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Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Titel: Das Tagebuch der Patricia White (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gian Carlo Ronelli
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Doktor Overlook hergestellt wurde und auch die anderen Dinge, die ich erzählt habe, überprüft wurden. Die Ergebnisse brachten FBI-Mitarbeiter zu Seal, der sie las und in die Mappe einsortiert e .
    Abgesehen davon muss es für das FBI immer eine Behauptung sein, wenn jemand angibt, das Gedächtnis verloren zu haben, da ich mir nicht vorstellen kann, wie Amnesie beweisbar sein könnte . Aber in meinem Fall habe ich ja mehr oder weniger zugegeben, die Kinder entführt und getötet zu haben. Ich weiß nur nicht mehr, wann und wie. Doch genau das will Seal von mir wissen. Nur das. Alles andere war Beiwerk, mit dem ich ihm meine Situation näher bringen wollte, vor allem die unverrückbare Tatsache, dass ich nicht weiß, wo die Mädchen jetzt sind.
    Genau das ist vermutlich auch der Grund, warum Seal nicht diese Böser-Agent-guter-Agent-Nummer abzieht. Er hat mein Geständnis auf Band und offenbar stimmt es mit den Ergebnissen seiner Nachforschungen überein.
    Falls er mir glaubt, dass ich tatsächlich an Amnesie leide, dann muss sein Bestreben sein, meinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, mit mir gemeinsam herauszufinden, wo ich die Mädchen versteckt habe. Dass sie nicht im Haus meines Vaters sind, hat das FBI wohl schon überprüft, obwohl ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass die Tür zum Atelier die ominöse schwarze Tür aus meinem Traum ist, hinter der die Mädchen nach mir gerufen haben.
    »Vielleicht«, sagt Seal und blickt mir fest in die Augen, »bringen unsere Untersuchungsergebnisse I hr Gedächtnis zurück. Doktor … » Er blickt kurz auf den Zettel. » … Overlook meint, dass das durchaus möglich sei. Also … « Wieder blickt er auf das Blatt Papier und holt tief Luft. »Wir haben Ihre Fingerabdrücke auf zwei Puppen sichergestellt. Auf den Puppen der beiden Mordopfer Patricia White und Melissa Brighton. Detective Hiller hat uns die Bilder gegeben, die Sie in seinem Büro in den Händen gehalten haben. Wir konnten Ihre Finger abdrücke eindeutig identifizieren .« Er macht eine Pause und blickt mich an, als würde er darauf warten, dass ich mich dazu äußere. Ich will mich dazu aber nicht äußern. Dass ich die Puppen berührt habe, steht außer Zweifel, was ich Seal bereits erzählt habe u nd ich bin davon überzeugt, dass er diesen Teil der Geschichte nicht weniger aufmerksam verfolgt hat, als den Rest. Daher nicke ich nur, weil ich das Gefühl habe, Seal hat noch mehr herausgefunden als lediglich die Übereinstimmung der Fingerabdrücke.
    »Eine Puppe haben wir im Sarg auf Hart Island sichergestellt, die andere Puppe wurde uns anonym mit einem entsprechenden Hinweis zugesteckt.«
    Jemand hatte die Puppe aus meinem Wagen genommen. Nach meinem Besuch bei Hearing hatte ich noch meinen Vater verdächtigt. Da er es aber nicht gewesen sein kann, muss selbstverständlich jemand anderer dahinter stecken. Vielleicht die Eltern der Kinder, die mich gejagt haben? Sie waren von Anfang a n von meiner Schuld überzeugt. Folglich ist es plausibel, dass sie die Puppe und vielleicht auch andere Hinweise an das FBI weitergegeben haben. Letztlich spielt es für mich aber keine Rolle. Denn was wer auch immer getan hat, um mich auszuliefern – er hat richtig gehandelt.
    »Sie haben mir ja auch pla usible Gründe geliefert, warum S ie die Puppen angefasst haben«, b estätigt Seal meine Vermutung, dass er auch diesen Teil meiner Geschichte nicht vergessen hat, »aber wir haben noch etwas anderes auf den Puppen gefunden, für das Sie mir wohl keine Erklärung liefern können.«
    Er lehnt sich zurück. In seinen Augen glänzt etwas. Ich weiß nicht genau, was es ist. Verzweiflung? Hoffnungslosigkeit? Oder ist es einfach nur Unverständnis. Ja, Unverständnis. Irgendwie habe ich den Eindruck, Seal tut sich schwer , mir zu sagen, was das FBI noch auf der Puppe gefunden hat. Was kann es schon sein? Hautspuren? Haare? Von mir und den Mädchen?
    » Wir haben I hre DNS durch unseren Computer gejagt. Mist er Reynolds, … « Wieder blickt er mich voller Unverständnis an. »W ir haben auf den Puppen Spuren I hres Spermas sichergestellt.«
    Mein ganzer Körper steht unter Strom, als habe das Wort Sperma einen Blitz ausgelöst, der von der Zimmerdecke in meinem Schädel eingeschlagen ist. Allein das Wissen, dass ich diese Mädchen entführt habe und zwei von ihnen auf grausame Weise ermordete, ließ den Hass in mir in die Höhe schnellen. Aber mein Sperma auf den Puppen liefert jetzt ein eindeutiges Motiv: Ich habe

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