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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Moment wie sie hatte auch jemand anders gefeuert, jemand, der den Durchgang zum Gleitweg sicherte.
    Pooh Bear.
    Er hatte ein Sturmgewehr Typ Steyr AUG in der Hand.
    Der bärtige Araber – von dem sie durch den ersten Gleitstein getrennt worden waren – winkte Stretch vor.
    »Komm schon, Israeli!«, knurrte Pooh Bear. »Sonst lass ich dich auch gern zurück!«
    Stretch torkelte ein paar Schritte in den Gleitweg, vorbei an Pooh Bear, als ein Dutzend Kugeln funkenstiebend in den steinernen Durchgang einschlugen.
    »Ich dachte, du wärst tot«, sagte Stretch keuchend.
    »Bitte! Es bedarf mehr als eines Felsbrockens , um Aziz al Anzar al Abbas umzubringen«, sagte Pooh Bear mit missmutigem Unterton. »Meine Beine mögen stämmig sein, aber sie sind noch immer flink. Ich bin einfach vor dem Fels davongerannt, in der Speergrube in Deckung gegangen und habe ihn über mich wegrutschen lassen. Und jetzt beweg dich!«

    Der Gleitweg

    Die Acht rannten den Gleitweg hinab, tänzelten über den Rand der schmalen Speergrube, während das Rumpeln des zweiten Steins immer lauter wurde, und setzten dann über die Dioritgrube hinweg, die das zweite Tor bildete. Die geborstenen und zersprungenen Überreste des ersten Gleitsteins lagen am Boden.
    Die Acht hangelten sich an den Stahlgriffen, die sie beim Anmarsch in die Felsendecke getrieben hatten, über die Dioritgrube.
    »Noddy!«, rief West in sein Funkmikrofon, sobald er sicher auf der anderen Seite landete.
    Es kam keine Rückmeldung von Noddy, ihrem Mann, der den Einstieg im Sumpf bewachte.
    »Das liegt nicht an den Warblern!«, rief Wizard. »Irgendjemand muss unseren Funk stören –«
    Er wurde von sechs Deutschen unterbrochen, die in den Gleitweg stürmten und das Feuer eröffneten –
    – und im nächsten Moment ragte der stachelbewehrte Gleitstein hinter ihnen auf, der über den Durchgang zur Vorkammer rumpelte!
    Die sechs Deutschen rannten den Gleitweg hinab, verfolgt von dem mächtigen Stein.
    Als sie zu der Speergrube kamen, verlor einer die Nerven und geriet aus dem Gleichgewicht, fiel vornüber hinein und wurde von den Spießen im Boden durchbohrt.
    Die anderen kamen zu spät zu der Dioritgrube beim zweiten Tor.
    Zwei bekamen noch Wests Stahlgriffe zu fassen, dann wurden alle fünf Deutschen von den Stacheln an der Vorderkante des Gleitsteins erfasst beziehungsweise sprangen in die Dioritgrube, um ihnen zu entrinnen, als plötzlich – wusch! – brodelndes weißes Wasser durch die Grube schoss und die schreienden Männer fortschwemmte.

    Wests Team lag jetzt vorn. Der Gleitstein hatte ihnen den nötigen Vorsprung verschafft.
    Die übrigen deutschen Truppen, den zunächst der Zugang zum Gleitweg versperrt war und die den abschüssigen Stollen noch nicht kannten, waren vorsichtiger.
    Wests Team baute seinen Vorsprung aus.
    Sie stiegen den engen, senkrechten Schacht zu dem Spießloch mit dem Schlüssel des Lebens hinab, und rückten in die Wasserkammer vor, deren Decke wieder in die ursprüngliche Position gerückt war …
    Noch immer kein Funkkontakt mit Noddy.
    Durch die Wasserkammer, deren Trittsteine nach wie vor unter der Algenschicht in dem Tümpel lagen …
    Immer noch kein Funkkontakt.
    Tief geduckt durch den niedrigen Stollen, über die Querschächte hinweg …
    Bis sie schließlich zu der von Krokodilen wimmelnden Vorhalle mit den Handgriffen an der Decke kamen, hinter der sich der senkrechte Einstiegsschacht befand.
    »Noddy! Bist du da draußen?«, rief West in sein Funkgerät. »Ich wiederhole, Noddy, kannst du mich hören –«
    Endlich bekam er eine Rückmeldung.
    »Huntsman! Beeilung!« , drang plötzlich Noddys Stimme aus seinem Kopfhörer, laut und schrill, mit starkem spanischem Akzent. »Kommt raus! Kommt sofort raus! Die Amerikaner sind da!«

    Zwei Minuten später stemmte sich West aus dem Einstiegsschacht und fand sich wieder in dem morastigen Sumpfland.
    Noddy erwartete ihn sichtlich aufgeregt und schaute bangen Blicks nach Westen. »Beeilung! Beeilung!«, sagte er. »Sie kommen–«
    Schlatt!
    Noddys Kopf zerplatzte wie ein überreifer Kürbis, getroffen von einem Hochgeschwindigkeitsgeschoß aus einem 50er Scharfschützengewehr. Sein Körper erstarrte einen Moment lang, bevor er mit einem dumpfen Schlag zu Boden fiel.
    West warf einen Blick nach Westen.
    Und dann sah er sie.
    Zwei Dutzend schnelle Sumpfboote stießen aus dem rund 300 Meter entfernten Schilfrohr, unterstützt von zwei Apache-Hubschraubern. In jedem Sumpfboot saßen etwa zehn

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