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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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paar Kisten schwebten träge in ihren Netzen und vermittelten damit der blaßgrünen Kaverne mit ihrer gespenstischen Atmosphäre wenigstens die Andeutung von Perspektive. Die Beleuchtung oder, besser gesagt, deren Fehlen verstärkte dieses Gefühl. Da dieser Schiffsteil zwar der größte war, aber nur selten besucht wurde, praktisch nur vor dem Eintreffen am nächsten Bestimmungsort, war die Beleuchtung auf das absolute Minimum beschränkt worden. Trotzdem wäre die riesige kugelförmige Halle im Frachtraum eines der wirklich großen Frachter der ›Sonnenklasse‹ verloren gewesen.
    Es bereitete ihnen keine Schwierigkeit, die richtige Abzweigung am Ende des Hauptschachtes zu finden. Tse-Mallory stieß sich nach oben ab und begann, an dem Tau entlangzuschweben. Er griff nach oben und zog sich schnell Hand über Hand weiter. Er wußte, daß Truzenzuzex unmittelbar hinter ihm war. Mit seinen vier Händen war das Insekt zu wesentlich schnellerer Fortbewegung imstande, aber es bestand keine Notwendigkeit, daß er Bran überholte, da er die für Menschen gebaute Waffe nicht so gut bedienen konnte.
    Sie erreichten die Geschützkanzel, eine Kugel aus dickem Metall, die wie eine Blase in die Schiffshaut eingelassen war. Die Anlage verfügte über ihre eigene Energie und Luftversorgung. Zu beiden Seiten war zu sehen, wo der motorgetriebene Gürtel der Batterie das Schiff umgab. Wenn man die Kanone mit diesem Gurt um das Schiff zog, so konnte man einen herannahenden Feind praktisch aus jedem Winkel unter Beschuß nehmen.
    Tse-Mallory hatte nur eine Sekunde Zeit darüber nachzudenken, was eine solche Waffe auf einer Privatyacht zu suchen hatte, als er sich auch schon angeschnallt hatte. Truzenzuzex zog die Luke hinter ihnen zu und setzte sich vor den Computerbildschirm links von Bran. Eine modernere Waffe hätte diese Bildschirmanzeigen in einem Helmgerät vereinigt, das sich der Kanonier selbst aufsetzen konnte.
    Bran erfaßte mit der rechten Hand den Abzug. Die Bewegung erinnerte an die eines stolzen Vaters, der sein erstgeborenes Kind liebkost. Seine linke Hand griff in den Sensorschacht des Lagebildschirms. Er ließ den Abzug widerstrebend einen Augenblick lang los, um die Nervensensoren an seiner gespreizten linken Hand zu befestigen. Er machte ein paar Fingerübungen, um sicherzugehen, daß die Sensoren nicht kniffen, und umfaßte mit der rechten dann wieder den Abzug. Dann untersuchte er den Bildschirm und sämtliche Skalen sorgfältig. Es handelte sich zweifellos um ein etwas veraltetes Modell, aber Laserwaffen hatten sich in ihrer Grundkonstruktion seit einigen Jahrhunderten nicht mehr verändert und würden das vermutlich auch in einigen weiteren Jahrhunderten nicht tun. Er bezweifelte nicht, daß er diese Waffe bereits beim ersten Versuch wirksam würde einsetzen können. Was das betraf, so hatte er auch gar keine andere Wahl! Ihre Verfolger würden ihnen wahrscheinlich keine Chance auf einen Probeschuß geben.
    Auf eine Schaltbewegung seiner linken Hand hin leuchtete der Lagebildschirm auf. Er stellte befriedigt fest, daß seine Reflexe noch genauso gut waren wie früher. Auf dem Bildschirm waren zwei Punkte etwa von der Größe eines Daumennagels zu sehen.
    Einen Augenblick lang geriet er in Panik und glaubte, er wäre noch auf der alten fünfundzwanzig. Wenn ein gegnerisches Schiff im Kriegsfall so nahe gekommen wäre, so wären sie praktisch schon verloren gewesen. Aber sie befanden sich ja nicht im Krieg. Wenigstens im Augenblick noch nicht. Er verbannte die Vorstellung aus seinen Gedanken. Das war etwas, womit die Diplomaten sich ihr Brot verdienen sollten. Offenbar rechnete keines der beiden näher rückenden Schiffe auch nur mit symbolischem Widerstand. Es war einfach eine Frage, wie schnell sie die Yacht einholten, und deshalb rückten sie offen und ohne jede Vorsichtsmaßnahme heran. Vermutlich – das hoffte er jedenfalls – hatten sie sogar die eigenen Schutzschirme abgeschaltet oder zumindest nur auf halbe Kraft geschaltet.
    Zu seiner Linken begann Truzenzuzex jetzt eine ganze Reihe von Ziffern und Koordinaten herunterzurasseln. Einer der beiden Zerstörer war etwas näher als der andere. Aber ein so schlampiger Formationsflug war eigentlich unter den gegebenen Umständen kein Wunder.
    Die AAnn waren von absoluter Zuversicht erfüllt, die Gloryhole kampflos kapern zu können. Bran begann sein Visier einzurichten. Sein Finger zögerte über dem Abzug, und er sprach ins Mikrofon:
    »Schauen Sie, Malaika,

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