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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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hüfthoch.
    Big Ears hob Lily aus dem wirbelnden Wasser und nahm sie auf den Arm.
    Cal Kallis blieb auf der Treppe hinter ihnen stehen und grinste, als er sah, in welcher Klemme sie steckten.
    »Jack …« , rief Zoe besorgt.
    »Jack …« , rief Wizard nicht minder besorgt.
    »Es muss kommen«, flüsterte West vor sich hin. »Es muss einfach –«
    Der Käfig versank zu zwei Dritteln im Wasser, worauf West einen Leuchtstab knickte, sich das Mundstück seiner Ponyflasche zwischen die Zähne klemmte und in das kabbelige Wasser tauchte.

    Unter Wasser.
    Im Schein seines Leuchtstabes betrachtete West die an den Gitterstäben vorüber gleitende Steinwand …
    Massiver Fels.
    Nichts als massiver Fels grenzte auf dieser Seite an den Käfig.
    Das kann nicht sein , schrie er innerlich auf. Hier unten muss irgendwas sein!
    Aber da war nichts.
    Hier unten war überhaupt nichts.
    Wests Herz schlug einen Takt schneller. Er hatte gerade den größten Fehler seines Lebens begangen, einen Fehler, der sie alle das Leben kosten würde.

    Er tauchte aus den wirbelnden Fluten auf.
    Das Wasser stand jetzt brusthoch in dem zu drei Vierteln untergetauchten Käfig.
    »Ist da unten irgendwas?«, rief Zoe.
    West runzelte die Stirn. »Nein … aber da müsste etwas sein.«
    »Du bringst uns alle um!«, schrie Stretch.
    Das Wasser reichte ihnen bis zum Hals.
    »Nehmt eure Ponyflaschen«, sagte West grimmig. Er schaute zu Lily, die auf Big Ears Armen saß. »Hey, Kleines. Bist du noch dabei?«
    Sie nickte energisch – außer sich vor Angst. »Hmm.«
    »Atme einfach aus deiner Ponyflasche, so wie wir’s geübt haben«, sagte er leise. »Dann wird dir nichts passieren.«
    »Hast du’s vermasselt?«, flüsterte sie.
    »Schon möglich«, erwiderte er.
    Und dabei ging er mit Wizard auf Blickkontakt. Der alte Mann nickte kurz. »Nur die Nerven behalten, Jack. Ich vertraue dir.«
    »Gut, ich bin mir da nämlich nicht so sicher«, sagte West.
    Und damit versank der große Bronzekäfig mit seinen sieben Gefangenen vollends im Wasser.

    Mit einem dumpfen Tschong kam der Käfig in knapp einem Meter Tiefe zum Stillstand.
    Auch hier unten herrschte starke Strömung. Auf der nach außen gewandten Käfigseite zeichnete sich die Silhouette eines Strudels ab – ein großer, umgekehrter Kegel aus abwärts wirbelndem Wasser.
    West, der die Ponyflasche am Mund hatte, schwamm ein letztes Mal zu dem kleinen, von einem Rundbogen überspannten Loch im Gitter …
    … wo er etwas Verblüffendes entdeckte.
    Der kleine Torbogen war deckungsgleich mit einer kleinen, dunklen Öffnung im Gestein zum Stehen gekommen.
    Zentimetergenau passte er auf die Öffnung, so dass man in die überflutete Wand gelangte, wenn man unter dem Bogen hindurchkroch. Es gab also doch ein Entrinnen.
    Wests Augen leuchteten auf.

    Er drehte sich zu den anderen um, die alle die Ponyflaschen an den Mund hielten, selbst Lily.
    Er gab ihnen Handzeichen.
    Wizard sollte den Käfig zuerst verlassen.
    Dann Big Ears mit Lily. Danach Zoe, Stretch, Pooh Bear und zuletzt West.
    Wizard nahm einen Leuchtstab, schwamm durch das Loch im Käfig und verschwand in der dunklen Öffnung in der Felswand.
    West bedeutete Big Ears, dass er warten sollte, bis Wizard ihnen ein Zeichen gab, dass alles klar war.
    Kurz darauf tauchte Wizard wieder auf und reckte begeistert den Daumen hoch.
    Und so krochen sie durch die Öffnung und verschwanden in der Felswand, bis nur mehr Jack West jr. im Käfig war.
    Niemand sah seine erleichterte Miene. Er hatte eine Entscheidung getroffen, und beinahe hätte er sie alle umgebracht. Aber er hatte Recht gehabt.
    Mit einem kräftigen Beinschlag schwamm er aus dem Käfig und stieß in die kleine Öffnung.

    Die Öffnung in der Felswand führte binnen kurzer Zeit nach oben und ging in einen senkrechten Schacht mit Sprossen und Handgriffen über.
    Der Schacht stieg steil auf, aus dem glucksenden Wasser heraus, und mündete in einen horizontalen Gang, der zurück zur Höhle führte und – was nicht weiter verwunderlich war – an dem von Spinnweben verhangenen Durchgang ein paar Stufen oberhalb der Treppe endete, dem Durchgang, den West zuvor bemerkt hatte.
    Als sie aus dem Gang traten, sah West, wie Kallis und seine Männer den Fuß der vorigen Treppe erreichten, wo sie von dem mittlerweile wieder aufsteigenden Käfig aufgehalten wurden.
    Auf den Treppenstufen vor West lagen die kopflosen Skelette der drei Nazis, die ihm schon vorhin aufgefallen waren.
    »Enthauptete Leiber am Fuß einer

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