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Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Titel: Das Tagebuch der Patricia White (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gian Carlo Ronelli
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Vielleicht habe ich mich ja auch getäuscht. Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich glauben soll. Das mit Patricias Puppe … vielleicht war sie ja nie in meinem Wagen. Keine Ahnung.«
    »Na ja«, sagte Dave und tippte gegen den Bildschirm. Er hatte eine neue Seite aufgemacht. »Neben dem Eintrag standen weitere Zahlen. Ich habe sie angeklickt und … « Er zeigte auf einen Eintrag mit der Abkürzung POD.
    Ich hatte keine Ahnung, wofür diese Buchstaben stehen konnten. Dave offenbar schon.
    »POD, mein Freund, ist die Abkürzung für Place of Death. Und jetzt rate mal, wo das Mädchen verbrannt ist.«
    Ich hob die Schultern. Dave tippte auf zwei Buchstaben neben POD. S und I.
    Ich hatte diese Buchstaben bereits in der Redaktion der New York Times gesehen. Sie standen auf diesem Blatt Papier. Neben den Zahlen 08/10.
    »SI«, sagte Dave und malte mit dem Zeigefinger einen großen Kreis quer über seinem Kopf.
    »Staten Island! Verdammt! Das Mädchen ist hier verbrannt!«
    Nun war mir auch klar, was die beiden Zahlen vor SI auf der Notiz des Journalisten zu bedeuten hatten. Es war ein Datum. 08/10. Der zehnte August. Die New York Times musste darüber berichtet haben, hat aber aus einem bestimmten Grund darauf verzichtet, den Zusammenhang mit der Grabschändung zu erwähnen.
    »Die New York Times«, sagte ich. »Die haben bestimmt eine Seite im Internet.«
    »Bestimmt«, gab Dave mir Recht und öffnete ein neues Fenster. Kurz darauf hatte er die Seite gefunden.
    »Kann man nach Stichwörtern suchen?«
    »Kann man.«
    »Dann gib ein: Mädchen, unbekannt, Brand, August 10.«
    Die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Ich war überrascht, dass derart viele Einträge angezeigt wurden. Dave erklärte mir, dass es reichte, wenn eines der Wörter in einem Artikel vorkam, was natürlich bei August auf ziemlich jeden Artikel dieses Monats zutraf. Der fünfte Eintrag war dann der gesuchte.
     
    Staten Island, Castleton Corners. Ein gestohlenes Fahrzeug ging in der Nacht zum 10. August aus ungeklärter Ursache in Flammen auf. Das FDNY war in kürzester Zeit zur Stelle und konnte ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Gebäude verhindern.
    Erst , als das Feuer gelöscht war, stellte die Polizei fest, dass sich in dem Fahrzeug eine Person befunden hatte. Laut NYPD handelte es sich dabei um ein etwa zehnjähriges Mädchen. Da das Mädchen fast vollständig verbrannt ist, konnte die Identität nicht festgestellt werden. Das NYPD ermittelt.
     
    Dave blickte mich an. »Scheiße!«
    Ich schüttelte den Kopf. Verbrannt in einem Fahrzeug. Aus ungeklärter Ursache. Jetzt wurde mir auch klar, warum die New York Times den Zusammenhang mit dem Unfall nicht erwähnte. Vermutlich war von den Ermittlungsbehörden eine Nachrichtensperre verhängt worden, weil das Mädchen Teil von Ermittlungen war. Es war anzunehmen, dass die Polizei hier ein Verbrechen vermutete u nd sobald Hearing Patricias Akte zum NYPD schickte, würden die Ermittler einen Zusammenhang erkennen. Ich musste sie unterstützen, musste ihnen die Sache mit der Puppe mitteilen. Vielleicht gab es ähnliche Fälle, wo diese Puppe auftauchte? Vielleicht konnte man damit eine ganze Serie von Morden aufklären?
    »Moment mal«, sagte Dave. Er blickte auf den Artikel. » Castleton Corners. Das ist unser Einsatzgebiet.« Er stand auf und ging schnell zur Tür. »Ich bin gleich wieder da. Ich schau mal beim Boss rein. Ich bin sicher, dass wir dort waren und dass es einen Brandbericht geben muss.«
    Die Tür klackte hinter ihm ins Schloss.
    Neben dem Artikel stand ein unterstrichenes Wort. Galerie . Ich klickte mit dem Mauszeiger darauf. Sofort wurde ein Foto angezeigt.
    Ein ausgebranntes Fahrzeug war zu sehen. Daneben die Vorderseite eines FDNY Einsatzwagens. Mein Herz begann wild zu klopfen. Nicht wegen des verbrannten Wagens, in dessen Inneren irgendwo die Leiche des Mädchens kauerte. Nicht wegen der Vorstellung, dass das Mädchen qualvoll in dem Auto verbrannt war und die Feuerwehr nichts dagegen hatte tun können. Nein, das war es nicht. Es ging um den Mann, dessen Rücken im Vordergrund des Fotos zu erkennen war. Ein Feuerwehrmann. Er hielt den Helm in der Hand.
    »Hey Jack! Verdammt! Weißt du, wer bei diesem Einsatz an Ort und Stelle war?« Dave stürmte in die Kammer. In der Hand hielt er ein Blatt Papier.
    Ich tippte auf den Bildschirm. Auf den Rücken des Mannes. »Ja«, sagte ich.
    In diesem Moment wurde mir etwas Wesentliches klar. Es gab einen

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