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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Zeit«, drängte West.
    Das letzte Wegstück entlang der Schlucht führte über eine Treppe hinab zu einer ansteigenden Rampe. Die Rampe schlängelte sich an der linken Felswand entlang um die Biegung der Schlucht. Merkwürdigerweise wurde sie an der äußersten Kante von einem leicht erhabenen Randstein gesäumt, dessen Zweck nicht auf Anhieb ersichtlich war.
    Natürlich befand sich auf Judahs Seite die gleiche Treppe samt der anschließenden Rampe.
    West und sein Team stürmten die Treppe hinab und wichen unterwegs zwei dampfspeienden Löchern in der Wand aus.

    Unterdessen hatten Judahs Männer die schmale Schlucht auf der anderen Seite überquert und waren beim Wachturm eingetroffen.
    Sie kletterten an ihm empor.



Die Rampe

    Ein ungewöhnlich hoher Trittstein lag zwischen dem Fuß der Treppe und der Rampe. Knapp zehn Meter über dem Wasserspiegel ragte er aus der Wand.
    Die Rampe, vor der Wests Team stand, erstreckte sich rund 100 Meter aufwärts und endete am linken Wachturm. Sie war nur knapp einen Meter zwanzig breit, so dass man nur hintereinander gehen konnte, und fiel rechts senkrecht in die wirbelnden Fluten ab.
    Sie konnten nur zwei Öffnungen erkennen – eine, die wie ein Durchgang aussah, auf etwa zwei Dritteln des Wegs nach oben, und eine zweite, die eher wie eine Röhre wirkte, am Ende der Rampe.
    Dünne Dampfwolken drangen aus der Röhre und trieben über dem Wasser davon.
    Wizard war begeistert. »Oh, das ist eine Konvergenzfalle mit nur einem Ausweg …«
    »Eine was?«, fragte Pooh Bear.
    »Er meint, dass es auf einen Wettlauf zwischen uns und der Flüssigkeit hinausläuft, die aus dem Rohr kommt«, erklärte West. »Wir müssen vor der Flüssigkeit bei dem Durchgang sein. Ich nehme an, der hohe Trittstein löst die Falle aus.«
    »Was für eine Flüssigkeit?«, fragte Big Ears.
    »Ich habe schon alles Mögliche erlebt«, sagte Wizard. »Allerlei Rohöle. Heißen Treibsand. Flüssigen Teer …«
    Während Wizard sprach, warf West einen kurzen Blick auf Judahs Männer.
    Sie kletterten um den Wachturm herum, hoch über dem Gewässer, aber sie bewegten sich überaus geschickt, kamen weit schneller voran als sein Team.
    Der erste CIEF-Mann stieg auf den Balkon und verschwand im Turm.
    »Wir haben keine Zeit für lange Überlegungen«, sagte er. »Nehmen wir die Sache in Angriff.«
    Und damit sprang er auf den Trittstein und von dort aus hinüber zur Rampe.

    Er hatte den Fuß kaum auf den Trittstein gesetzt, als ein Schwall kochend heißen Vulkanschlamms aus der Röhre oberhalb der Rampe schoss – schwarz und zähflüssig, von dünnen Schlieren goldrot glühender Magma durchsetzt.
    Und augenblicklich wurde ihnen klar, wozu die Randsteine der Rampe dienten.
    Er leitete den aus dem Rohr quellenden heißen Schlamm die Rampe hinab, auf Wests Team zu!
    »Deswegen trainieren wir jeden Tag«, sagte West. »Lauft los!«
    Und alle sieben rannten die Rampe hinauf.
    Der rot glühende Schlamm strömte die Rampe herab.
    Es würde knapp werden – zumal die Rampe offensichtlich so gebaut war, dass derjenige, der sie hinaufstieg, im Nachteil war.
    Aber West und seine Leute waren fit, auf alles vorbereitet. Mit weit ausholenden Schritten stürmten sie die schiefe Ebene hinauf, kamen kurz vor dem Schlammstrom zu dem Durchgang und rannten hinein, einer nach dem anderen, von West angefeuert, der selbst im letzten Moment hindurchhechtete, als der vulkanische Schlamm bereits an ihm vorüber quoll, die Rampe hinabströmte und sich an deren Fuß ins Wasser ergoss, aus dem eine mächtige Dampfwolke aufstieg.

    Judahs Team, das West dicht auf den Fersen war, ging die Rampe anders an.
    Sie schickten einen Mann vor – einen Spezialisten, der einen großen, silbernen Kanister auf dem Rücken trug und ein Gerät in der Hand hatte, das aussah wie eine etwas zu dick geratene Baumspritze.
    Der Spezialist rannte die Rampe hinauf, war früher beim Durchgang als der Matsch, stürmte aber nicht hinein, sondern richtete die Mündung seiner »Baumspritze« auf die Rampe.
    Doch das Stahlrohr, das er in der Hand hatte, versprühte kein Gift, sondern einen dicken Schwall superkalten Flüssigstickstoff, der in einer dichten Wolke auf die vordersten Schlammströme traf und sie sofort zu einer festen Kruste erstarren ließ, die wie eine Art Damm wirkte und den nachfolgenden Schlamm über den äußeren Rand der Rampe umleitete.
    Dadurch konnten Judah und seine Männer gefahrlos die Rampe hinaufsteigen, zum Wachturm auf ihrer Seite

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