Das Tal Der Abenteuer
Philipp. »Hier ist übrigens noch ein Notizbuch, das ich einem der Männer aus dem Mantel klaute.«
Bill untersuchte das Buch und machte große Augen.
»Donnerwetter – na so was – das ist ja die Geheimschrift, die diese Schufte benutzen. Und eine Liste von all denen, die an der Schiebung beteiligt sind – mit ihren Adressen in Geheimschrift. Philipp, du verdienst einen Orden! Das ist ein unschätzbarer Fund. Wir können die ganze Bande ausheben.«
Philipp strahlte. Bill ging zum Telefon und führte eine Menge Gespräche. Er sprach knapp, kurz und sachlich.
Philipp hörte zu, konnte sich aber nichts daraus zusammenreimen. Hoffentlich wurden die ändern Kinder auch bald gerettet. Sie würden schon sehr auf Hilfe warten.
Schließlich legte Bill den Hörer hin. »Wir fliegen in zwei Flugzeugen. Ich nehme elf Männer mit, und um zwölf Uhr wird gestartet.«
»Ich komme doch mit?« Philipp sah seinen großen Freund halb ängstlich, halb fragend an.
»Ich denke, du bleibst lieber hier und fährst zu deiner Mutter. Vielleicht gibt es eine kleine Rauferei, wenn wir auftauchen.«
»Aber Bill! Jack und die Mädchen sind doch auch dort!
Und mich wollen Sie ausschließen? Bin ich nicht hierhergekommen, habe ich nicht…«
»Schon gut, mein Junge«, unterbrach ihn Bill. »Komm meinetwegen mit! Wer weiß, was du wieder anstellst, wenn ich dich allein lasse!«
Philipps Gesicht hellte sich auf. Er nahm Lizzie aus der Tasche und stellte sie vor. »Dies ist unsere hitzige, witzige Lizzie.«
Die Eidechse lief auf Bills Knie. »Das klingt nach Kiki«, lachte dieser. »Hitzige, witzige Lizzie! Ein reizender Name für das zierliche Tierchen!«
»Ob man hier wohl etwas zu essen bekommt?« Philipp warf einen unsicheren Blick durchs Zimmer. »Ich habe unterwegs nur ein bißchen Schokolade geknabbert, sonst nichts.«
»Mir aus der Seele gesprochen«, entgegnete Bill. »Ich wollte den guten Wachtmeister gerade bitten, uns mit einer anständigen Mahlzeit zu versorgen. Wir könnten auch ins Gasthaus gehen, aber du siehst im Augenblick nicht sehr repräsentabel aus. Wie ein kleiner Strohigel!
Wir werden erst etwas essen und dich dann ein bißchen waschen und bürsten.«
Während sie aßen, erhob sich draußen ein heftiger Wind.
Bill sah zum Fenster hinaus. »Hoffentlich legte sich der Wind wieder. Das sieht fast nach Sturm aus.«
Er sollte recht behalten. Kurz bevor sie zum Flugplatz fahren wollten, läutete das Telefon. Bill ging an den Apparat. Er machte ein ernstes Gesicht.
»Sturmwarnung! Wir können nicht starten.«
»Verflixt!« rief Philipp enttäuscht und besorgt. »Die ändern werden schon ungeduldig auf uns warten.«
»Ja, natürlich. Aber der Flugplatz gibt solche Warnungen nicht ohne guten Grund. Man erwartet anscheinend einen dieser furchtbaren Stürme über See, bei denen ein Flugzeug vollkommen blind fliegen muß.
Das ist kein Spaß! Wir müssen ein wenig warten.«
Philipp war ganz aufgebracht. Wie furchtbar! Womöglich kamen die Männer nun vor ihnen in das Tal zurück und nahmen die ändern gefangen! Und er wünschte doch so brennend, daß Bill diese Schurken auf frischer Tat ertappte!
»Woher wissen Sie denn eigentlich, wohin wir fliegen müssen?« fragte er plötzlich. »Ich wußte ja nicht einmal, wo das Tal lag. Elsa und ihr Mann sagten uns nur, daß es in Österreich ist.«
»Das habe ich aus deinem interessanten, kleinen Notizbuch erfahren«, antwortete Bill. »Dort waren auch noch andere Orte angegeben, an denen ebenfalls wertvolle Sachen versteckt sind. Das kleine Büchlein hat mir eine ganze Menge erzählt.«
Bill zog eine Karte hervor und zeigte Philipp, wo das Tal lag. »Es hat im Krieg schwere Zeiten durchgemacht. Der einzige Paß wurde gesprengt und ist noch nicht wieder freigelegt. Man wollte in diesem Jahr damit beginnen.
Derselbe Julius Müller, den ihr aufsuchen wolltet, hat sich dafür eingesetzt, daß die Straße wieder in Ordnung gebracht wird.«
»Ich möchte nur wissen, was aus Otto geworden ist«, sagte Philipp.
»Seine Adresse steht ebenfalls in dem Buch. Ich habe Erkundigungen nach ihm einziehen lassen und werde wohl bald Näheres erfahren.«
Und wirklich, am Nachmittag erhielt Bill telefonisch die Nachricht, daß Otto Engler bewußtlos vor einem großen Krankenhaus aufgefunden worden war. Er hatte einen schweren Herzanfall gehabt und war dem Ende nahe gewesen. Jetzt hatte sich sein Zustand ein wenig gebessert. Doch konnte er noch immer kein Wort sprechen.
»Ich wette,
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