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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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„Und da saß sie dann im
Nachthemd, völlig zusammengesunken und in Tränen aufgelöst auf dem Sofa. Auf
meine Frage, was denn nun passiert sei, sagte sie leise schluchzend: Ich
glaube, ich habe deinen Vater umgebracht . Das saß, kann ich dir sagen! Ich
habe natürlich versucht ihr das auszureden, hab gesagt, dass sie wahrscheinlich
nur schlecht geträumt habe. Aber sie schüttelte immer wieder den Kopf und rief: Nein, nein, ich habe ihm doch die Tropfen in den Tee getan! “
    „Welche Tropfen?“, fragte Luise
stirnrunzelnd, und im nächsten Moment entfuhr ihr ein Ups! , als Deike
den Namen nannte.
    „Es kann also sein, dass diese
Tropfen meinen Vater getötet haben?“, fragte Deike leise nach.
    „Dein Vater hatte ein
Nierenleiden, oder?“
    „Ja.“
    „Tja, dann.“
    „Echt? Ich hatte gehofft ...“
    „Nee, absolut. Da hat er keine
Chance gehabt. Ein gesunder Mensch, ja, da kommt es dann auf die Dosierung der
Tropfen an. Aber mit einem Nierenleiden ... kaum vorstellbar, dass man da heile
herauskommt.“
    „Gott, wie furchtbar. Aber meine
Mutter sagt, sie wollte ihn nicht töten, sondern ihn nur ein wenig ... krank
machen.“
    „Woher hatte sie denn die
Tropfen?“
    „Keine Ahnung, sie sagt, die standen
da einfach herum.“
    „Die standen da einfach herum?“,
rief Luise ungläubig und pfiff durch die Zähne, während sie ihren Pinsel erneut
in den Eimer senkte und ihn dann schwungvoll über das Holz gleiten ließ. „Na,
das müsste aber schon ein doller Zufall sein.“
    „Du meinst ... man kriegt die
nicht einfach so?“
    „Kaum vorstellbar. Meines Wissens
hat mein Gatte Thorsten so was dreifach gesichert im Panzerschrank stehen ...
na ja, das ist jetzt vielleicht übertrieben, aber einfach so herausgeben tut
die keiner.“
    Deike schluckte. Konnte es sein,
dass ihre Mutter viel gewiefter war, als sie angenommen hatte? War sie
womöglich so berechnend gewesen, dass sie sich das Gift im Vorfeld irgendwo
besorgt hatte, um ihren Mann tatsächlich absichtlich ... welch absurde Vorstellung!
Doch nicht ihre sanfte Mutter! Andererseits: Wurde bei einem solchen Monster,
wie es ihr Vater gewesen war, nicht jeder irgendwann zum Tier?
    „Und wie ging es dann weiter?“,
brachte Luise sie in die Gegenwart zurück.
    „Meine Mutter bestand darauf, sofort
zur Polizei zu fahren und ein Geständnis abzulegen. Sie könne mit der Schuld
nicht leben und so weiter. Ich habe natürlich versucht ihr das auszureden, aber
da wurde sie ganz zornig und fing an zu weinen und sagte, wenn ich sie nicht
fahren würde, würde sie schon einen anderen Weg finden, um ins Präsidium zu
kommen und es außerdem allen Leuten im Dorf erzählen, und dann würde man sie
sowieso abholen ... ach, Luise, es war einfach furchtbar.“ Deike legte ihren
Pinsel beiseite und sank in die Hocke. Sie vergrub die Hände in ihre rotblonden
Locken und stieß einen lauten Seufzer aus. „Ich konnte sie dann wenigstens
davon überzeugen, dass wir erst aufs Präsidium fahren, wenn dieser Kommissar
Büttner da war. Und dann hab ich darauf bestanden, dass sie wenigstens einen
Anwalt mitnimmt und habe gleich morgens um sieben bei Jan ... ähm ...
Scherrmann angerufen. Der ist dann auch gleich gekommen und hat ebenfalls auf
Mama eingeredet. Aber sie blieb dabei, dass sie zur Polizei wolle. Tja, und da
sind wir dann gegen acht Uhr aufs Präsidium gefahren.“
    „Und dann? Haben sie deine Mutter
verhaftet?“
    „Nein. Erstaunlicherweise hat
dieser Büttner ganz anders reagiert.“ Deike erzählte ihrer Freundin in kurzen
Sätzen, was auf dem Polizeirevier vorgefallen war.
    „Respekt!“, sagte Luise
anerkennend, als ihre Freundin geendet hatte, „da wird mir der Herr
Hauptkommissar aber richtig sympathisch.“
    „Du findest es also auch richtig,
dass meine Mutter einfach so davongekommen ist?“
    „Was heißt denn einfach so
davongekommen . Lass das Leben, oder besser gesagt das Leiden deiner Mutter
mal Revue passieren und dann sage mir, was an dieser Lösung ungerecht sein
soll. Endlich hat mal so ein Beamter Gnade vor Recht ergehen lassen, weil es in
diesem Fall nie ein gerechtes Urteil hätte geben können. Dein Vater, Deike, war
mit Sicherheit der größte Drecksack, der mir jemals begegnet ist. Gleich
gefolgt von seiner ganzen Altmännerentourage. Selbst wenn deine Mutter ihren
Kerl absichtlich um die Ecke gebracht hat: Sei’s drum. Wir waren uns doch einig,
dass der Täter eigentlich einen Orden verdient hat. Nun weiß ich ja wenigstens,
wem ich

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