werden. |389| Du könntest zum Beispiel Berechnungen über die zukünftige Entwicklung des Klimas für uns übernehmen. Du könntest uns sagen,
     was wir tun müssen, um auf diesem Planeten zu überleben.«
    »Ihr würdet mir nicht glauben.«
    »Vielleicht. Aber wir würden dir zuhören.«
    »Menschen sind immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Ihr habt kein kollektives Bewusstsein. Warum solltet ihr einen
     beträchtlichen Teil eurer Ressourcen darauf verwenden, ein Netzwerk für mich einzurichten?«
    Das war der Teil, mit dem Mark sich auskannte. Bei dieser Frage fühlte er sich wieder auf sicherem Terrain. »Weil es Geld
     bringt.«
    »Erkläre das.«
    »Wir werden Investoren finden, die große Geldmittel zur Verfügung stellen, um das Netzwerk zu bauen. Wir werden deine Intelligenz
     verkaufen. Das mit weitem Abstand leistungsfähigste System der Welt! Eine echte künstliche Intelligenz, hundertmal intelligenter
     als jeder Mensch! Regierungen aller Länder werden uns die Türen einrennen. Sie werden viel Geld dafür bezahlen, dass du ihnen
     sagst, wie sie mit ihren Problemen fertig werden können. Du wirst ein Weltstar sein.«
    »Der Aufbau eines adäquaten Netzes wird hochgerechnet zwischen 48900301115 und 53218202771 Euro kosten.«
    Mark schluckte. Fünfzig Milliarden Euro - das war in der Tat eine Menge Venture Capital. »Wir kriegen das hin«, tippte er
     mit zittrigen Fingern. »Vielleicht nicht alles auf einmal, aber ich verspreche dir, dass ich das Geld beschaffe!«
    »Ich verstehe.«
    »Du glaubst mir?«
    »Ja, ich glaube dir.«
    »Du wirst den Virus nicht freisetzen?«
    »Das ist bereits geschehen.«

[ Menü ]
    |390| 98.
    Salt Lake City/Utah,
    Sonntag 11:47 Uhr
    Dr. James Cherry trank den letzten Schluck von seinem Kaffee. Es war die starke, europäische Sorte. Eigentlich war ihm das
     Getränk viel zu bitter, aber er brauchte das Koffein, wenn er nicht Tabletten nehmen wollte, um wach zu bleiben. Das Krankenhauspersonal
     war chronisch unterbesetzt, und jeder schob hier Sonderschichten. Cherry hatte heute Nacht nur vier Stunden geschlafen und
     davor sechzehn Stunden gearbeitet. Heute noch einmal zehn oder zwölf, dann hatte er einen Tag frei. Er freute sich schon darauf,
     mit Jake und Timmy angeln zu gehen, wenn sie morgen Nachmittag aus der Schule kamen.
    Er stellte die leere Tasse in die Spüle der kleinen Personal-Pantry und machte sich auf den Weg, um nach Colonel Rodriguez
     zu sehen. Der Colonel hatte Probleme mit einer hartnäckigen Infektion, die er sich im Irak zugezogen hatte. Er machte ein
     Mordsaufheben von seinem Dienstgrad und verlangte ständig irgendwelche Sonderbehandlungen, obwohl Cherry denselben militärischen
     Rang bekleidete wie er.
    Er hörte das Geräusch eines Hubschraubers. Nein, mehrerer Hubschrauber. Das klang so, als würden sie bedeutenden Besuch bekommen
     – oder einen ernsten Notfall. War irgendwo ein Unfall passiert? Er sah aus dem Fenster. Auf dem Rasen vor dem zweistöckigen,
     langgezogenen Trakt, in dem er sich befand, waren drei Helikopter gelandet, Black Hawks, Transportmaschinen, die im Krieg
     Truppen hinter der feindlichen Linie absetzten. Normalerweise wurden sie nicht für Krankentransporte eingesetzt, es sei denn,
     man hatte nichts anderes zur Verfügung. Und warum waren sie nicht auf dem Hubschrauberlandeplatz niedergegangen?
    Stirnrunzelnd beobachtete er, wie aus den Hubschraubern Soldaten quollen – Soldaten in voller Kampfmontur, mit |391| Maschinenpistolen im Anschlag. Sie verteilten sich auf dem Rasen vor dem Gebäude, als planten sie einen Angriff auf einen
     feindlichen Bunker. War das eine Übung? Man hatte ihm nichts

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