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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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an deiner Stelle wäre, würde ich es auch wissen wollen.”
    Frankie nickte. „So ist es. Nachdem ich alles gelesen habe, sehe ich die Dinge in einem ganz anderen Licht und kann auch Clays anfängliches Verhalten viel besser einordnen.”
    Betty musterte sie mit ernstem Gesicht. „Ich war bei dieser Sache nicht immer auf Clays Seite. Ich wollte einfach nur, dass du weißt, was wir durchgemacht haben.”
    Frankie seufzte. »Wenn ich jetzt bloß noch wüsste, was ich durchgemacht habe, dann ginge es uns wahrscheinlich allen we sentlich besser.”
    Bevor Betty etwas erwidern konnte, klingelte das Handy in ihrer Handtasche. Sie verzog das Gesicht. „Das wird entweder Winston sein oder Clay.”
    In Frankies Augen trat plötzlich ein übermütiges Funkeln. „Ich wette einen gemischten Eisbecher mit heißer Schokoladensoße, dass das Clay ist.”
    Betty, der sehr wohl bewusst war, dass sie die Wette verlieren konnte, grinste. Es kam nicht darauf an. Das Essen ging ohnehin auf ihre Rechnung.
    „Abgemacht”, sagte sie, bevor sie sich meldete. „Hallo? Oh, hallo, eine Sekunde mal, ja?” Sie winkte einem vorbeieilenden Kellner. „Bringen Sie uns bitte noch zwei Eisbecher mit heißer Schokoladensoße, und schreiben Sie alles auf eine Rechnung.”
    „Ja, Ma’am”, erwiderte der Kellner, bevor er sich zwischen
    den voll besetzten Tischen hindurchschlängelte, um die Bestel lung aufzugeben.
    Betty zwinkerte Frankie zu, bevor sie sich wieder dem Anru fer zuwandte. „Entschuldige, Clay. Ich habe nur gerade eine Wet te verloren. Also, was gibt’s? Ja, es geht ihr gut. Aber frag sie selbst. Ich muss ohnehin kurz zur Toilette.”
    „Hier.” Betty reichte Frankie das Telefon und stand auf.
    „Clay?”
    Er seufzte. Allein beim Klang ihrer Stimme ging es ihm gleich viel besser. „Hallo, Baby. Geht’s dir gut?”
    „Ja, klar. Wir haben eben zu Mittag gegessen und wollen an schließend noch ein paar Besorgungen machen.”
    „Aber streng dich nicht zu sehr an, okay?”
    „Nein, nein, ganz bestimmt nicht.”
    Es herrschte ein Moment Stille, dann hörte sie ihn seufzen. „Ich liebe dich, Francesca.”
    Ihr wurde das Herz ganz schwer. „Ich dich auch”, gab sie lei se zurück.
    „Wir sehen uns heute Abend.”
    Der leise Zweifel, der in seiner Stimme mitschwang, ging ihr unter die Haut, aber jetzt wusste sie, dass Clay nicht ihr, sondern der Vorsehung misstraute.
    „Ich werde auf dich warten.”
    Sie schaltete das Handy aus und legte es wieder auf den Tisch. Als sie aufschaute, hatte sie Tränen in den Augen, aber sie blinzel te sie entschlossen weg. Jetzt war nicht die richtige Zeit für Selbstmitleid.
    Kurz darauf kehrte Betty zurück. Kaum hatte sie sich gesetzt, brachte der Kellner auch schon die Nachspeise.
    „Mm, lecker”, freute sich Frankie. „Könntest du mich nach dem Essen eventuell bei einem Geschäft vorbeifahren?”
    „Kein Problem”, gab Betty zurück und kostete von ihrem Eis. „Hmm… lecker.”
    Betty grub ihren Löffel in den mit heißer Schokoladensoße bedeckten Eisberg. „Welches Geschäft meinst du denn?”
    Frankie zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht genau … eins, wo es Revolver gibt.”
    Betty fiel fast die Kinnlade herunter, so überrascht war sie. Sie brachte kein Wort heraus und starrte Frankie nur fassungslos an, während die Eiscreme von ihrem Löffel auf den Tisch tropfte.
    „Was sagst du? Ich habe Revolver verstanden.”
    Frankies Gesicht wurde hart. „Du hast ganz richtig verstan den. Ich werde mir einen Revolver kaufen und schießen ler nen.
    Betty erschauerte. Das war ganz und gar untypisch für die sanfte junge Frau, die ihr Sohn geheiratet hatte. „Aber, Francesca … einen Revolver?” fragte sie behutsam noch einmal nach.
    Frankie hielt ihrem Blick stand. „Ich war einmal ein Opfer, das reicht mir. Ein zweites Mal werde ich es nicht zulassen.”
    „Wirst du Clay davon erzählen?” fragte Betty.
    „Was glaubst du?” fragte Frankie.
    Betty seufzte. „Ich glaube nicht.”
    Frankie richtete sich auf. „Wirst du es ihm sagen?”
    Betty zögerte kurz, bevor sie ihren Löffel erneut in den Eisbecher tauchte. Als sie wieder aufschaute, ruhte Frankies Blick immer noch auf ihr.
    „Was ist?” fragte sie mit vollem Mund.
    „Erzählst du es ihm?” fragte Frankie.
    Betty zuckte mit keiner Wimper. „Was sollte ich ihm denn er zählen?”
    Frankie atmete erleichtert auf, wobei ihr erst jetzt klar wurde, wie angespannt sie gewesen war. „Danke”, sagte sie

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