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Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Titel: Das Tagebuch der Patricia White (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gian Carlo Ronelli
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Zusammenhang zwischen Patricia und dem Mädchen von Hart Island. Einen, den man nachweisen konnte. Beide Mädchen wurden ermordet. Und beide Mädchen fand man nach Bränden, bei denen ich im Einsatz war.
    Dave starrte mich an, als wüsste er nicht, was diese Erkenntnis zu bedeuten hatte. Ich wusste es doch selbst nicht. Zwei Mädchen, zwei Morde, zwei Puppen – und ich war irgendwie darin verwickelt. Und genau dieses Irgendwie brachte mich zum Schwitzen.
    War es nur Zufall? Bildete ich mir diesen Zusammenhang ein, weil ich durch Patricias Tod und die Tatsache, dass jemand ihn mir in die Schuhe schieben wollte, angefangen habe, Nachforschungen anzustellen und aus diesem Grund auf das Mädchen auf Hart Island gestoßen bin? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Denn meine Erkenntnis, dass das zweite Mädchen auch ein Opfer des Mörders war, wurde durch den Zeitungsartikel initiiert. In einer Zeitung, die jemand in meine Wohnung gelegt hatte. Der Mörder. Wer sonst?
    Spielte dieses perverse Arschloch ein Spiel mit mir? Hatte er mir den Ball zugespielt, weil er wollte, dass ich ihn ausforschte? Dass ich seine perversen Machenschaften bloßlegte? Aber warum ich?
    Es musste eine Verbindung zwischen dem Mörder und mir geben, und aus einem bestimmten Grund hatte er mich auserkoren, seine Spuren zu finden und weiter nachzuforschen. Er wollte gefunden werden. Nur der Grund war mir nicht klar.
    Wieder erinnerte ich mich an Hearings Worte: »Psychopathen versteht man nie.« Ihre Denkweis e wurde von Wahnsinn geleitet u nd ich spürte, dass der Wahnsinn dieses Mörders alles Vorstellbare sprengte.
    Man m usste ihn stoppen. Sofort. E in Gefühl sagte mir, dass nur ich ihn stoppen konnte, weil er sich nur durch mich stoppen ließ.
    Dave schüttelte den Kopf. »Was meinst du?« Es schien, als hätte er die ganze Zeit nachgedacht, was er zu mir sagen sollte, bis ihm schließlich diese Worte über die Lippen kamen.
    »Dieses Arschloch will mir die Morde in die Schuhe schieben. Da bin ich mir ganz sicher.«
    »Aber wir wissen doch gar nicht, ob das zweite Mädchen auch ermordet wurde. Könnte ja auch ein Unfall gewesen sein. Jemand entführt die Kleine, was ja an sich schon schlimm genug ist, stellt das Auto ab, und aus irgendeinem Grund beginnt das Scheißding zu brennen .«
    »Nein, Dave. Die Kleine war schon tot, als das Auto brannte. Da bin ich ganz sicher.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Keine Ahnung. Aber es hängt irgendwie mit Patricia zusammen.«
    »Die Reihenfolge«, sagte Dave. »Zuerst starb das Mädchen, dann Patricia.«
    Dave hatte Recht. Der Tod des Mädchens für sich gesehen konnte noch als Unfall durchgehen, so sehr man diese Begründung auch an den Haaren herbeiziehen musste. Aber erst durch Patricias Tod wird eine Gemeinsamkeit deutlich. Und erst bei Patricia hatte es der Mörder darauf angelegt, mich ins Spiel zu bringen. Vermutlich würde es nicht lange dauern, bis die Ermittler diesen Zusammenhang erkannten und mich verdächtigten.
    »Patricias Puppe«, sagte ich zu Dave. »Verdammte Scheiße!«
    »Was ist damit?«
    »Sie war in meinem Auto! Meine Fingerabdrücke sind darauf!«
    Jetzt wurde mir klar, warum der Mörder mir diesen Hinweis auf dem Bild von Patricia geliefert hatte. Er war davon ausgegangen, dass ich die Puppe holen würde. Dass ich sie anfassen würde und ihm somit einen weiteren Beweis meiner Schuld in die Hände spielte.
    Nein. Er wollte nicht, dass ich ihn ausforschte. Er wollte, dass ich für ihn büßen sollte.
    »Scheiße.« Dave brachte es auf den Punkt. »Geh zur Polizei und erzähl ihnen das Ganze!«
    »Spinnst du? Denkst du wirklich, die glauben mir den Scheiß? Ich kann mich an nichts erinnern! Schon vergessen? Die können mir weiß Gott was einreden und ich habe keine Ahnung, ob … «
    Ich blickte Dave fest in die Augen. Sie versprühten Angst. Und genau die spürte ich auch. Wenn die Polizei die Puppe fand, oder der Mörder sie den Ermittlern zukommen ließ , dann war ich geliefert. Der Mörder würde der Polizei auch den Hinweis auf die Puppe des anderen Mädchens zukommen lassen. Und dann würden sie eins und eins zusammenzählen.
    Aber warum hatte er die Zeitung in meine Wohnung gelegt? Warum hatte er mich auf das andere Mädchen hingewiesen?
    Er musste gewusst haben, dass ich bei der Redaktion der New York Times die Bilder ansehen würde und auch dort diese Puppe gesehen hatte. Und was wichtiger war: Ich hatte die Fotos angefasst. Somit hatten die Ermittler auch

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