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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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er imstande gewesen wäre zu blinzeln, so hätte er das getan, aber die Augenschilder der Thranx reagierten nur auf Wasser oder starke Sonnenstrahlung, also konnte er das nicht. Seine improvisierte Schutzbrille störte irgendwie das Gleichmaß seines Gesichts.
    »Nun, am Boden mehr als ein Kilometer... in allen Richtungen. Aus der Luft wirkte es wie ein geometrisch perfektes Quadrat, wissen Sie, vielleicht...« Er warf einen Blick nach oben, »drei Kilometer hoch.«
    Die leichten Stöße und Rucke, die sie verspürt hatten, hörten plötzlich auf. Sie fuhren jetzt auf dem glatten gelb-weißen Kreis, in dessen Zentrum das Gebäude stand.
    Malaika blickte auf die Substanz hinunter, über die sie fuhren, und sah dann wieder das Gebäude an. Das schwere Raupenfahrzeug hinterließ auf der glatten Fläche keine Spuren.
    »Was glauben Sie denn, was dieses Zeug ist?«
    Tse-Mallory war neben ihn getreten und blickte ebenfalls hinunter. »Ich weiß nicht. Als ich es aus der Luft sah, hielt ich es für Stein. Ehe wir landeten, fand ich, daß es ziemlich ›feucht‹ aussah, wie bestimmte Schwerplastikstoffe. Jetzt, da wir darauf fahren, habe ich überhaupt keine Vorstellung mehr. Keramik vielleicht?«
    »Metallverstärkt würde ich sagen«, fügte Truzenzuzex hinzu. »Aber an der Oberfläche handelt es sich, glaube ich, um polymerisierte Keramik. Ich habe so etwas noch nie gesehen, auch auf anderen Tar-Aiym Planeten nicht.«
    »Hm. Nun, da sie ihre Stadt im Windschatten dieses Berges bauten, als Windschutz ohne Zweifel, würde ich irgendwelche mlango auf dieser Seite des Gebäudes erwarten. Je? «
    Und wie sich bald erweisen sollte, war das auch der Fall.
    Im Gegensatz zum Rest des geheimnisvollen Gebäudes, war das Material, das man zur Konstruktion der Tür verwendet hatte, leicht zu identifizieren. Es war Metall. Die Tür ragte gute dreißig Meter über die Fahrerkabine des Kriechers auf und erstreckte sich wenigstens über die Hälfte dieser Entfernung in beide Richtungen. Das Metall selbst war unbekannt, von stumpfgrauer Farbe und einem eigenartig glasigen Glanz. Flinx erinnerte es an die vertrauten Nebel von zu Hause. Das Ganze war ein paar Meter in die Mauer eingelassen.
    »So, da haben Sie Ihre Türe, Kapitän«, sagte Tse-Mallory. »Wie kommen wir jetzt hinein? Ich muß gestehen, daß mir in der Beziehung jede Erleuchtung fehlt.«
    Malaika schüttelte enttäuscht und zugleich bewundernd den Kopf. Nirgends war auch nur eine Spur von einer Schweißnaht, einer Ritze oder einem Scharnier zu sehen.
    »Fahren Sie einfach darauf zu, Wolf. Der Wind ist hier ja praktisch tot. Wir müssen aussteigen und einen Klingelknopf oder dergleichen suchen. Wenn wir nichts finden, das man als Klinke oder Schlüsselloch erkennen kann, müssen wir den Laser aufbauen und uns auf weniger höfliche Weise Zutritt verschaffen.« Er musterte das riesige Quadrat zweifelnd. »Obwohl ich hoffe, daß diese Alternative nicht notwendig sein wird. Ich weiß, wie hartnäckig Tar-Aiym-Metalle sein können.«
    Aber das Problem sollte sich ohne ihr Zutun lösen.
    Irgendwo in den Tiefen des kolossalen Gebäudes spürte ein schlummernder, aber nicht gestorbener Mechanismus das Herannahen eines künstlichen Gebildes mit biologischen Wesen. Es regte sich schläfrig und veranlaßte ruhende Gedächtnisspeicher, aufzuwachen. Konstruktion und Bau des herannahenden Fahrzeugs war dem Mechanismus nicht vertraut, aber er konnte ihn auch nicht als feindlich einstufen. Die Wesen im Inneren des Fahrzeuges waren ebenso wenig vertraut, wenn auch offenkundig primitiv. Und unter ihnen befand sich ein bewußter Verstand der A-Klasse. Ebenso unbekannt, aber nicht feindlich. Und soviel Zeit war vergangen! Das Gebäude überlegte die Ewigkeit einer Sekunde lang.
    »Halt, Wolf!« Malaika hatte vor dem Kriecher eine Bewegung entdeckt.
    Mit einer Lautlosigkeit und einer Eleganz wie nur ewige Schmierung es erzeugen kann, öffnete sich das große Tor. Langsam, mit der majestätischen Trägheit ungeheuren Gewichts glitten die beiden Hälften auseinander, gerade weit genug, daß der Kriecher hindurchfahren konnte. Dann blieben sie stehen.
    » Utamu . Man erwartet uns anscheinend?«
    »Automatische Maschinen«, murmelte Truzenzuzex wie in Trance.
    »Das denke ich auch, Philosoph. Fahren Sie uns hinein, Wolf.«
    Der schweigsame Mann schob gehorsam den Fahrthebel vor, und das mächtige Raupenfahrzeug polterte weiter. Malaika beäugte die Seiten der schmalen Öffnung argwöhnisch. Man konnte

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